Frankfurt - Schalke:Schwach gegen ratlos

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Im ersten Sonntagabendspiel der Ligageschichte trennen sich Frankfurt und Schalke 0:0. Beide Trainer sprechen von Verunsicherung. Frankfurt fürchtet gar um den Klassenerhalt.

Mit einer faden Nullnummer haben sowohl Eintracht Frankfurt als auch Schalke 04 ihre Lage nicht entscheidend verbessern können. Im ersten Sonntags-Spätspiel der Bundesliga-Geschichte boten beide Teams den 43 500 Zuschauern zur besten TV-Krimi-Zeit einen Langweiler auf ganz schwachem Niveau. Nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie stecken die Hessen mit nur zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz weiter ganz tief im Abstiegskampf. Die völlig enttäuschenden Schalker fielen von einem Europa-League-Platz auf Rang sieben zurück.

"Es war bestimmt kein schönes Spiel, nicht besonders ansehnlich. Man hat schon gesehen, dass die Jungs ein Stück weit verunsichert sind", gestand Schalke-Trainer André Breitenreiter, der sich angesichts des Punktgewinns dennoch halbwegs zufrieden zeigte: "Für uns war heute wichtig, dass wir an Stabilität gewinnen." Kollege Armin Veh klang nahezu wortgleich: "Man hat vor allem in der ersten Halbzeit gemerkt, dass beide Teams nicht vor Selbstvertrauen strotzen", sagte er, "wir haben wieder einen kleinen Schritt gemacht, aber es hätte mich natürlich mehr gefreut, wenn wir gewonnen hätten."

In den gesamten ersten 45 Minuten sorgte allein ein Kopfball von Marco Russ an die Latte (24. Minute) für Gefahr - das war's. Ansonsten: Unzulänglichkeiten und Fehler auf beiden Seiten, dazu blanke Mutlosigkeit. Glanzpunkte blieben völlig aus. "Der Kopf macht schwere Beine", urteilte Russ und bilanzierte: "Es sind zwei Mannschaft aufeinandergetroffen, die momentan nicht das abrufen, was sie können."

Dabei waren die abstiegsgefährdeten Frankfurter noch etwas aktiver, obwohl auch bei den Profis des in die Kritik geratenen Veh die Verunsicherung immer wieder zu spüren war. Zur einzigen Chance in Halbzeit eins musste fast zwangsläufig eine Standardsituation herhalten: Nach einem Freistoß von Szabolcs Huszti beförderte Russ den Ball an den Pfosten. Tore hätte allerdings auch keine Mannschaft verdient gehabt. Schon gar nicht die erschreckend schwachen Schalker, die am Donnerstag durch ein deprimierendes 0:3 gegen Schachtjor Donezk aus der Europa League ausgeschieden waren. Von einem Bemühen, eine Trotzreaktion zu erzwingen, war nichts zu spüren - Klaas Jan Huntelaar & Co. schienen den Schock noch immer nicht richtig verarbeitet zu haben. Auf Jung-Nationalspieler Leroy Sané hatte Breitenreiter in der Startelf überraschenderweise verzichtet. Erst nach 66 Minuten wurde der 20-Jährige eingewechselt, kurz zuvor war bereits der gleichaltrige Max Meyer in die Partie gekommen. Besser wurde das Schalker Spiel aber auch mit den beiden Youngstern nicht.

© SZ vom 29.02.2016 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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