French Open:Absage um 13.43 Uhr

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Guy Forget, Turnierdirektor von Roland Garros, verteidigt die Entscheidung, Dopingsünderin Maria Scharapowa keine Wildcard gegeben zu haben. (Foto: Miguel Medina/AFP)

Wegen Regens fällt erstmals seit dem Jahr 2000 ein kompletter Spieltag in Roland Garros aus.

Von Philipp Schneider, Paris

Wer am Montagmorgen loszog auf dem pfützenreichen Tennisareal in Roland Garros, um mangels alternativer Einkaufsgelegenheiten noch einen der völlig überteuerten Regenschirme zu erwerben, der wurde enttäuscht. Zumindest das größere, 65 Euro teure Modell war ausverkauft. In den Shops auf dem Gelände gab es am Ende der verregneten ersten Turnierwoche nur noch die Knirps-Variante zu erstehen. Und diese wäre völlig unzureichend gewesen angesichts der Wassermassen, die sich mal wieder aus dunklen Wolken ergossen. Um 13.43 Uhr ertönte aus den Lautsprechern die Nachricht, dass alle Partien des neunten Turniertags abgesagt und auf Dienstag verschoben wurden. So etwas hatte es zuletzt im Jahr 2000 gegeben. "Es ist immer hart, die Profis unverrichteter Dinge zurück ins Hotel zu schicken", gab Turnierdirektor Guy Forget zu. "Heute erleben wir einen Albtraum. Aber in vielen, vielen Jahren haben wir die wetterspezifischen Unsicherheiten immer geregelt bekommen." Die Besucher bekamen immerhin ihr Eintrittsgeld zurück.

Schon in den Tagen zuvor war das schlechte Wetter neben den Verletzungen von Roger Federer und Rafael Nadal das bestimmende Thema der French Open gewesen. Für den Fall, dass es weiter regnen sollte, schloss Forget nicht aus, dass der Spielplan so durcheinander geraten könnte, dass Ruhetage gestrichen werden müssten. "Für die Spielerinnen ist das kein Problem, sie kennen es nicht anders auf der WTA-Tour. Für die Männer, die Fünf-Satz-Matches spielen, ist es eher problematisch", sagte Forget: "Aber Djokovic und Murray sind tolle Athleten, sie bekommen das hin." Im schlimmsten Fall, sagte er, sei es denkbar, dass das für Sonntag geplante Finale erst am Montag gespielt wird.

Der andauernde Regen hat die Diskussion über eine schnellere Errichtung des für 2020 geplanten Daches über dem Court Philippe Chatrier neu angeheizt. Bei den Australian Open und in Wimbledon gibt es schon Dächer, bei den US Open wird im August eins eingeweiht.

© SZ vom 31.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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