Fußball in England:Michael Owen kündigt Karriereende an

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Englischer Fußballer will mit 33 Jahren seine aktive Karriere beenden. Das Radsport-Team RadioShack will sich offenbar zurückziehen. Der dänische Ex-Radprofi Rolf Sörensen legt ein Epo-Geständnis ab.

Sportnachrichten in Kürze

Fußball, England: Der frühere englische Fußball-Nationalspieler Michael Owen wird seine Karriere im Sommer beenden. "Mit einer Menge Stolz verkünde ich meine Absicht, am Ende der Saison vom professionellen Fußball zurückzutreten", schrieb der 33 Jahre alte Angreifer auf seiner Homepage: "Ich hatte sehr großes Glück, dass mich meine Karriere auf eine Reise geführt hat, von der viele Junge Spieler träumen." Owens Vertrag bei Stoke City läuft Ende Juni aus. Owen, der 89-mal für die englische Nationalmannschaft (40 Tore) auflief, trug in der Premier League die Trikots vom FC Liverpool, Newcastle United, Manchester United und seit September 2012 das Jersey von Stoke City.

Zwischen 2004 und 2005 spielte Owen, der immer wieder von Verletzungen ausgebremst wurde, ein Jahr lang für Real Madrid. Berühmt wurde Europas Fußballer des Jahres von 2001 bei der WM 1998 in Frankreich, als der 18-jährige Owen im Achtelfinale gegen Argentinien ein Solo über den halben Platz zum 2:1 vollendete (Endstand 5:6 n.E.). Ins kollektive deutsche Fußball-Gedächtnis brannte sich der Stürmer am 1. September 2001 ein: Beim 5:1 der Engländer in München gegen Deutschland überwand er Torwart Oliver Kahn gleich dreimal.

Radsport, Doping: RadioShack will sich offenbar Ende des Jahres aus dem Radsport zurückziehen. Das berichtete die französische Sporttageszeitung L'Equipe am Dienstag. Demnach muss sich das Luxemburger Team um den früheren Tour-de-France-Sieger Andy Schleck und Oldie Jens Voigt einen neuen Hauptsponsor für die kommende Saison suchen. Finanzielle Verluste des Elektronik-Unternehmens und die anhaltenden Doping-Schlagzeilen sollen die Gründe für den Rückzug sein, hieß es. Das Team wollte die Gerüchte nicht kommentieren. RadioShack hatte sein Engagement im Radsport 2010 begonnen, als Teamchef Johan Bruyneel und der inzwischen tief gestürzte Radstar Lance Armstrong eine neue Mannschaft ins Leben gerufen hatten. Zur Saison 2012 sorgte die sogenannte "Monster-Fusion" zwischen RadioShack und dem Luxemburger Leopard-Rennstall für Aufsehen. Trotz einer großen Ansammlung von Stars wie den Schleck-Brüdern Andy und Frank, dem zweimaligen Tour-Zweiten Andreas Klöden oder dem viermaligen Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara blieben die großen Erfolge aber aus. Bruyneel musste nach den Doping-Enthüllungen um Armstrong und das frühere US-Postal-Team inzwischen seinen Posten räumen. Der Belgier wurde durch den Italiener Luca Guercilena ersetzt.

Werder Bremen, Trainer: Thomas Schaaf hat in der Trainerdiskussion bei Werder Bremen Rückendeckung von Vereinspräsident Klaus-Dieter Fischer erhalten. Der 72 Jahre alte Geschäftsführer des kriselnden Fußball-Bundesligaclubs lehnte einen Trainerwechsel kategorisch ab. "Wir vertrauen Thomas Schaaf, wir sind überzeugt von ihm. Deswegen gehen wir auch diesen Weg mit ihm - und machen das nicht von Punkten abhängig", sagte Fischer in der Kreiszeitung Syke. Zuvor hatte der neue Manager Thomas Eichin einen Trainerwechsel in Bremen als mögliche Option offen gelassen. "Ich stehe nicht zu Thomas Schaaf, weil es Thomas Schaaf ist, sondern weil ich weiß, wie er arbeitet", fügte Fischer hinzu. Teile der Werder-Fans hatten zuletzt nach fünf Bundesligaspielen ohne Sieg eine Trennung von dem seit 14 Jahren amtierenden Coach gefordert. Der Werder-Trainer selbst kommentierte die Diskussion um seine Person pragmatisch und ziemlich gelassen. "Es gibt auch Personen, die dafür verantwortlich sind, ob ich diesen Job machen darf oder nicht", sagte Schaaf im Sky-Interview. "Wenn das übereinstimmt und passt, dann geht diese Arbeit weiter. Ist ein anderes Verständnis, dann hört man auf."

Timo Hildebrand, Facebook: Schalkes Torhüter plant keine strafrechtlichen Schritte gegen einen Unbekannten, der ihn auf seiner Facebook-Seite auf übelste Weise attackiert hatte. "Timo hat den Post des Users bisher nicht gelöscht, weil er den Vorfall mit den Fans öffentlich zur Diskussion stellt. Natürlich gehen wir mit dem Vorfall professionell um und haben den Beitrag bei Facebook als Missbrauch angezeigt", sagte Hildebrands Berater Jörg Neblung der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. "Weitere strafrechtliche Schritte sind von Timos Seite nicht geplant." Medien hatten zuvor über einen Beitrag auf der Seite des Bundesliga-Torwarts im sozialen Netzwerk Facebook berichtet. Etwa eine Viertelstunde nach Schalkes 0:3-Niederlage beim 1. FC Nürnberg am Samstag hatte jemand unter dem Namen "Don Jannis" an Hildebrands Pinnwand gepostet: "Du dummer basdart! Erschieß dich bitte . du kanns nix".

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Fußball, DFB: Joachim Löw plant nach den Ausfällen von Toni Kroos sowie Sven und Lars Bender mit dem verbliebenen 20-Mann-Kader für die WM-Qualifikationsspiele gegen Kasachstan. Die gesundheitsbedingten Absagen von drei Akteuren seien "noch nicht das Problem", sagte der Bundestrainer dem ARD-Hörfunk am Montagabend beim Treffpunkt der Fußball-Nationalmannschaft in Frankfurt. "Wenn alle anderen Spieler einsatz- und trainingsfähig sind, denke ich, dass wir keine Spieler nachnominieren müssen", sagte Löw. Die DFB-Elf tritt am Freitag in Astana an. Das Rückspiel gegen die Kasachen findet am Dienstag kommender Woche in Nürnberg statt.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks haben mit einem Offensivspektakel die minimalen Hoffnungen auf den Playoff-Einzug gewahrt. Das Team des deutschen Basketballers fertigte die Atlanta Hawks auswärts mit 127:113 ab und liegt in der Tabelle der West-Staffel nun drei Spiele hinter dem entscheidenden Platz acht, den die Los Angeles Lakes innehaben. Nowitzki überzeugte mit 22 Punkten und hatte neben Darren Collison (24) den größten Anteil am Erfolg. So viele Zähler hatte der Meister von 2011 in dieser Saison noch nicht erzielt.

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Im Osten sind die Miami Heat indessen nicht zu schlagen. Der Titelverteidiger setzte sich bei den Boston Celtics nach einer famosen Aufholjagd mit 105:103 durch und feierte den 23. Erfolg in Serie. In den Rekordbüchern liegen nur noch die Los Angeles Lakers aus der Saison 1971/72 mit 33 Siegen nacheinander vor den Heat. LeBron James sorgte 10,5 Sekunden vor Schluss mit seinen Punkten 36 und 37 für den Sieg. Boston reichten 43 Zähler von Jeff Green nicht.

Radsport, BDR: Das Reformlager mit Sylvia Schenk an der Spitze hat sich formiert, bei der Hauptversammlung des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR) soll es zur Kampfabstimmung gegen den amtierenden Präsidenten Rudolf Scharping kommen. "Ich gehe davon aus, dass Frau Schenk antritt. Ich habe sie als Kandidatin vorgeschlagen. Wir brauchen eine Veränderung", sagte Hans Lutz, Vorsitzender des württembergischen Verbandes, dem SID vor der BDR-Präsidiumswahl am 23. März im Hotel Maritim in Gelsenkirchen. Lutz (63) wünscht sich einen Wechsel an der Spitze, weil Scharping nach seiner Ansicht "zu wenig offene Diskussion zulässt und sich dadurch nichts auf breiter Front entwickelt". Er habe oft versucht, in den Dialog mit Scharping zu kommen. Das sei auch "grundsätzlich bejaht worden, aber dann im Sande verlaufen".

Radsport, Doping: Die Serie an Dopinggeständnissen im Radsport reißt nicht ab. Der frühere dänische Spitzen-Radprofi Rolf Sörensen sagte am Montag dem TV-Sender TV2, dass er in seiner aktiven Zeit das Blutdopingmittel EPO und auch die verbotene Substanz Kortison genommen habe. "Es ist an der Zeit zuzugeben, dass ich ebenfalls Teil der EPO-Ära war", sagte der Olympia-Zweite von 1996 in seinem Statement und ergänzte: "Es gibt keine andere Entschuldigung, als dass ich das tat, wozu ich meiner Meinung gezwungen war, um auf dem gleichen Level mit meinen Kollegen zu sein."

Der 47-jährige Sörensen, mit 53 Profisiegen einer der besten dänischen Radprofis aller Zeiten, hatte in der Vergangenheit stets behauptet, in seiner Karriere sauber unterwegs gewesen zu sein. Er hätte längst reinen Tisch machen sollen, räumte Sörensen nun ein. "Dass dies nicht geschehen ist, dafür trage ich die Verantwortung. Ich entschuldige mich mit großer Demut für mein Versäumnis." Neben seinem zweiten Platz im Straßenrennen von Atlanta feierte Sörensen zahlreiche Eintagessiege. So gewann er unter anderem Lüttich-Bastogne-Lüttich (1993), die Flandern-Rundfahrt (1997), Paris-Tours (1990) sowie zwei Etappen bei der Tour de France (1994 und 1996).

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