Bundesliga:1. FC Union verkündet Rekordzahlen und hat große Pläne

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Das Logo des 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei. (Foto: Fabian Sommer/dpa/Symbolbild)

Sportlich hätte das Jahr für Union Berlin kaum besser laufen können. Auf der Mitgliederversammlung verkündet der Club nun auch wirtschaftlich starke Zahlen - und will viel Geld investieren.

David Langenbein, dpa

Berlin (dpa) - Der 1. FC Union Berlin will nach dem sportlich und wirtschaftlich erfolgreichsten Jahr der Vereinshistorie im großen Stil in die Zukunft investieren. „Wir stehen vor der größten und wichtigsten Investitionsphase in unserer Geschichte“, sagte Vereinspräsident Dirk Zingler am Montagabend bei der Mitgliederversammlung im Tempodrom. 

Rund 150 Millionen Euro wollen die Köpenicker in den kommenden Jahren unter anderem in den Ausbau des Stadions An der Alten Försterei und ein neues Trainingszentrum stecken. „Ich glaube, wir werden das geilste Stadion in Europa bekommen“, sagte Zingler.

Dazu gab es weitere gute Nachrichten: Der 58-Jährige verkündete, dass der Club das Grundstück, auf dem das Stadion steht, der Stadt Berlin abgekauft habe. Bislang bestand ein Erbbaurecht für Union. Das führte zu riesigem Jubel. „So ist es uns am Montag auch gegangen“, freute sich Zingler.

Geplant ist, frühestens im Sommer 2024 mit dem Ausbau des Stadions zu beginnen. Die ursprünglichen Pläne dafür wurden 2017 präsentiert. Die Corona-Krise und Probleme beim Verkehrskonzept sorgten für die Verzögerung. 

Das Stadion soll nach dem Umbau eine Kapazität von rund 37.700 Plätzen haben und äußerlich weiter an Oberschöneweider Industriebauten erinnern. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es. Die drei Stehplatztribünen, an deren Bau die Mitglieder in einer viel beachteten Aktion maßgeblich beteiligt waren, müssen neu gebaut werden.

Zunächst will Union aber das Gelände um das Stadion verändern. Die Geschäftsstelle wird ab Frühjahr 2023 saniert. Ab Sommer sollen dann am Stadion ein neues Trainingszentrum für die Lizenzspielerabteilung, ein Parkhaus, neue Trainingsplätze und ein Clubhaus entstehen.

Mit den Plänen festigen die Köpenicker ihren Status in der Hauptstadt weiter. Der Club hätte dann ein eigenes, modernes Stadion mit einem dazu passenden Vereinsgelände und ein Nachwuchsleistungszentrum für 25 Millionen Euro. Sportlich ist Union dem Stadtrivalen Hertha in den letzten Jahren enteilt, hat auch mehr Mitglieder - 48.364 war die Zahl, die am Montag verkündet wurde. Dazu konnten die Eisernen, anders als Hertha am Sonntag, starke wirtschaftliche Eckdaten verkünden.

Für die Saison 2021/2022 gab Zingler Rekordzahlen bekannt. Der Club habe in der vergangenen Saison Einnahmen von 122,137 Millionen Euro (2020/2021: 72,799) erzielt, wie Geschäftsführer Oskar Kosche sagte. Der Gewinn nach Steuern im gesamten Konzern, zu dem unter anderem auch die Stadion AG gehört, lag bei 12,685 Millionen Euro (2020/2021: -11,953).

In der laufenden Saison wollen die Eisernen den Umsatz auf 157,026 Millionen Euro steigern. Zudem solle erstmals in der Vereinsgeschichte ein positives Eigenkapital von 4,165 Millionen Euro erreicht werden. Der Gewinn des Konzerns soll bei 20,491 Millionen liegen.

Union blickt auf das erfolgreichste Jahr der Vereinsgeschichte zurück. Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer zog in der vergangenen Saison im DFB-Pokal ins Halbfinale ein und wurde in der Bundesliga Fünfter. Nun überwintern die Köpenicker in drei Wettbewerben, standen in der Liga lange sensationell wochenlang an der Spitze. „Am Schluss war es ein überragendes 2022, was wir gespielt haben“, sagte Fischer am Montag in einer Medienrunde.

Der Freude des Anhangs tat es dabei auch keinen Abbruch, dass das Team aus den letzten drei Pflichtspielen vor der WM-Pause nur einen Punkt holte. Darunter waren zwei heftige Niederlagen in Leverkusen (0:5) und Freiburg (1:4). Spieler und Trainer wurden am Abend mit stehend dargebrachten Ovationen und Gesängen gefeiert. 

Während des geplanten Ausbaus des Stadions An der Alten Försterei will Union ins Wohnzimmer des Charlottenburger Konkurrenten ziehen. Man werde vermutlich eine Saison im Olympiastadion spielen, kündigte Zingler an.

© dpa-infocom, dpa:221114-99-519935/4

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