Fußball-Bundesliga, 3. Spieltag:Die 19. Mannschaft

Erinnerungen an einen Pfostenbruch, eine ziemlich renovierte Elf und die Erkenntnis, dass Laptop-Trainer nicht immer Glück mit Computern haben. Die Bundesliga-Vorschau.

Johannes Aumüller

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Bayern München - Hamburger SV (Sonntag, 17 Uhr)Obwohl Jürgen Klinsmann bekanntermaßen der Laptop-Trainer schlechthin ist, steht die moderne Technik nicht immer auf der Seite des Bayern-Trainers. Zum Beispiel, als der Computer die Spielpaarungen für diese Bundesliga-Saison ermittelte und dabei die Gemeinheit besaß, den Bayern schon zu Saisonbeginn solche Brocken wie Hamburg, Dortmund und nun Hertha vor die Nase zu setzen, anstatt für einen lockeren Aufgalopp und Partien gegen Cottbus, Bielefeld und Bochum zu sorgen. So besteht nun die realistische Gefahr, dass Klinsmann auch sein drittes Spiel sieglos beendet - und, schwupps, wäre nicht nur der Italiener Oddo, sondern auch die Krise da.Foto: Getty

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VfB Stuttgart - Hannover 96 (Sonntag, 17 Uhr)Obwohl Armin Veh nicht gerade als Laptop-Trainer bekannt ist, steht die moderne Technik manchmal an der Seite des VfB-Trainers. Zum Beispiel, als der Computer die Spielpaarungen für diese Bundesliga-Saison ermittelte und dabei dankenswerterweise schon früh in der Saison zwei Derbys ansetzte: Am vierten Spieltag trifft die Veh-Elf auf die TSG Hoffenheim, eine Woche später auf den Karlsruher SC. Doch vor die Derbys haben die Spielplanauslosungs-Götter die Partie gegen Hannover 96 gesetzt. Mit einem Sieg lassen sich so Derbys ja noch viel beschwingter bestreiten.Foto: AP

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Arminia Bielefeld - Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr)Vielleicht sollte in der Rechtsabteilung des Deutschen Fußball-Bundes mal jemand prüfen, ob es auf die Schnelle möglich ist, eine 19. Mannschaft in die laufende Bundesligarunde einzuklinken. Grund für eine solche Maßnahme wäre die spätsommerliche Transferaktivität des Hamburger SV, der sich binnen weniger Tage gleich mit vier neuen Spielern verstärkte und dessen künftige Formation mit der Aufstellung der beiden ersten Spieltage nicht mehr viel zu tun hat. Hinten links rückt Marcell Jansen (vom FC Bayern, im Bild) in die Mannschaft, daneben bald der Brasilianer Silva (Sao Paolo), vorne Mladen Petric (Borussia Dortmund), und dazu auch noch der neue Regisseur Neves (FC Fluminense). Der neue, frisch renovierte HSV ist nun nicht mehr der alte HSV - doch schon der alte hatte einen guten Bundesliga-Start hingelegt. Was müssen sich jetzt Bayern & Co. erst vor dem neuen fürchten.Foto: Getty

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TSG Hoffenheim - Bayer Leverkusen (Samstag, 15.30 Uhr)Doch bevor der VfL Wolfsburg dem FC Bayern den Titel wegschnappt, schnappt ihn vielleicht schon ein anderer weg: die TSG Hoffenheim, der Tabellenführer, der ... Nun mal langsam: Jetzt sind gerade mal zwei Spielchen vorbei, und es ist natürlich nicht richtig, wegen zwei gewonnener Spiele eine Mannschaft zum Titelkandidaten hoch zu schreiben. Aber eine Mannschaft, die nach zwei Partien ungeschlagen und ohne Gegentor an der Spitze steht, defensiv wie offensiv über junges und starkes Personal verfügt und dazu noch von einem Spitzentrainer wie Ralf Rangnick gecoacht wird, die ist auch in der Lage, am Samstag gegen Bayer Leverkusen zu gewinnen. Und wenn drei Spielchen vorbei sind und eine Mannschaft nach drei gewonnen Spielen an der Spitze steht - dann darf man sie natürlich zum Titelkandidaten hochschreiben.Foto: Reuters

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FC Schalke - VfL Bochum (Samstag, 15.30 Uhr)So ist das manchmal im Fußball: Eine deutliche 0:4-Pleite gegen Atletico Madrid, und alles ist wieder gut. Zumindest für einen. Der Brasilianer Rafinha (im Bild), um den es auf Schalke zuletzt allerhand Irrungen und Wirrungen gab, weil er lieber mit der nationalen Olympia-Auswahl nach Peking reiste als am schnöden Bundesliga-Start gegen Hannover und Bremen mitzutun. Deswegen musste er sich auch erstmals hinten anstellen, als er aus China zurückkehrte, und verfolgte das Spiel gegen Madrid zunächst von der Ersatzbank. Doch welcher Trainer vertraut einer Abwehr, die in einem Spiel vier Gegentore kassierte? Eben, und deswegen dürfte Rafinha gegen Bochum wieder in die Startelf zurückkehren.Foto: dpa

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Borussia Mönchengladbach - Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)Es gibt manche Paarungen, da muss fast zwangsläufig im reichhaltig gefüllten Schatz der Fußballanekdotensammlungen gekramt werden. Mönchengladbach gegen Bremen ist so ein Fall. In der Saison 1970/71 war es, als es auf dem Bökelberg zu einer der kuriosesten Szenen der Bundesliga-Geschichte kam: Als kurz vor Ende des Spiels der Gladbacher Angreifer Herbert Laumen ins Netz stürzte, brach das Torgehäuse in sich zusammen. Weil die Platzherren auf die Schnelle keinen Ersatz beschaffen konnten, wurde das Spiel abgebrochen und als Sieg für Bremen gewertet. Neun Wochen später, am 5. Juni 1971, verteidigte die Borussia als erste Mannschaft in der Geschichte der Bundesliga ihren Meistertitel. Im reichhaltig gefüllten Schatz der Fußballanekdotensammlungen hat sich die Geschichte zwar oft wiederholt, doch selbst die größten Optimisten unter der Gladbacher Anhängerschaft sollten nicht auf einen Pfostenbruch am Samstag hoffen: Denn dass sich die Geschichte "Erst Pfostenbruch, dann Meisterschaft" wiederholt, ist nahezu ausgeschlossen.Foto: Imago

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Energie Cottbus - Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr)Vielleicht wird sich Herr Antonio Rukavina (hinten) wundern, wenn er diese Zeilen liest, aber an dieser Stelle muss das mal so deutlich gesagt werden: Herr Antonio Rukavina ist der Opa der Dortmunder Abwehrformation. Die Begriffe Opa und Dortmunder Abwehrformation passen spätestens seit der vergangenen Saison wunderbar zusammen, als zeitweise die Haudegen Christian Wörns, 36, und Robert Kovac, 34, die Innenverteidigung besetzten. Diese Zeiten sind nun passé, stattdessen agieren in der Borussen-Defensive die Jungspunde Marcel Schmelzer, 20, Neven Subotic, 19, Mats Hummels, 18 - und Fußball-Opa Rukovina, 24. Nachdem sich die Küken-Abwehr gegen Leverkusen und Bayern schon bewährt hat, steht nun mit dem Auswärtsspiel in Cottbus das bisher vermeintlich leichteste Spiel auf dem Programm.Foto: dpa

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Karlsruher SC - 1. FC Köln (Freitag, 20.30 Uhr)Der KSC war vor der Saison ein besonders bemitleidenswerter Verein, weil er im alljährlichen Sommertransfertrubel fast alle seine Stützen verlor. Die Überraschungself des Vorjahres minus Verteidiger Eggimann (zu Hannover) minus Spielmacher Hajnal (zu Dortmund) - kann das gut gehen? Nach den beiden ersten Spielen der neuen Saison kann die Antwort nur lauten: Ja. Gegen Bochum siegte die Mannschaft von Ede Becker 1:0, gegen Hamburg unterlag sie nur knapp 1:2. Doch Vorsicht, vor dem Spiel gegen Köln droht eine neue Rechnung: Die Überraschungself des Vorjahres minus Verteidiger Eggimann (zu Hannover) minus Spielmacher Hajnal (zu Dortmund) minus Abwehrkante Franz (Zerrung, im Bild links) - kann das immer noch gut gehen?Foto: dpa

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