Frauenfußball-Bundesliga:In Popps Team

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Noch Gegnerinnen, bald im selben Verein: Potsdams Svenja Huth (li.) und Wolfsburgs Alexandra Popp. (Foto: Jan Kuppert/imago)

Svenja Huth wechselt von Turbine Potsdam nach Wolfsburg. Sie hofft, große Titel zu gewinnen - und der VfL stärkt damit seine Führungsposition in der Bundesliga.

Von Anna Dreher, Wolfsburg/München

Das erste Signal an die Konkurrenz hatte Pernille Harder vergangene Woche mit ihrer Unterschrift gesendet. Die dänische Nationalspielerin ist 2018 zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt worden, sie gehört zu den begehrtesten Spielerinnen weltweit. Attraktive Angebote bekommt sie vermutlich ständig. Die 26-jährige Angreiferin aber hat ihren Vertrag beim VfL Wolfsburg vorzeitig bis 2021 verlängert. Und so bleibt der Kader des fleißigen Titelsammlers, der als einziger Bundesligist international im Frauenfußball eine wirkliche Rolle spielt, auch dank ihr ein hochveranlagter.

Am Mittwochabend gab der Tabellenführer nun einen Zugang für seine Offensive bekannt, der den Kader noch höher veranlagter werden lässt, und die Führungsposition des VfL im deutschen Frauenfußball weiter festigen dürfte: Die deutsche Nationalspielerin Svenja Huth kommt zur nächsten Saison vom Liga-Konkurrenten 1. FFC Turbine Potsdam. Sie unterschrieb einen Vertrag bis zum 30. Juni 2022.

"Nach den vier Jahren in Potsdam ist es Zeit, den nächsten Schritt in meiner Entwicklung zu gehen", sagte die 28-jährige Olympiasiegerin. "Mit dem 1. FFC Frankfurt habe ich bereits zwei europäische Titel gewonnen und mein großes Ziel ist es, die Champions-League-Trophäe noch einmal in den Händen zu halten." Wolfsburg gewann diese 2013 und 2014. Das Finale wurde 2016 und zuletzt 2018 erreicht, als der VfL gegen Olympique Lyon erst in der Verlängerung verlor. Huths Chancen, sich ihr Ziel zu erfüllen, werden sich also deutlich erhöhen. Für Potsdam hingegen ist es eine weitere Schwächung, nachdem im Sommer bereits die Leistungsträgerinnen Tabea Kemme und Lia Wälti nach England zu Arsenal LFC gewechselt waren.

Huth ging 2015 vom Erzrivalen 1. FFC Frankfurt nach Potsdam und hat sich dort zur Schlüsselspielerin entwickelt. In bisher 86 Pflichtspielen erzielte sie 42 Tore und machte vor allem mit ihrer Schnelligkeit oft den Unterschied im Spiel des Traditionsvereins. Mit Frankfurt hatte sie zuvor 2008 die Meisterschaft und den Uefa Women's Cup, 2015 die Champions League und vier Mal den DFB-Pokal gewonnen. "Svenja hat sich in den letzten Jahren nicht nur als Spielerin weiterentwickelt, sie ist auch zu einer Persönlichkeit gereift, die Erfolgshunger verkörpert und als Leaderin vorangeht", sagte Wolfsburgs Sportlicher Leiter Ralf Kellermann. Ähnlich sieht das auch die neue Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die Huths Entwicklung ebenfalls gelobt hat und sie zur stellvertretenden Kapitänin ernannt hat - als Vize ihrer künftigen Mannschaftskollegin Alexandra Popp. Aus dem Kader der Nationalmannschaft ist Huth ohnehin kaum noch wegzudenken. "Für mich ist das etwas ganz Besonderes. Ich kenne Poppi schon sehr lange, und deshalb glaube ich, dass wir ein gutes Team werden und uns optimal ergänzen", sagte Svenja Huth. Der VfL Wolfsburg kann sich also darauf freuen, mit einer Offensivreihe in die nächste Saison zu gehen, die noch besser eingespielt ist als ohnehin schon.

© SZ vom 22.02.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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