Fußball:Helden und Dramen: Legendäre WM-Elfmeterschießen

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Rio de Janeiro (dpa) - Schon der Premieren-Held zeichnet die weitere Geschichte von Elfmeterschießen bei Weltmeisterschaften vor. Toni Schumacher entscheidet mit seinen Paraden den ersten Showdown nach 120 Minuten und begründet die deutsche Tradition. Für England sind die Duelle vom Punkt hingegen ein nationales Trauma. Eine Übersicht über die legendärsten Elfmeterschießen der WM-Historie:

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Rio de Janeiro (dpa) - Schon der Premieren-Held zeichnet die weitere Geschichte von Elfmeterschießen bei Weltmeisterschaften vor. Toni Schumacher entscheidet mit seinen Paraden den ersten Showdown nach 120 Minuten und begründet die deutsche Tradition. Für England sind die Duelle vom Punkt hingegen ein nationales Trauma. Eine Übersicht über die legendärsten Elfmeterschießen der WM-Historie:

8. Juli 1982 Deutschland - Frankreich 5:4 i.E. (3:3/1:1) Halbfinale

Untröstlich sinkt Uli Stielike auf dem Strafstoßpunkt zusammen. Im Premieren-Elfmeterschießen der WM-Historie vergibt der Libero als insgesamt sechster Schütze - und darf dank Harald „Toni“ Schumacher doch jubeln. Gegen Didier Six und Maxime Bossis hält der deutsche Keeper, Horst Hrubesch verwandelt den letzten Elfer unten rechts.

21. Juni 1986 Deutschland - Mexiko 4:1 i.E. (0:0) Viertelfinale

Vor 44 000 pfeifenden Zuschauern im Estadio Universitario von Monterrey wird wieder Schumacher zum Helden. Fernando Quirarte und Raúl Servín haben keine Chance. Mit vier gehaltenen Elfmetern ist der damalige Kölner hinter dem Argentinier Sergio Goycoechea (5) immer noch zweitbester Elfmeter-Killer der WM-Historie.

4. Juli 1990 Deutschland - England 4:3 i.E. (1:1, 1:1) Halbfinale

Der Beginn einer Tragödie: Stuart Pearce und Chris Waddle begründen mit ihren Fehlschüssen gegen Bodo Illgner die lange Tradition englischen Scheiterns in Elfmeterschießen. Bei zwei weiteren Weltturnieren (und drei Europameisterschaften) scheiden die Three Lions auf diesem Wege aus - schlechter ist keine andere Nation.

17. Juli 1994 Brasilien - Italien 3:2 i.E. (0:0) Finale

Erstmals wird ein Endspiel im spannendsten Showdown entschieden. Branco (1986) und Carlos Dunga (1998) sind zwei von insgesamt 13 Spielern, die bei zwei WMs treffen. Gleich vier Schützen versagen aber die Nerven. Der letzte Versuch von Roberto Baggio über die Latte wird heute noch in der Umlaufbahn des Rose Bowl vermutet.

26. Juni 2006 Ukraine - Schweiz 3:0 i.E. (0:0) Achtelfinale

Schlechter geht's nicht: Die Schweiz bringt es als erstes und bislang einziges Team fertig, keinen Elfmeter zu versenken. Marco Streller (gehalten), Tranquilo Barnetta (Latte) und Ricardo Cabanas (gehalten) scheitern kläglich. Ähnlich erfolglos sind nur die Mexikaner, die bisher nur mit zwei ihrer sieben Elfmeter treffen.

30. Juni 2006 Deutschland - Argentinien 4:2 i.E. (1:1, 1:1) VF

Beide Experten kommen mit einer perfekten Bilanz von drei Siegen im Elfmeterschießen. Die ersten Schützen im ausverkauften Berliner Olympiastadion verwandeln sicher. Dann schlägt die Stunde von Jens Lehmann: Nach Ansicht des legendären Spickzettels von Andi Köpke pariert er die Schüsse von Roberto Ayala und Esteban Cambiasso.

1. Juli 2006 Portugal - England 3:1 i.E. (0:0) Viertelfinale

Das englische Elfmeter-Trauma setzt sich fort, wieder einmal versagen bei den Three Lions im entscheidenden Moment so richtig die Nerven. Einzig Owen Hargreaves trifft, Frank Lampard, Steven Gerrard und Jamie Carragher scheitern kläglich. Weil aber auch Portugal zittert, entscheidet erst der fünfte Schütze Cristiano Ronaldo den Krimi.

9. Juli 2006 Italien - Frankreich 5:3 i.E. (1:1, 1:1) Finale

Gianluigi Buffon ballt die Faust, David Trezeguet steht fassungslos im Strafraum. Der verschossene Elfmeter des Stürmers von Juventus Turin gegen seinen Teamkollegen entscheidet das zweite WM-Finale im Elfmeterschießen. Titelträger Italien beweist Nervenstärke: Fünf von fünf Schützen der Azzurri verwandeln.

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