Fußball-Bundesliga:Hoffenheim mischt die Liga auf

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Die TSG rückt nach dem 4:1 gegen Dortmund auf Rang zwei. Derweil schießt Wolfsburg den HSV ab - nur KSC und VfB konnten sich lange Zeit nicht auf einen Sieger einigen.

Beim verdienten 4:1 (2:0)-Erfolg über Borussia Dortmund brillierten die beherzt auftrumpfenden Schützlinge von Trainer Ralf Rangnick einmal mehr mit tollem Angriffsfußball und brachten dem namhaften Gegner die erste Saison-Niederlage bei. Vor 26 300 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Mannheimer Carl-Benz-Stadion trafen Torjäger Vedad Ibisevic (5./47. Minute), Sejad Salihovic (25.) und Carlos Eduardo (67.) fast nach Belieben für den kessen Klassen-Neuling, der als Zweiter mit zehn Punkten den Anschluss an Schalke 04 (11) herstellte. Bei der Borussia (8), für die Felipe Santana (90.+1) traf, ist dagegen die von Coach Jürgen Klopp ausgelöste Euphorie vorerst verflogen.

Hoffenheimer Jubel: Sejad Salihovic (rechts) mit Andreas Beck. (Foto: Foto: ddp)

"Die Tabelle hat jetzt natürlich einen gewissen Charme, wenn man sieht, welche Mannschaften alle hinter uns sind", frohlockte Rangnick nach dem Coup. "So ungefähr habe ich mir das vorgestellt. Meine Mannschaft hat den Dortmundern ja kaum Luft zum Atmen gelassen."

Drei Tage nach der bitteren 0:2-Heimschlappe im UEFA-Pokal gegen Udinese Calcio hatte Klopp Konsequenzen gezogen und gleich auf sechs Positionen umgestellt. So fanden sich unter anderem unerwartet auch Kapitän Sebastian Kehl und Spielmacher Tamas Hajnal beim Anpfiff auf der Reservebank wieder. Der BVB-Coach versprach sich von seinem Durchgreifen auch eine andere Einstellung bei seinen Akteuren, die im ersten Bundesliga-Duell zwischen beiden Mannschaften dennoch nach nur knapp fünf Minuten schon wieder hinten lagen. Ibisevic nutzte eine mustergültige Flanke von Tobias Weis zu seinem fünften Saisontreffer.

Die in Bestbesetzung angetretenen Hoffenheimer erwiesen sich mit der Führung im Rücken als das ballsichere und klar spielbestimmende Team. Dem gepflegten Fußball des Aufsteigers hatten die Westfalen in dieser Phase nur Härte entgegenzusetzen. Einen der vielen daraus resultierenden Freistöße nutzte Salihovic mit einem strammen 18-Meter-Schuss zum 2:0. Während Demba Ba (17./33.) und Ibisevic (27.) es verpassten, die Führung weiter auszubauen, bot sich dem vor der Pause erschreckend harmlosen BVB nur eine gute Einschussmöglichkeit durch Nelson Valdez (18.), der den Ball freistehend über das Tor hob.

Nach dem Wiederanpfiff wollte Klopp mit der Hereinnahme von Jakub Blaszczykowski und Bajram Sadrijaj den Umschwung herbeiführen, doch 1899 ließ im Beisein von Gewichtheber-Olympiasieger Matthias Steiner weiter die Muskeln spielen. Und der erste Angriff gegen die noch unsortierte BVB-Abwehr erstickte Dortmunds Hoffnungen im Keim. Der nie zu bremsende Ba flankte und Ibisevic zog mit dem Leverkusener Patrick Helmes an der Spitze der Torjägerliste (je 6 Treffer) gleich.

Kurz darauf traf Ibisevic (52.) nur die Latte. Die Dortmunder lockerten die Defensive ein wenig - Hoffenheim konterte eiskalt. Der von Gustavo glänzend freigespielte Carlos Eduardo setzte noch einen drauf und rundete mit dem vierten Treffer den Jubeltag für 1899 ab. Daran änderte auch der "Schönheitsfehler" (Rangnick) des 1:4 nichts.

Der Hamburger SV ist dagegen die Tabellenführung nach nur einer Woche wieder los. Mit drei Toren in 13 Minuten entzauberte der VfL Wolfsburg am Sonntag die Comeback-Künstler aus der Hansestadt. Askhan Dejagah (15.), Alexander Madlung (22.) und Grafite (28.) nutzten in dem Nord-Derby die ersten Chancen der Hausherren gegen den optisch überlegen erscheinenden Gegner und sorgten für den sicheren 3:0 (3:0)-Erfolg der "Wölfe". Vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena blieb der VfL damit zum zwölften Mal in Folge ungeschlagen.

Dank Torjäger Mario Gomez und Joker Ciprian Marica hat der VfB Stuttgart seine 43 Jahre währende Derby-Heimserie gegen den Karlsruher SC ausgebaut und Kontakt zur Tabellenspitze aufgenommen. Nationalstürmer Gomez (68. Minute) und der eingewechselte Rumäne (87.) erzielten beim 3:1 (1:1)-Erfolg die entscheidenden Treffer für den Fußball-Bundesligisten, der sich damit auf Rang drei verbesserte.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/tbc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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