Menschenhandel? Leerverkäufe? Ein gutes Geschäft für alle? Leihgeschäfte werden in der Bundesliga immer beliebter, weil manch ein Transfer kaum mehr zu bezahlen ist. Oder weil der FC Bayern mal wieder einen Jungstar noch nicht in seine Starelf integrieren kann. Die geliehende Elf des 15. Spieltags Leih-Torjäger: "Er hat schon zehn Tore geschossen, und er wird noch eine Menge Tore schießen bis zum Ende der Saison", prophezeit Bremens Manager Klaus Allofs. Sein Stürmer Claudio Pizarro hat mit seinen drei Toren in Erinnerung gerufen, warum er vom FC Chelsea ausgeliehen wurde: zum Toreschießen. Leider hat er das zuletzt in Famagusta wohl vergessen. Jetzt die Erleichterung: "Ich kann es noch, und ich hoffe, es geht so weiter."Foto: dpa
Leih-Rackerer: Noch so ein geliehener Stürmer von einem großen englischen Klub: Andrej Voronin (r.) steht eigentlich beim FC Liverpool unter Vertrag, erfreut aber derzeit Hertha BSC Berlin mit unermüdlichem Einsatz an vorderster Front. Gegen Köln bereitete er mit einem blitzgescheiten Pass das 1:0 durch Kacar vor.Foto: Reuters
Der Leih-Brasilianer: Der Berliner-Erfolg gründet auch auf das Mittelfeld-Talent von Cicero. Der Mittelfeldspieler hat noch einen festen Arbeitsvertrag bei Fluminense Rio de Janeiro, doch nach fünf Saisontoren kündigte Manager Dieter Hoeneß an, die Kaufoption wahrzunehmen.Foto: Getty
Leih-Barceloner: Am Samstag sah Henrique (r.) beim 0:1 gegen die Bayern gegen Luca Toni zwar schlecht aus, doch sonst spielt der 22-jährige Verteidiger eine überzeugende Saison bei Bayer Leverkusen. Doch vielleicht hoffen die Westdeutschen auch auf ein paar medienwirksame Fehler des Brasilianers, denn sonst wird ihn der FC Barcelona wohl im Juni nach Spanien zurückholen.Foto: Getty
Leih-Bayer: Er steht einfach meistens richtig, egal ob in der Regionalliga gegen Oggersheim oder in der Bundesliga gegen Wolfsburg. Der 19-jährige Verteidiger Mats Hummels (l.) bildet zusammen mit Neven Subotic (19) den sogenannten "Kinderriegel" in der BVB-Abwehr. Dortmund hat nach Schalke 04 die wenigsten Gegentreffer in dieser Saison hingenommen - eine schöne Bewerbung für seinen eigentlichen Klub Bayern München.Foto: AP
Leih-Bayer, kommender?: Toni Kroos, für einige Experten das momentan größte Talent Deutschlands, spielt nicht mehr. Bei Trainer Klinsmann ist sein Stammplatz auf der Ersatzbank, der 18-Jährige fordert durch die Blume seine Verleihung im Winter. An Interessenten mangelt es nicht.Foto: dpa
Leih-Bayer, ehemaliger: Was so ein Leihgeschäft Gutes bewirken kann, verdeutlicht das Beispiel Philipp Lahm. Zwei Jahre lernte der Münchner das Linksverteidigen beim VfB Stuttgart, heute bildet er mit Franck Ribéry die beste linke Seite Deutschlands (vielleicht der Welt?).Foto: Getty
Leih-Trainer? Auf jeden Fall: Leih-Bayer, ehemaliger, Teil 2: Wie Lahm lernte Markus Babbel die Bundesliga als Leihspieler kennen, damals beim Hamburger SV, ehe er beim FC Bayern jahrelang verteidigte. Nach dem Rauswurf von Armin Veh beim VfB Stuttgart wurde Babbel nun unerwartet schnell ins Traineramt gehievt. Ob es eine Dauerlösung ist, will der VfB nicht sagen. Eine Option auf längere Zusammenarbeit hat der Verein auf jeden Fall.Foto: dpa
Leih-Nationalspieler: Mit einem Lächeln im Gesicht trainierte Tobias Weis in Hoffenheim, nachdem ihm die Nachricht überbracht worden war, er würde in den Kader der Nationalmannschaft berufen. Nun hat er gegen England nicht spielen dürfen. Und so muss er am Freitag gegen die Ausleih-Meister Bayern zeigen, dass der Ausflug zum DFB kein einmaliges Leih-Geschäft war.Foto: dpa
Leih-Empfehlung, Teil 1: Nach der wenig erfolgreichen Transferpolitik von Schalkes Manager Andreas Müller tummeln sich im Kader der Gelsenkirchener eine Reihe von Spielern mit Leih-Potential. Carlos Großmüller, Vicente Sanchez, Gustavo Varela, Ze Roberto, Peter Lövenkrands oder der abwanderungswillige Albert Streit (Foto). Im Vergleich zu Kroos ist allerdings unklar, ob es hier auch Interessenten gibt.Foto: Getty
Leih-Empfehlung, Teil 2: Zehn Spieler sind derzeit im Kader von Real Madrid verletzt, Christoph Metzelder spielt dennoch nicht. Nun sagt Bundestrainer Löw: "Wenn Christoph zurück zur Nationalmannschaft will, dann muss er spielen - entweder bei Real oder bei einem anderen Verein." Wenn das keine Aufforderung zu einem Leihgeschäft ist.Foto: AFP