French Open:Kerber scheitert im Viertelfinale

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Angelique Kerber: Muss in Paris nun zuschauen (Foto: AFP)
  • Angelique Kerber scheidet als letzte Deutsche in Paris aus: Gegen Simona Halep verliert sie mit 7:6 (7:2), 3:6, 2:6.
  • Dabei war Kerber ein famoser Start gelungen, im ersten Satz führte sie schnell 4:0.
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Angelique Kerber rannte, kämpfte und retournierte bis sie Blasen an den Füßen hatte - und ging letztlich doch erneut geschlagen vom Platz. Trotz einer leidenschaftlichen Defensiv-Leistung hat die 30-Jährige ihr erstes Halbfinale bei den French Open verpasst. Kerber verlor ihr Duell mit der Weltranglistenersten Simona Halep 7:6 (7:2), 3:6, 2:6. Wie schon bei den Australian Open war gegen die Rumänin letztlich Endstation für die zweimalige Grand-Slam-Gewinnerin aus Kiel.

Kerber war die letzte deutsche Hoffnungsträgerin in Paris, nachdem am Vortag Alexander Zverev beeinträchtigt von einer Verletzung ausgeschieden war. Die frühere Nummer eins der Welt wäre zudem die erste Deutsche im Halbfinale von Roland Garros seit Andrea Petkovic (Darmstadt) 2014 gewesen. Vorjahresfinalistin Halep spielt als nächstes gegen Garbine Muguruza (Spanien/Nr. 3), die Russlands Tennis-Star Maria Scharapowa (Nr. 28) 6:2, 6:1 abgefertigt hatte.

Gegen Halep hatte Kerber bei diesmal milden Temperaturen einen Traumstart erwischt. Die Weltranglistenzwölfte leistete sich kaum einen leichten Fehler und entnervte ihre leicht favorisierte Gegnerin mit ihrer gewohnt unermüdlichen Defensivarbeit. Nach 18 Minuten führte Kerber mit 4:0, ehe auch Halep besser ins Spiel fand und letztlich den Tiebreak erzwang. Dort bewies Kerber jedoch die besseren Nerven, ihr Blick verriet nun wilde Entschlossenheit.

"Ich bin ein bisschen zu aggressiv gestartet, das hat nicht geklappt", sagte Halep nach dem Match: "Gegen Angelique ist es immer hart, weil sie so viele Bälle zurückbringt. Das geht es in jedem Punkt um alles. Es macht mich sehr glücklich, dass ich so stark bleiben kann." Ab dem zweiten Satz übernahm Halep endgültig das Kommando. Die 26-Jährige, die noch nie ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hat, war die aktivere Spielerin und trieb Kerber noch mehr als bisher über den Platz. Beim Stand von 1:2 nahm die Deutsche ein medizinische Auszeit, um sich die Blasen an den Füßen verbinden zu lassen. Danach machte Halep alles klar und beendete nach 2:14 Stunden das Match.

Schon bei den Australian Open hatten sich die Wege von Kerber und Halep gekreuzt. Nach einem geradezu epischen Duell, während dem Kerber zwei Matchbälle vergab, hatte sie sich letztlich mit 7:9 im dritten Satz geschlagen geben müssen. Auch diesmal lieferten sich beide lange Ballwechsel. Das bessere Ende hatte erneut Halep für sich.

Am Vortag war bei den Männern Topspieler Zverev im ersten Grand-Slam-Viertelfinale seiner Karriere von einer Oberschenkel-Blessur ausgebremst worden. Gegen den Österreicher Dominic Thiem (Nr. 7) kassierte er so eine 4:6, 2:6, 1:6-Pleite und bangt nun auch um seinen Start in die Rasensaison. "Bei solchen Muskelverletzungen sieht man das immer erst zwei, drei Tage später", sagte Zverev: "Ich hoffe, es ist nichts Riesengroßes."

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