Fußball-Bundesliga:War da noch was?

Bayern gegen TSG, München gegen Hoffenheim, Hoeneß gegen Hopp: Fast vergisst man, dass an diesem Wochenende ja auch noch acht andere Spiele stattfinden. Der Spieltag in der Vorschau.

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Bayern München - TSG Hoffenheim (Freitag, 20.30 Uhr)Zu diesem Spiel ist wohl mittlerweile alles gesagt. Jeder weiß, wo die TSG Hoffenheim spielte, als der FC Bayern schon zigfacher deutscher Meister war, welcher Bayern-Spieler Hoffenheim geographisch zuordnen kann und ob der Majestix von Bayern München nun eher Uli Hoeneß ist oder Franz Beckenbauer. Doch daneben gibt es ja auch noch acht andere Spiele an diesem Wochenende, über die wir noch nicht ganz so viel wissen. Hier das Wichtigste im Überblick.aum/Foto: ddp

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FC Schalke - Hertha BSC Berlin (Samstag, 15.30 Uhr)Wir nehmen eine Mannschaft, die um den Titel mitspielen wollte, aber derzeit nur auf Platz neun liegt und die im Uefa-Pokal gehörig unter Druck steht. Ist zu erwarten, dass es rund um diese Mannschaft rumort? Ja, klar. Wir nehmen noch eine Mannschaft, die überraschend auf dem dritten Platz liegt und je nach Ausgang des Spitzenspiels noch weiter vorstoßen kann. Ist zu erwarten, dass es rund um diese Mannschaft auch rumort? Eher nein. Tut es aber trotzdem, denn in der Berliner Führungsetage ist ein Machtkampf ausgebrochen. Von daher ist der Tabellendritte Berlin lustigerweise Teilnehmer am "Duell der Krisenklubs" - und der Verlierer der Partie muss sich unter Umständen einen neuen Manager (im Bild Schalkes Andreas Müller) suchen.aum/Foto: dpa

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Eintracht Frankfurt - VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr)Die Eintracht aus Frankfurt schafft es, irgendwie immer noch als graue Maus zu gelten - obwohl sie auf dem Transfermarkt alles andere als grau auftrat. Für Caio, Fenin & Co. hat sie in den vergangenen Monaten tief in die Tasche gegriffen, und offenbar hat sie die Bilanz dieser Verpflichtungen darin bestärkt, auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv zu werden. Das Interesse scheint dabei vor allem in Richtung Bremen zu gehen: Die Werder-Angreifer Boubacar Sanogo und Martin Harnik sollen Kandidaten sein.aum/Foto: Getty

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Energie Cottbus - VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr)Zu den Merkwürdigkeiten, die der Fußball schreibt, könnte bald auch eine Episode um Markus Babbel gehören. Mal angenommen, dieser Markus Babbel beruhigt den schwankenden VfB Stuttgart nun und feiert mit ihm bis zur Winterpause Erfolge - dann darf die Interimslösung Babbel sicherlich auch noch in der Rückrunde auf der Bank sitzen. Und weiter angenommen, dieser Markus Babbel beruhigt den schwankenden VfB Stuttgart noch weiter und feiert mit ihm bis zu Sommer noch mehr Erfolge - dann darf er in der nächsten Saison nicht mehr auf der Bank sitzen. Weil er ja nur Teamchef ist und erst einmal eine A-Lizenz-Ausbildung braucht. Einen erfolgreichen Trainer aus formalen Gründen ablösen zu müssen, so etwas kann es wohl nur in Deutschland geben. Aber vielleicht sorgt ja auch Cottbus dafür, dass es zu so einer Episode gar nicht kommt.aum/Foto: AP

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Arminia Bielefeld - Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr)Für immer Abstiegskampf: In Bielefeld ist die Krise gewissermaßen ein Dauerzustand, und so haben sich die Ostwestfalen eine gewisse Gelassenheit angeeignet, die in den vergangenen vier Serien wohl einen entscheidenden Anteil am Klassenerhalt hatte. Bei Detlev Dammeier, seit März 2008 Geschäftsführer Sport, könnte sich indes langsam doch eine gewisse Nervosität einstellen. Der von ihm zusammengestellte Kader ist in der Offensive deutlich zu schwach, außer Artur Wichniarek schießt kaum ein Spieler Tore. Und so muss Dammeier nun aufrüsten, was angesichts der mäßigen finanziellen Ausstattung der Arminen wahrlich kein Zuckerschlecken ist.In der Not griff Dammeier zum Telefon und wählte die Nummer von Delron Buckley (im Bild), ehemaliger Armine in Diensten von Borussia Dortmund. Ausgerechnet Buckley, der den DSC schon mehrfach in Vertragsverhandlungen gefoppt hat - so sehen es zumindest die Bielefelder Fans. Ihnen gilt der Südafrikaner als Geldhai, der in Dortmund seine Vertragslaufzeit auf der Bank absitzt und kassiert. Kann so einer im Abstiegskampf weiterhelfen?In der Vorsaison kam Buckley zu 31 Einsätzen und schoss dabei genau ein Tor - gegen Bielefeld. Gelingt ihm dieses Kunststück am Samstag erneut, ist er bei den Ostwestfalen wohl endgültig untendurch. Groß ist die Wahrscheinlichkeit jedoch nicht - BVB-Trainer Jürgen Klopp hält offenbar ebenfalls nicht viel von Buckley und gönnte ihm in der laufenden Saison erst drei Einsätze.mikö/Foto: Reuters

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Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr)Man kann Fußball heutzutage leicht mit einer Wissenschaft verwechseln - dafür haben Zeitlupen, Video-Analysen und Berichte über hypermoderne Trainingsmethoden gesorgt. Die Bayern sollen sogar einen Kinosaal für Video-Studien angelegt haben. Von Bayer Leverkusen war zu hören, man habe das jüngste 0:2 gegen die Münchner ganz genau analysiert. Man kann nur ahnen, wie so etwas abläuft: Hat Trainer Bruno Labbadia eine Powerpoint-Präsentation vor- und in stundenlanger Arbeit die statistischen Daten aufbereitet? Hat er für jeden Spieler ein individuelles Fehlerprotokoll erstellt?Oder ist die Sache womöglich doch viel banaler, so wie einst bei Franz Beckenbauer, der als Trainer seinen Spielern nur ein markiges "Gehts 'naus und spuits Fuaßboi" mit auf den Weg gab? Man kann diesen Eindruck bekommen, wenn man Leverkusens Stürmer Stefan Kießlings Interview mit dem Fachmagazin Kicker liest.Gefragt nach den Ergebnissen der Fehleranalyse, sagt Kießling: "Es fehlte an vielen Dingen. Leidenschaft, Zielstrebigkeit, Mut, Risiko, Disziplin. Es war von allem zu wenig. So verlierst du eben." Ja, mei. So einfach ist das. Und jetzt will es Bayer gegen Mönchengladbach halt besser machen. Für diese Erkenntnis hätte es keine wissenschaftliche Analyse gebraucht. Sondern nur eine alte Fußball-Weisheit: "Wichtig is' auf'm Platz."mikö/Foto: Getty

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Karlsruher SC - Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)KSC-Torwart Markus Miller hat sich einige Gedanken zur Krise seines Vereins gemacht, der zuletzt am 3. Oktober gewonnen hat (2:1 gegen Bielefeld) und seitdem bis auf den letzten Tabellenplatz durchgereicht wurde.Er schlug vor, man solle einen Psychologen konsultieren, um die Mannschaft wieder aufzurichten. Spötter sagen, der KSC solle sich mit der Suche nach einem Facharzt möglichst beeilen und noch vor dem Bremen-Spiel das Branchenbuch zu Rate ziehen. Es stehe nämlich zu befürchten, dass es den Karlsruhern so ergeht wie den Frankfurtern, die am vergangenen Wochenende mit 0:5 gegen Bremen verloren. Und dann, so die Schlussfolgerung, wäre die Moral im Badischen derartig ramponiert, dass nicht einmal ein Psychologe noch helfen könne.Foto: AP

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VfL Wolfsburg - Hannover 96 (Sonntag, 17 Uhr)Luca Toni hätte es während der Europameisterschaft gut gebrauchen können und Miroslav Klose es in der Frühphase der Saison bitter nötig gehabt: Ein Heilmittel gegen die gemeine Stürmer-Torflaute. Jetzt endlich ist es auf dem Markt, erfunden von Hannovers Angreifer Mike Hanke, der nach Monaten der Misere am vergangenen Wochenende gegen den KSC zwei Tore schoss und die Wirkung somit eindrucksvoll unter Beweis stellte.Bei Hankes Rezept handelt es sich weder um ein chemisches noch um ein homöopathisches Mittelchen, sondern um einen simplen Trick: "Ich lese seit drei Monaten keine Zeitung mehr", verriet der ehemalige Nationalspieler der Internetseite der "Roten". Er verspüre deshalb keinen Druck mehr, sagte Hanke, "auch nicht von der Öffentlichkeit".Heureka, werden geplagte Stürmer jetzt rufen. Einen Nachteil hat die Sache allerdings: Für den Notfall ist das Mittel ungeeignet. Drei Monate - so lange dauert keine Europa- oder Weltmeisterschaft.mikö/Foto: Getty

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1. FC Köln - Hamburger SV (Sonntag, 17 Uhr)Die rheinische Frohnatur kann nichts schrecken. "Et het noch ever joot jejange", heißt es in Köln: Am Ende wird alles gut. Und bis dahin lässt man sich nicht die Laune verderben und hält auch in Krisenzeiten fest zusammen.Die Profis des 1. FC Köln etwa waren am Donnerstag im Ford-Fiesta-Werk in Köln-Niehl zu Gast, um beim angeschlagenen Autobauer (Finanzkrise!) auf gut Wetter zu machen. Der FC hat zuletzt drei Mal verloren, was angesichts der hohen Ansprüche der Kölner ein kleines Desaster ist. Das Krisen-Gefühl ist den Profis somit nicht ganz unbekannt, der Druck vor dem Spiel gegen den HSV ist hoch.Zumal die Statistik gegen die Kölner spricht: In bislang 78 Bundesliga-Duellen der beiden Klubs hatte Hamburg 30 Mal die Nase vorn, 26 Mal der FC. Was allerdings nicht heißen muss, denn am Ende, das wissen sie am Rhein, wird alles joot.Foto: Getty

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