Fußball-Bundesliga:Quarantäne-Camps im Mai

Lesezeit: 2 min

Stress im Saisonendspurt: Hertha-Trainer Pal Dardai. (Foto: Annegret Hilse/dpa)

Die DFL zieht die Corona-Notbremse und schickt die 36 Profiklubs der ersten und zweiten Liga vom 12. Mai an in eine Isolation. Für die vom Abstieg bedrohte Hertha BSC wird es anstrengend: Sie muss in 19 Tagen sechsmal spielen.

Die Deutsche Fußball Liga hat im Kampf gegen die Coronavirus-Mutante die "Bundesliga-Notbremse" gezogen und schottet ihre Klubs nun doch komplett ab. Ab dem 12. Mai begeben sich alle 36 Vereine der ersten und zweiten Liga für die letzten beiden Spieltage in Isolation, um einem späten Saison-Abbruch vorzubeugen. Durch diese verpflichtende Maßnahme soll sichergestellt werden, dass die Saison bis zum 22. bzw. 23. Mai ordnungsgemäß beendet werden kann. Nach den massiven Corona-Problemen bei Hertha BSC hatte sich dieser Schritt abgezeichnet.

Vor dem Einzug in die Trainingslager sollen sich in einer Art Vorstufe alle Spieler und Betreuer bereits ab 3. Mai in eine Quasi-Quarantäne begeben. Sie dürfen sich dann "ausschließlich im häuslichen Umfeld oder auf dem Trainingsgelände bzw. im Stadion" aufhalten. Für den Zutritt zum Trainingslager benötigt jede Person einen maximal 24 Stunden alten, negativen PCR-Test, persönlicher Kontakt ist nur innerhalb der Blase erlaubt. Sollte jemand die Bubble "aufgrund besonderer beruflicher Verpflichtungen" verlassen, ist eine Rückkehr nur "unter Umsetzung von weiteren Schutzmaßnahmen" wie einem negativen Antigen-Schnelltest gestattet.

Die Trainingslager waren schon länger als Schutzmaßnahme in Erwägung gezogen worden, zuletzt aber zunächst doch verworfen worden. In der zweiten Liga waren zuletzt Holstein Kiel, der SV Sandhausen und der Karlsruher SC geschlossen in Quarantäne geschickt worden, zahlreiche Spielabsagen waren die Folge. Ganz aktuell wurden am Donnerstag zwei Positiv-Tests beim Tabellenletzten Kickers Würzburg bekannt, ob das Heimspiel am Freitagabend gegen Karlsruhe stattfinden kann, blieb zunächst offen

Besondere Dynamik erhielt das Thema allerdings, als Hertha BSC als erster Bundesligist für 14 Tage aus dem Rennen genommen wurde. Zuletzt hatten sich daher mehrere Vereinsvertreter für die Einkasernierung ausgesprochen. Denn zeitlicher Spielraum für Verlegungen der letzten Spieltage im Falle weiterer Corona-Probleme ist kaum vorhanden, weil bereits am 31. Mai die Spieler-Abstellungsperiode für die EM beginnt. Auch die DFL verwies als Grund für die Maßnahme am Donnerstag nochmals auf den "Termindruck".

Den größten zeitlichen Stress hat Hertha BSC. Die DFL terminierte am Donnerstag die drei abgesagten Spiele neu, demnach müssen die Berliner nach ihrer Quarantäne im Saisonfinale sechs Spiele innerhalb von nur 19 Tagen bestreiten. Los geht es am Montag, 3. Mai, mit dem Nachholspiel in Mainz, am 6. Mai wird die Heimpartie gegen Freiburg nachgeholt und jene bei Schalke 04 am 12. Mai. Das dazwischen liegende Hertha-Heimspiel gegen Bielefeld wurde auf Sonntag, 9. Mai, verlegt.

© SZ vom 23.04.2021 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: