Fußball-Bundesliga:Fünf Auswechslungen möglich

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Mehrere Spiele pro Woche, wo möglich auch noch im Hochsommer! Wegen der zu erwartenden starken Belastung für Fußballer in der Coronakrise ist eine jahrzehntelange Grundregel des Spiels vorübergehend gekippt worden. Wie die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) und der Weltverband Fifa am Freitag mitteilten, sind künftig fünf statt drei Auswechslungen pro Spiel erlaubt. Auch in der Bundesliga und der zweiten Liga, die am 16. Mai den Spielbetrieb aufnehmen, könnte die neue Regelung bald angewendet werden.

"Diese sofortige vorübergehende Änderung wurde eingeführt, da ein dicht gedrängter Kalender und Spiele bei mitunter großer Hitze drohen, was sich beides auf das Wohl der Spieler auswirken könnte", teilte die Fifa mit, die den Vorschlag beim IFAB eingereicht hatte. Zuvor hatten die Regelhüter grünes Licht erteilt.

Das neue Wechselkontingent kann ab sofort in allen Wettbewerben, die bis zum 31. Dezember 2020 abgeschlossen werden, angewendet werden. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte die Regeländerung zuvor schon in Erwägung gezogen: "Falls diese Regel seitens der Fifa entschieden wird, werden die Klubs der Bundesliga und zweiten Bundesliga kurzfristig über eine zeitlich befristete Übernahme dieser Regelung entscheiden", sagte DFL-Geschäftsführer Christian Seifert am Donnerstag.

Eintracht Frankfurts Trainer Adi Hütter sieht bei den zusätzlichen Wechseloptionen "eher positivere Signale als negativere. Auf der einen Seite hast du mehr taktische Möglichkeiten, du kannst aber auch mehr Spielern eine Freude machen, wenn du sie einwechselst." Auch sein Trainer-Kollege Julian Nagelsmann von RB Leipzig freut sich auf mehr Wechselmöglichkeiten: "Vom Grundsatz her halte ich schon was davon, weil man mehr einwirken und die Belastung besser steuern kann."

Eine verbindliche Vorgabe ist die Regeländerung aber nicht, wie die Fifa klarstellte. Es liege im Ermessen der Ligen und Verbände, ob sie diese umsetzen oder nicht. Erst zu einem späteren Zeitpunkt soll entschieden werden, ob die Reform auf das kommende Jahr 2021 ausgeweitet wird. Mit Rücksicht auf den Spielfluss sind die Gelegenheiten für fünf Auswechslungen aber zeitlich beschränkt. Jedem Team stehen während der regulären Spielzeit nur maximal drei Gelegenheiten für Auswechslungen zur Verfügung, so soll übermäßiges Zeitspiel verhindert werden. Dazu darf auch nach wie vor während der Halbzeit gewechselt werden. Nehmen beide Teams gleichzeitig eine Auswechslung vor, verlieren beide je ein Wechselfenster.

© SZ vom 09.05.2020 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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