Fußball-Bundesliga: Die Vorschau:Nur Toni muss besser werden

Fast alle Bayern kommen als Sieger aus der Länderspielwoche zurück und wollen in Berlin Tabellenführer werden. Kuranyi spielt wieder für Schalke. Die Vorschau auf den 20. Spieltag.

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TSG Hoffenheim - Bayer Leverkusen (Freitag, 20.30 Uhr)Alle waren sie da: Mäzen Hopp (Hauptinvestor der Firma, die für den DFB die neue Spielerdatenbank erstellt hat, hier mit mit Michael Ballack), Manager Jan Schindelmeiser, Assistenztrainer Bernhard Peters, Trainer Ralf Rangnick. Alle wurden sie rund um das Länderspiel gegen Norwegen in Düsseldorf gesichtet. Die Verbindung zwischen der TSG Hoffenheim und dem DFB ist eine enge. Die Fußball-Philosophie, wie das heutzutage heißt, die gleiche.Auch Bruno Labbadia, Trainer von Bayer Leverkusen, hat ähnliche Ideen vom Fußball wie Löw und Rangnick. Offensiv, dominant, kreativ, Pressing über das ganze Feld. Und das hat ja auch so schön geklappt, in Hoffenheim, in Leverkusen und vor einige Zeit auch in der Nationalmannschaft.Doch jetzt sind die drei irgendwie Trudeln gekommen. Löws DFB-Elf verliert fast lustlos gegen Norweger, Leverkusen hat von den vergangenen fünf Partien nur eine gewonnen. Und Hoffenheim hatte Glück, in den ersten beiden Rückrundenspielen gegen die Tabellennachzügler Cottbus und Gladbach antreten zu dürfen. Es spielt hier zwar der Erste gegen den Fünften. Und doch haben beide Klubs schon schönere Zeiten erlebt.hum/Foto: AP

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VfL Bochum - FC Schalke (Samstag, 15.30 Uhr)Als würden die sportlichen Probleme nicht reichen, hat sich jetzt auch noch das Internet gegen die Ruhrgebiet-Klubs verschworen: In einem Fanforum des VfL Bochum wurde ein schlichtes PDF-Dokument zum Download angeboten, der Inhalt: eine große "8", darüber der Schriftzug "Bochum" und darunter der Name "Zdebel". Gerade einmal 25,4 Kilobyte ist die Datei schwer. Die Aufregung, die sie verursachte, wog Tonnen: Ein ganzer Fanblock präsentierte das Protestplakat für den geschassten und zu Bayer Leverkusen abgewanderten Kapitän Thomas Zdebel.Vom Web böse erwischt wurde auch der FC Schalke 04, der gegen Bochum voraussichtlich wieder auf Kevin Kuranyi in der Startelf setzt, obwohl der Stürmer unlängst gefeuert wurde - so stand es zumindest auf der Schalker Vereinshomepage. Es war der erfolgreiche Angriff eines Hackers, dem es gelungen war, den Inhalt der Seite zu verändern.Vorteil Schalke: Im Fanforum war zuletzt von Mitleid für Kuranyi zu lesen, der Stürmer soll unterstützt werden. Nachteil Bochum: Es droht der Absturz auf den letzten Tabellenplatz, die Wut der Fans auf den Vorstand ist groß, und so dürfte das nächste PDF schon in Vorbereitung sein - Motto: "Vorstand raus!", "Trainer raus!" oder auch "Alle raus!".mikö/Foto: AP

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Hannover 96 - VfB Stuttgart (Samstag, 15.30 Uhr)Im Jahr 2009 haben sich bislang zwei VfB Stuttgarts dem Publikum vorgestellt: Ein VfB Stuttgart, der gegen den FC Bayern im Pokal (1:5) eine der größten Demütigungen der Vereinsgeschichte erhielt. Und ein VfB Stuttgart, der beim Mitkonkurrenten Bayer Leverkusen "um jeden Zentimeter" (Trainer Markus Babbel) gekämpft hat und nach dem 4:2 gute Aussichten hat, noch in den Kampf um die europäischen Plätze einzugreifen.Wäre da nur nicht die Unsicherheit mit Hannover 96. Auch diesen Verein scheint es zweimal zu gebe. Denjenigen, der mit ein bisschen Glück den FC Schalke 04 besiegt. Und denjenigen, der verzagt und kraftlos in Cottbus verliert.Verlass ist am Samstag höchstens auf: Robert Enke wird für Hannover gut halten, Thomas Hitzlsperger wird einen Freistoß mit 125 km/h in seine Richtung ballern (im Bild gegen Leverkusen). Und VfB-Stürmer Mario Gomez wird ein Tor schießen. Wahrscheinlich.hum/Foto: Getty

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Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)In den Reihen der Eintracht gab es Vorbehalte gegenüber der Vertragsverlängerung von Friedhelm Funkel: Der Trainer lasse nicht spektakulär genug spielen, monierten seine Kritiker. Warum eigentlich?In den vergangenen zehn Spielen mit Frankfurter Beteiligung fielen jeweils mindestens drei Tore, eher sogar vier, das 0:1 gegen Hamburg mal ausgenommen. 4:0 gegen Hannover, 0:5 gegen Bremen, 4:0 gegen Bochum und zuletzt ein 2:2 gegen Köln - Ergebnisse, die eher an den Hoffenheimer Sturmlauf der Hinrunde erinnern als an einen vermeintlichen Abstiegskandidaten.Auch gegen Wolfsburg scheint Spektakel garantiert zu sein: Der zwölffache Torschütze Grafite (Foto) kehrt nach überstandener Knieverletzung in den Kader des VfL zurück. Das Hinrunden-Duell beider Klubs endete 2:2, in der Vorsaison gewann Wolfsburg mit 3:2. Sollte das wieder passieren, Frankfurt verlieren, aber die Zuschauer viele Tore zu sehen bekommen, dürften sich die Funkel-Kritiker nicht beschweren: Das ist der Preis, den man für Spektakel zu zahlen bereit sein muss.mikö/Foto: Getty

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1. FC Köln - Karlsruher SC (Samstag, 15.30 Uhr)Köln wird mehr und mehr zum Synonym für das tabellarische Niemandsland: Acht Punkte trennen den FC von Relegationsplatz 16, neun Punkte vom internationalen Geschäft. In der Domstadt könnte paradiesische Ruhe herrschen, doch der gemeine Rheinländer ist offenbar nicht zufrieden, wenne es nicht zumindest ein bisschen kracht.So ließ sich Trainer Christoph Daum zu der Aussage hinreißen, die Fans sollten nicht mehr beim Training zuschauen dürfen - ein Paradigmenwechsel, rühmt sich die Bundesliga doch gerade für ihre Volksnähe, im Gegensatz beispielsweise zur überteuerten englischen Premier League. Und dann war da noch der Fall Roda Antar, der statt des Trainings lieber ein Café besuchte und sich via Bild Scharmützel mit Trainer Daum liefert.Beim KSC gäbe es genug Stoff für Diskussionen, dafür garantiert der 16. Tabellenplatz. Doch auch die Badenser beschäftigen sich lieber mit abseitigen Themen, vor allem mit Nives Celsius, der notorisch leicht bekleideten Gattin von Winter-Zugang Dino Drpic, die ihrem Mann die Trikot-Nummer "69" verpassen wollte, was die DFL aber nicht so gut fand.Vielleicht sorgt das Aufeinandertreffen beider Klubs für sportlichen Gesprächsstoff - der KSC, der auf den gesperrten Marco Engelhardt verzichten muss, kann auf den vorletzten Platz abrutschen, der 1. FC immerhin an Bremen vorbei auf Platz zehn vorrücken. Ansonsten bleibt es bei dem Motto: Wer keinen Ärger hat, der macht sich welchen.mikö/Foto: Getty

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Werder Bremen - Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr)Auf der gewöhnlich nach unten offenen Zuspitzungsskala hatte Werder Bremen am vergangenen Wochenende einen Tiefpunkt erreicht, der nur schwerlich unterbietbar scheint. Das in der Hinrunde schwach spielende und schlecht in die Rückrunde gestartete Werder traf auf das in der Hinrunde schwach spielende und schlecht in die Rückrunde gestartete Schalke - im sogenannten Flop-Duell.Nun trifft Werder auf eine Mannschaft, die nach objektiven Kriterien eine noch schwächere Hinrunde absolvierte und noch schlechter in die Rückrunde startete als Schalke: Borussia Mönchengladbach. Und die Herren über die nach unten offene Zuspitzungsskala müssen sich fragen, wie sie dieses Duell nun betiteln wollen. Vielleicht Floper-Duell? oder gar schon Flopst-Duell?aum/Foto: Getty

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Hertha BSC Berlin - Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr)In einer Abstimmung des Bayerischen Fernsehens mussten die Zuschauer in dieser Woche klären, ob Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann wirklich "jeden Spieler jeden Tag ein Stückchen besser" macht, wie er es versprochen hat. Über 70 Prozent stimmten mit Ja. Ein super Wert, aber die Realität ist: In dieser Woche konnte Klinsmann gar nicht alle Spieler besser machen.Denn viele Profis des FC Bayern sind mal wieder in aller Welt unterwegs gewesen. Daniel van Buyten erzielte beide Treffer für Belgien beim 2:0 gegen Slowenien, Martin Demichelis (Argentinien) traf auf Franck Ribéry (Frankreich) und freute sich über das 2:0, Lucio (Brasilien) traf gegen Luca Toni (Italien, im Bild) und siegte ebenfalls 2:0. Mark van Bommel (Niederlande) weilte in Tunesien und spielte 0:0, Hamit Altintop erreichte mit der Türkei ein 1:1 gegen die Elfenbeinküste. Und Landon Donovan schlug in der WM-Qualifikation mit den USA den Rivalen Mexiko im ewig jungen Derby 2:0.Zurück am Arbeitsplatz steht für das Personal nun das Spitzenspiel am Samstag beim Tabellendritten Hertha BSC an - und mit einem Sieg könnten die Bayern Spitzenreiter Hoffenheim überholen.lein/Foto: dpa

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Borussia Dortmund - Energie Cottbus (Sonntag, 17 Uhr)Wer den Konjunktiv liebt, hätte in dieser Woche durchaus in Dortmund verweilen dürfen. Denn angesichts der 1:3-Niederlage gegen den FC Bayern am vergangenen Sonntag und angesichts der anschließenden Berichterstattung ging die BVB-Darbietung fast etwas unter. Wenn der Schiedsrichter bei Lucios Handspiel Elfmeter gegeben hätte! Wenn Kringe (im Bild links) seinen Kopfball in der 62. Minute zur 2:1-Führung genutzt hätte! Wenn, ja wenn ...Nach Spielen gegen den FC Bayern ist es jeder Mannschaft der Liga gestattet, im Konjunktiv zu verharren. Doch am Sonntag muss sich die Borussia wieder in Richtung Indikativ bewegen. Denn da heißt der Gegner nicht Bayern München, sondern Energie Cottbus, und da sind drei Punkte fest eingeplant. Da dürfen nach dem Spiel keine "Wenns" auftauchen - da dürfen nur Stimmen zu hören sein, die über einen Sieg gegen die Lausitzer referieren.aum/Foto: dpa

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Hamburger SV - Arminia Bielefeld (Sonntag, 17 Uhr)Die Tabellenspitze ist sehr eng zusammengerückt, deutlich enger jedenfalls, als das die Fußball-Experten des Landes erwarteten. Vor dem 20. Spieltag ist sie sogar so dicht beisammen, dass gleich mehrere Mannschaften nach dem Spieltag Tabellenführer sein können. Zum einen natürlich Hoffenheim (39 Punke), dann die Bayern (38), die Hertha aus Berlin (37) - und nicht zu vergessen der Hamburger SV (36).Gut, diese Möglichkeit ist zwar so unwahrscheinlich wie die Option, dass van der Vaart morgen zurück zum HSV zurückwechselt, aber man darf ja mal ein bisschen rechnen. Also, Bayern und Hertha müssten gegeneinander Remis spielen, das ist klar. Dann müsste Hoffenheim ungefähr so hoch verlieren wie Dortmund anno 1978 gegen Mönchengladbach, nämlich 0:12 und Hamburg mit acht Toren Vorsprung gewinnen. Oder Hoffenheim unterliegt nur 0:8, und die Hamburger gewinnen dafür mit zwölf Toren Vorsprung. Oder beide Spiele enden 10:0. Oder der HSV verschiebt das mit der Eroberung der Tabellenführung auf später - zumal Stürmer Mladen Petric nach seiner Tätlichkeit gegen Karlsruhe (im Bild) nun für zwei Spiele ausfällt.aum/Foto: dpa

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