Fußball-Europameisterschaft:DFB bewirbt sich mit München um die EM 2020

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Die Münchner Allianz-Arena könnte Spielort der EM 2020 werden - so, wie sie 2006 Austragungsort der WM in Deutschland war. (Foto: dpa/dpaweb)

Entscheidung gegen Berlin: Das DFB-Präsidium will München zum Spielort der Fußball-EM 2020 machen, die in ganz Europa stattfinden soll. Die Chancen der bayerischen Landeshauptstadt stehen gut - vielleicht sogar auf das Finale.

Der DFB hat sich für München und gegen Berlin entschieden: Die Heimat des FC Bayern soll der deutsche Spielort bei der Fußball-EM 2020 werden. "Es war für uns keine einfache Entscheidung, weil wir mit München und Berlin zwei starke Bewerber hatten, die schon mehrfach nachgewiesen haben, dass sie solche Großereignisse bewältigen können. Wir sind sicher, dass wir mit München als Spielort bei der Uefa sehr gute Chancen haben, ein Paket der Euro 2020 zu erhalten", sagte DFB-Chef Wolfgang Niersbach am Freitag in Frankfurt am Main.

Der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) dankte dem DFB in einer ersten Reaktion für das Vertrauen. Er könne versprechen, dass die bayerische Landeshauptstadt "wieder ein sympathischer, weltoffener Gastgeber" sein werde, sagte er. Dies habe die "Fußball-Hochburg München" bereits bei der WM 2006 und beim Finale der Champions League 2012 unter Beweis gestellt.

Entscheidung für die "deutsche Hauptstadt des Fußballs"

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) begrüßte den Zuschlag für München als Entscheidung für die "deutsche Hauptstadt des Fußballs": "In Bayern ist der Fußball daheim", erklärte er. Berlins Sportsenator Frank Henkel (CDU) nahm die DFB-Entscheidung enttäuscht zur Kenntnis. Berlin habe eine ausgezeichnete Bewerbung eingereicht. "Dass unsere Stadt alles mitbringt, um solche Spiele auszurichten und ein guter Gastgeber zu sein, ist bekannt."

München galt von Anfang an als Favorit in diesem Duell. Ein entscheidendes Argument: Die deutschen Profiklubs standen eindeutig hinter der bayerischen Landeshauptstadt - und im 15-köpfigen DFB-Präsidium sitzen allein vier Vertreter der Deutschen Fußball Liga (DFL). Anders als das Berliner Olympiastadion befindet sich die Arena in München im Vereinsbesitz. Die zu erwartenden Einnahmen würden daher "im Ligakreislauf bleiben", wie es hieß.

Die Europameisterschaft wird 2020 zum ersten Mal in mehr als zwei europäischen Ländern ausgetragen, sogar in 13 Städten auf dem gesamten Kontinent verteilt. Der weitere Fahrplan ist nun: Bis zum 12. September muss München seine Bewerbung bei der Uefa abgeben. Im September 2014 wird der europäische Verband dann endgültig die 13 Austragungsstädte auswählen.

Der DFB darf sich wie alle anderen Verbände nur für zwei Pakete bewerben: Die erste Option umfasst drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale, die zweite beinhaltet beide Halbfinals und das Finale. Die Münchner Chancen auf einen Zuschlag sind sehr gut, denn die Uefa wird bei ihrer ersten paneuropäischen EM kaum den größten Markt des Kontinents und eine der führenden Fußball-Nationen übergehen. "Bisher haben sich erst sechs Länder überhaupt beworben. Aber bis zum 12. September ist ja noch Zeit", sagte Niersbach.

Allerdings ist es möglich, dass dem deutschen Spielort nur das Paket mit den drei Vorrunden-Spielen bleibt. Denn für den Fall, dass Istanbul am 7. September bei der Vergabe der Olympischen Spiele 2020 scheitern sollte, würde der DFB aus sportpolitischen Gründen seine eigene Final-Bewerbung zurückziehen und die türkische Bewerbung für die Halbfinals und das Endspiel unterstützen.

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