Fußball-Bundesliga:DFL: 50+1-Regel bleibt

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Die Vertreter der Bundesliga-Vereine stellen sich mit deutlicher Mehrheit gegen eine Öffnung der Klubs für Investoren. Dafür feiert der Supercup ein Comeback.

Die 50+1-Regel im deutschen Fußball bleibt. Die Vertreter der Bundesliga-Vereine sprachen sich auf der Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main eindeutig dafür aus. Damit stellten sie sich gegen eine Öffnung der Clubs für Investoren.

Enttäuscht: Martin Kind, Präsident von Hannover 96 und Gegner der 50+1-Regel im deutschen Fußball. (Foto: Foto: Getty)

Nach Angaben des Mainzer Managers Christian Heidel sei der Antrag von Hannovers Präsident Martin Kind, die 50+1-Regel abzuschaffen, "eindeutig abgelehnt" worden. Es habe lediglich eine Stimme, vermutlich von Kind selbst, für eine Mehrheitsbeteiligung finanzkräftiger Investoren gegeben.

Kind hätte für seine gewünschte Satzungsänderung eine Zwei-Drittel-Mehrheit benötigt. Doch die Haltung der 36 Erst- und Zweitligaclubs war eindeutig. Auch in Zukunft soll die bestehende "50+1-Regel" verhindern, dass Investoren wie zum Beispiel in England mehr als 50 Prozent der Club-Anteile erwerben können.

Kind kämpft schon seit Jahren für eine Modifizierung und erhofft sich von einer Öffnung für externe Geldgeber mehr Chancengleichheit. Seiner Ansicht nach ist die Regelung bei von Großsponsoren unterstützten Clubs wie Leverkusen, Wolfsburg und Hoffenheim ohnehin "praktisch außer Kraft gesetzt".

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte dem 96-Präsident vor der Sitzung Erpressung vorgeworfen. "Sie drohen, vor den Europäischen Gerichtshof zu gehen, wenn wir dem Konsensmodell nicht zustimmen. Damit erpressen Sie die Liga", sagte Watzke in einem Interview mit der Bild-Zeitung. Kind hatte in der Frankfurter Rundschau betont, er strebe eine "gemeinsame Lösung" an, sagte aber auch: "Wenn wir keinen Konsens herstellen können, wird es zu einer Rechtsklärung kommen."

Der Zweitligist FSV Frankfurt hatte sich im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Sitzung für ein Modell stark gemacht, das Investoren mehr Einfluss einräumt, eine Vereinsübernahme aber untersagt.

Die Hessen wollten bis zur nächsten Mitgliederversammlung ein beschlussfähiges Konsensmodell entwickeln lassen, das rechtlich fundiert ist. Doch auch diese Variante wurde von den Vereinen abgeschmettert.

Der Fußball-Ligaverband hat stattdessen nach 14 Jahren die Wiedereinführung des Supercups für das WM-Jahr 2010 beschlossen. Das Votum der Mitgliederversammlung zur Wiedereinführung des prestigeträchtigen Duells zwischen dem deutschen Meister und DFB-Pokalsieger auf Vorschlag des Ligavorstandes fiel einstimmig.

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