Es ist ja nicht so, als ginge es für Maria Scharapowa in Paris in diesem Jahr "nur" um Ruhm und Ehre - nein, die Russin hat weitreichendere Ziele: Sie will wieder die Nummer eins im Frauentennis werden. Dazu müsste sie das Turnier zwar nicht gewinnen, aber wenigstens ins Finale kommen. Chancen darauf besitzt die Weltranglisten-Zweite nach wie vor, denn an diesem grauen Tennistag in der französischen Hauptstadt hat Scharapowa die Vorschlussrunde der French Open erreicht.
Die Australian-Open-Finalistin besiegte am Nachmittag mit 6:2, 6:4 die an Nummer 23 gesetzte Estin Kaia Kanepi. Die aktuelle Branchenführerin Victoria Asarenka aus Weißrussland war bereits im Achtelfinale gescheitert - somit ergeben sich für Scharapowa neue Möglichkeiten. In der Runde der besten Vier trifft die 25-Jährige auf Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova. Die Tschechin bezwang die kasachische Qualifikantin Jaroslawa Schwedowa mit 3:6, 6:2 und 6:4. Für die Weltranglisten-Vierte ist es die erste Halbfinal-Teilnahme bei den French Open überhaupt.
In der oberen Hälfte des Tableaus stehen sich im Semifinale Kerber-Bezwingerin Sara Errani aus Italien und die australische US-Open-Siegerin Samantha Stosur gegenüber. Der Sieg in Roland Garros ist der einzige Grand-Slam-Titel, der der in Florida lebenden Scharapowa noch fehlt - mehr als eine Halbfinal-Teilnahme 2007 sprang für sie in Roland Garros bisher nicht heraus.
Wimbledon gewann sie 2004, die US Open 2006 und die Australian Open 2008. Weltranglisten-Erste war die 1,88 Meter lange Tennisspielerin in ihrer Karriere bisher für insgesamt 17 Wochen - erstmals im Jahr 2005 und zuletzt 2008. Sollte Scharapowa also die nächste Begegnung in Paris gewinnen, stünde sie erstmals seit knapp vier Jahren wieder ganz oben im internationalen Tennis-Ranking.