Fußball-EM:Tschechien hofft noch - aber Rosicky fällt aus

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Das 2:2 gegen Kroatien ermöglicht den Tschechen noch Optionen, aber ein Ausfall trifft sie schwer. Auch Schweden hadert. Beim deutschen Gegner Nordirland fehlt der Torhüter.

Tschechien: Die Freude über den glücklichen Punktgewinn währte nur kurz, zu groß war das dafür erbrachte Opfer. "Ich werde im nächsten Spiel sicherlich fehlen", sagte Tschechiens Kapitän Tomas Rosicky nach dem 2:2 (0:1) im Skandal-Spiel gegen Kroatien. "Und wahrscheinlich", ergänzte er nach einer kurzen Pause, "werde ich bei dieser EM gar nicht mehr spielen." Eine Muskelzerrung im Oberschenkel, das war die erste Diagnose des tschechischen Mannschaftsarztes Petr Krejci, habe sich Rosicky bei seinem Sprint kurz vor dem Ende des Gruppenspiels in St. Etienne zugezogen.

Der 35-jährige, der während seiner Karriere unzählige Verletzungen erlitten hat und seinen Körper besser kennt als jeder andere, war sich aber sicher: Das ist etwas Schlimmeres! "Man hat es doch genau gesehen. Ich hatte den Ball, habe abrupt gestoppt und wurde praktisch ausgeknockt. Und das alles ohne fremde Einwirkung", klagte Rosicky: "Es schaut wirklich nicht gut aus." Immerhin: Durch den Punkt gegen Kroatien könnten seine Tschechen mit einem Sieg gegen die Türkei am letzten Gruppenspieltag doch noch weiterkommen.

Schweden: Auch die Skandinavier haben trotz der bislang mageren Ausbeute von nur einem Punkt aus den ersten beiden EM-Gruppenspielen das Erreichen der K.o.-Runde noch nicht abgeschrieben. "Natürlich glauben wir daran. Wir glauben weiter, dass wir die nächste Runde erreichen, sonst würden wir ja abreisen", sagte Torhüter Andreas Isaksson am Samstag trotzig. Eine wirkliche Erklärung für die erschreckend schwache Offensivleistung der Mannschaft um Stürmer Zlatan Ibrahimovic, der beim 0:1 gegen Italien keinen Torschuss abgab, hat der 34-Jährige von Kasımpaşa Istanbul nicht. "Wir kreieren zu wenige Chancen", konstatierte Isaksson. Ihr letztes Gruppenspiel bestreiten die Skandinavier am Mittwoch in Nizza gegen Belgien.

Nordirland: Deutschlands letzter Gruppengegner Nordirland hat drei Tage vor der EM-Partie in Paris ohne Stammkeeper Michael McGovern trainiert. Der Torhüter pausiere, sagte ein Sprecher ohne weitere Begründung. McGovern sei aber fit. Der 34 Jahre alte Torwart spielte gegen Polen und die Ukraine und kassierte dabei ein Gegentor. Von der Einheit am Samstag waren nur die ersten 15 Minuten öffentlich. In dieser Zeit absolvierten die Fußballer Aufwärmübungen. Auf Weltmeister Deutschland trifft Nordirland am Dienstag (18.00 Uhr/ARD).

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Cristiano Ronaldo: Ein kurzer Plausch, ein abschätziger Blick - die Szene zwischen Portugals Cristiano Ronaldo und Islands Kapitän Aron Gunnarsson nach Abpfiff am Dienstagabend sorgt nicht nur im Internet für viel Wirbel. Der Isländer war auf Ronaldo zugelaufen und hatte ihn nach einem Trikottausch gefragt, der Madrilene lehnte ab. Am Freitag widersprach Gunnarsson allerdings Lippenlesern, die behauptet hatten, Ronaldo habe den bärtigen Mann vom britischen Fußball-Zweitligisten Cardiff City obendrein auch noch beleidigt. "Er hat nicht gefragt: "Wer bist du denn überhaupt?"", berichtete Gunnarsson vor dem EM-Spiel gegen Ungarn. Stattdessen habe Ronaldo nach dem für ihn enttäuschenden 1:1 gesagt, dass er die Trikots lieber im Innenraum tauschen wolle.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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