Fußball: Debatte um Torkamera:Drin oder nicht drin?

Ständige krasse Fehlentscheidungen im Fußball entfachen ein weiteres Mal die Videobeweis-Debatte. Andere Sportarten sind schon weiter.

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Immer wieder kommt es im Fußball zu krassen Fehlenetscheidungen. So zum Beispiel am ersten Spieltag der laufenden Saison. In der zehnten Minute hatte TSG-Zugang Josip Simunic den Ball erst an den Innenpfosten geköpft, von wo aus dieser dann klar hinter die Torlinie sprang, ehe FCB-Keeper Rensing das Leder reflexartig klären konnte. Das Tor wurde nicht gegeben - sogar Rensing selbst gab nach Ansicht der TV-Bilder aber zu, dass der Ball drin war.In der Diskussion um Torkamera, Chip im Ball und Co. sind verschiedene Möglichkeiten der technischen Unterstützung denkbar. Am häufigsten ...Foto: dpa

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... wird der klassische Videobeweis ins Spiel gebracht. In anderen Sportarten ist das Verfahren längst etabliert: Auf diesem Foto sieht man einen Unparteiischen beim American Football, der eine strittige Entscheidung am Monitor überprüft. Das Spiel wird dafür unterbrochen - was beim Football kein Problem ist, weil zwischen den Spielzügen der Teams ohnehin Pausen vorgesehen sind. Im Fußball allerdings würden ständige Unterbrechungen den Spielfluss stören, sagen Kritiker.Foto: AP

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Auch im Tennis wird ein Video-Kontrollverfahren angewendet: Die sogenannte "Hawk-Eye-Kamera" überprüft, ob ein Ball inner- oder außerhalb des Feldes gelandet ist. Die Spieler können pro Satz mehrere Überprüfungen des "Adlerauges" verlangen. Dieses Prinzip befürwortete bereits Ex-Fifa-Weltschiedsrichter Markus Merk für den Fußball: Er schlug vor, dass die Trainer beider Mannschaften sowie der Schiedsrichter je zweimal pro Spiel ihr Veto einlegen können. Die Analyse der Videobänder solle ein neutrales Gremium vornehmen, das binnen Sekunden eine Entscheidung fällt.Foto: dpa

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Im Eishockey längst erprobt, hat die Torkamera im Fußball - obwohl oft gefordert - bisher keinen Eingang gefunden. Dabei ist das Prinzip simpel: Sobald der Ball die Torlinie überquert hat, bekommt der Schiedsrichter ein entsprechendes Signal. In Eishockey-Stadien hängt zu diesem Zweck eine Kamera über dem Tor, um den Weg des Pucks nachverfolgen zu können. Eine andere technische Umsetzung wäre ...Foto: dpa

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... der Einbau eines Mikrochips in den Fußball. Mittels Sensoren im Torgehäuse wäre für den Schiedsrichter einwandfrei festzustellen, ob er einen Treffer geben muss oder nicht. Zweifelhafte Entscheidungen wie beim berühmten Wembley-Tor 1966 (Foto) wären damit hinfällig - vorausgesetzt, die Technik funktioniert einwandfrei. Eugen Strigel, Schiedsrichter-Lehrwart des Deutschen Fußball-Bund (DFB) sieht den Chip im Ball als "nächsten Schritt", da er menschliches Fehlverhalten ausschließe.Es geht aber auch ohne Elektronik...Foto: dpa

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Vor dieser Saison beschloss der Weltverband Fifa, sogenannte Torrichter für die Europa League einzusetzen. Die Zusatz-Assistenten sollen hinter den Toren stehen und primär das Strafraum-Geschehen im Auge behalten. Per Head-Set können sie mit dem Haupt-Schiedsrichter sprechen, ob der Ball im vollen Umfang die Torlinie überschritten hat.Foto: AFP

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Eher unwahrscheinlich ist die Einführung eines zweiten Hauptschiedsrichters, wie sie in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erprobt wurde und in der amerikanischen NHL fester Bestandteil ist. Das Referee-Duo muss sich hier bei strittigen Entscheidungen einigen. Der Vorteil: Es werden womöglich mehr Fouls geahndet, zudem ist nicht ein Schiedsrichter allein der Sündenbock. Kritiker äußern die Befürchtung, die Schiedsrichter könnten sich als Konkurrenten statt als Team betrachten.Foto: dpa

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So endeten bislang alle Diskussionen um technische Hilfsmittel im Fußball: rote Karte, Platzverweis. Die Entscheidungsträger gelten als konservativ, die Bundesliga geht derweil auf die Barrikaden. Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick fordert die Torkamera bereits seit Jahren, selbst der bevorzugte Münchner Trainer Louis van Gaal findet es "lächerlich", dass dieses technische Hilfsmittel zur Entscheidungsfindung im Fußball bislang nicht eingeführt wurde. Seine vielsagende Begründung: "Ein Tor ist sehr wichtig in der Welt des Fußballs". Dem ist eigentlich nichts beizupflichten.Foto: dpa Texte: Michael König/Andreas Thieme

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