EM-Qualifikation:Erst ernüchtert, dann erleichtert

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Spiel gedreht: Klara Bühl (li.) jubelt mit den DFB-Frauen über ihren zwischenzeitlichen Ausgleich zum 2:2. (Foto: Wunderl/Beautiful Sports/imago)

3:2 nach 0:2: Die deutschen Fußballerinnen wenden in der EM-Qualifikation gegen Österreich eine Blamage ab und gewinnen die Auftaktpartie mit viel Mühe. Auf Trainer Hrubesch wartet aber weiterhin viel Arbeit - nach einer in der ersten Halbzeit indiskutablen Vorstellung in Linz.

Dank Neu-Kapitänin Giulia Gwinn und Doppelpackerin Klara Bühl haben die deutschen Fußballerinnen einen Fehlstart in die EM-Qualifikation abgewendet. Nach miserablem Beginn erkämpfte die Auswahl von Horst Hrubesch in Österreich nach 0:2-Rückstand noch ein 3:2 (1:2) und verhinderte im vierten Duell die erste Niederlage im Nachbarschaftsduell. "Wir sind extrem erleichert, der Sieg war unglaublich wichtig", sagte Bühl in der ARD: "Wir haben es uns echt selbst schwer gemacht, die ersten 30 Minuten waren gar nix, da werden wir uns noch etwas anhören müssen."

Das Bayern-Duo Bühl (39./49.) und Gwinn (64., Foulelfmeter) sorgte in Linz für den ersten Schritt der Vize-Europameisterinnen zur EM 2025 in der Schweiz. Zunächst hatte die starke Eileen Campbell (9./16.) vom SC Freiburg die aggressiven Gastgeberinnen jubeln lassen. Am Dienstag (18.10 Uhr/ZDF) gegen Island sollte in Aachen dennoch eine Leistungssteigerung her. Die Gruppenersten und -zweiten qualifizieren sich direkt für die EM, die Dritt- und Viertplatzierten müssen den Umweg über die Play-offs nehmen. Die Qualifikation soll dem DFB-Team zugleich zur Olympia-Vorbereitung dienen.

Hrubeschs Plan geht zunächst gründlich schief

In Abwesenheit der am Knie verletzten Alexandra Popp führte Gwinn die verjüngte deutsche Auswahl erstmals als Kapitänin an. Im Sturm übernahm Lea Schüller (beide FC Bayern) Popps Position. "Wir wollen spielbestimmend sein und werden versuchen, das Spiel von Anfang an in die Hand zu nehmen", hatte Interims-Bundestrainer Hrubesch vor der Partie erklärt. Doch das ging bei der Neuauflage des EM-Viertelfinales von 2022 (2:0) zunächst gründlich schief. Die hoch motivierte ÖFB-Auswahl mit sechs aktuellen und fünf ehemaligen Bundesliga-Profis in der Anfangsformation startete druckvoll, die Deutschen fanden gegen das kluge Pressing überhaupt nicht ins Spiel. Bei einem Abschluss der Kölnerin Celina Degen (6.) war Merle Frohms in ihrem 50. Länderspiel erstmals gefordert. Wenig später war die Nationaltorhüterin aber machtlos. Sara Doorsoun, Vertreterin der verletzten Abwehrchefin Marina Hegering (Muskelfaserriss), vertändelte am Strafraum gegen Campbell den Ball - die Stürmerin stocherte sich durch und ließ aus kurzer Distanz nichts anbrennen. Dann packte die DFB-Defensive auch nach einem Freistoß nicht richtig zu. Campbell kam zwischen Kathrin Hendrich und Lena Oberdorf frei zum Kopfball und erhöhte. Erst in der 21. Spielminute gelang Mittelfeldspielerin Sjoeke Nüsken der erste Abschluss für die Gäste. In der zarten deutschen Drangphase hielt Bühl mit ihrem strammen Distanzschuss die Deutschen im Spiel.

Nach der Pause brachte Hrubesch Newcomerin Bibiane Schulze Solano für die enttäuschende Doorsoun - damit ist die Deutsch-Spanierin von Athletic Bilbao für die DFB-Auswahl "festgespielt". Für Sydney Lohmann kam in der Offensive Laura Freigang. Und die Wechsel fruchteten. Freigang war gleich beim Ausgleich durch Bühl involviert, dann holte die Stürmerin von Eintracht Frankfurt im Duell mit Österreichs Torhüterin Manuela Zinsberger auch noch einen allerdings diskutablen Foulelfmeter heraus. Gwinn übernahm wie gewohnt die Verantwortung und baute ihre makellose Bilanz vom Punkt aus.

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Von Frank Hellmann

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