Fußball-Bundesliga:Kießling beharrt nicht auf Phantomtor

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Stefan Kießling bei der Verhandlung über sein Phantomtor in Frankfurt (Foto: dpa)

Stefan Kießling würde in der Torjägerliste nicht unbedingt auf seinen umstrittenen Treffer gegen Hoffenheim bestehen. Giro-Sieger Ryder Hesjedal gesteht, mit Epo gedopt zu haben. Bob Hanning gibt sein Amt im Präsidium der HBL auf.

Bundesliga, Phantomtor: Stefan Kießling würde im Fall der Fälle in der Torjägerliste der Fußball-Bundesliga offensichtlich nicht auf seinem umstrittenem Phantomtor beharren. "Dann kann man immer noch darüber reden", antwortete der Torschützenkönig der vergangenen Saison der Bild-Zeitung auf die Frage, ob er auf diesen Treffer verzichten würde, falls er nach 34 Spieltagen mit einem Tor Vorsprung erneut vorne liegen würde. Zurzeit lässt der Torjäger von Bundesligist Bayer Leverkusen seinen 117. Bundesligatreffer in seine persönliche Statistik mit einfließen: "Ich hatte kurz den Gedanken, ob ich es annehmen kann und mit einigen Leuten darüber gesprochen. Letztendlich wurden uns die drei Punkte zugesprochen. Es ist einfach eine schwierige Situation."

Der 29-Jährige kündigte zudem an, dass er schon bald wieder mit seiner Facebook-Seite, die er Ende der vergangenen Woche gesperrt hatte, ins Netz gehen wird: "Ich denke, dass ich spätestens übernächste Woche die Seite wieder freigeben werde, wenn sich alles beruhigt hat. Denn alles andere wird den Fans, die hinter mir stehen, nicht gerecht." Er hoffe aber, dass durch diese Geschichte vielen klar werde, dass man durch soziale Netzwerke sehr angreifbar sei. Kießling hatte beim 2:1-Auswärtssieg am 18. Oktober bei 1899 Hoffenheim den Ball neben das Tor geköpft, von wo er durch ein Loch im Netz ins Tor flog. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte am Montag entschieden, dass das Spiel nicht wiederholt wird.

VfL Wolfsburg, Marcel Schäfer: Der ehemalige Nationalspieler Marcel Schäfer hat seinen Vertrag beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg vorzeitig bis 2017 verlängert. "Marcel ist ein Gesicht des VfL Wolfsburg. Er lebt die Tugenden des Vereins", sagte Manager Klaus Allofs über den 29-Jährigen. Der Linksfuß war 2007 von 1860 München nach Wolfsburg gewechselt und ist Bundesliga-Rekordspieler der Niedersachsen. 2009 gewann er mit dem VfL die deutsche Meisterschaft. Von Januar bis August 2011 war Schäfer Kapitän der Wolfsburger, wurde aber dann vom damaligen Trainer und Manager Felix Magath entmachtet. Allofs kündigte am Donnerstag zudem an, dass Schäfer nach dem Ende seiner aktiven Karriere weiter im Verein tätig sein solle. "Marcel soll eine Bindung an den VfL haben", sagte der Manager, der aber offen ließ, wann dies geschehe: "2017 muss nicht Schluss sein." In der laufenden Saison kam Schäfer unter Trainer Dieter Hecking neunmal zum Einsatz, wurde dabei aber achtmal ein- oder ausgewechselt. Am kommenden Samstag tritt Schäfer mit dem VfL bei Eintracht Frankfurt an. "Es passt mir gar nicht, dass sie zuletzt 1:4 verloren haben", sagte Hecking, der den Hessen "großes Potenzial" bescheinigte. Derzeit liegen die Wolfsburger mit 15 Punkten auf Tabellenplatz sechs, Frankfurt ist mit zehn Zählern

Tennis, Paris: Philipp Kohlschreiber hat das deutsche Duell mit Tommy Haas beim ATP-World-Series-Turnier in Paris überraschend deutlich gewonnen. Der 30 Jahre alte Davis-Cup-Spieler aus Augsburg siegte am Dienstag in der zweiten Runde der mit 3,2 Millionen Euro dotierten Veranstaltung gegen den an Nummer elf gesetzten Haas mit 6:2, 6:2. Für Kohlschreiber war es der vierte Sieg im siebten Aufeinandertreffen mit Haas. Erst in der vergangenen Woche hatte er sich gegen den 35-Jährigen in Valencia durchgesetzt. Kohlschreiber, der in der ersten Runde den Italiener Andreas Seppi ausgeschaltet hatte, könnte nun im Achtelfinale auf den früheren Weltranglistenersten Roger Federer treffen. Der Schweizer traf am Abend auf den Südafrikaner Kevin Anderson.

Radsport, Doping: Der kanadische Radprofi Ryder Hesjedal (32) hat eine Dopingbeichte abgelegt. Der Sieger des Giro d'Italia 2012 gab in einer Mitteilung seines Teams Garmin-Sharp zu, im Jahr 2003 mit dem Blutdopingmitel Epo experimentiert zu haben. "Ich habe den falschen Weg eingeschlagen. Auch wenn dieser Fehler zehn Jahre zurückliegt und es nur eine kurze Zeit dauerte, habe ich doch lange damit gelebt. Es tut mir leid, dass ich ein Teil der dunklen Ära des Radsports war", so Hesjedal. Die US-Antidoping-Behörde USADA, die mit ihrer Arbeit Lance Armstrong zu Fall gebracht hatte, kündigte Sanktionen an. Zuletzt hatte der dänische Radprofi Michael Rasmussen, der selbst ein Dopinggeständnis abgelegt hatte, Andeutungen zu Hesjedals Doping-Vergangenheit gemacht. Demnach habe er Hesjedal 2003 die Anwendung von Epo erklärt.

Handball, Bundesliga: Bob Hanning (45) zieht sich nach knapp sechs Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit aus dem Präsidium der Handball-Bundesliga (HBL) zurück. "Nach der Präsidiumssitzung am Freitag werde ich mich verabschieden", sagte Hanning am Donnerstag. Der neue Vizepräsident des Deutschen Handballbundes (DHB) wolle seine ganze Arbeitskraft dem Verband und seinem Klub Füchse Berlin widmen. Wer Hannings Nachfolger bei der HBL wird, ist noch nicht geklärt. "Es waren schöne Jahre bei der HBL. Meine Aufgaben sind weitgehend abgeschlossen", sagte Hanning. Der Füchse-Geschäftsführer war maßgeblich an den Fernsehverträgen der Liga beteiligt und hatte großen Anteil an der erfolgreichen Suche nach einem Hauptsponsor. Zudem kümmerte er sich um die Belange des Nachwuchses. Auch seine Tätigkeit als TV-Experte legt Hanning nieder. Beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen den Olympiazweiten Schweden wird er am Freitag (19.30 Uhr/Sport1) zum vorerst letzten Mal als Co-Kommentator im Einsatz sein. "Ich möchte weitere Zeitkapazitäten für meinen Verein und den DHB schaffen", sagte Hanning.

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