Frankfurt:Lust auf Brocken

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Soll Ante Rebic ersetzten: Goncalo Paciencia. (Foto: Alex Grimm/Getty Images)

Eintracht Frankfurt fühlt sich bereit für Inter Mailand, muss aber auf Angreifer Ante Rebic verzichten.

Adi Hütter betrat den vollbesetzten Presseraum in der WM-Arena gut gelaunt, aber auch konzentriert. "Wir brauchen in diesem besonderen Spiel gegen diesen besonderen Gegner eine besondere Leistung", betonte der Trainer von Eintracht Frankfurt am Tag vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Europa League gegen den 18-maligen italienischen Meister Inter Mailand. Von Ehrfurcht vor dem großen Namen war beim Österreicher nichts zu spüren. "Wenn ich davon spreche, dass wir uns nicht verstecken wollen, dann müssen wir das auch umsetzen", sagte Hütter, der allerdings auf Ante Rebic (Knieverletzung) verzichten muss. Als möglicher Ersatzmann steht Goncalo Paciencia bereit. Kein Gegentor zu kassieren, sei "unglaublich" wichtig, sagte Hütter: "Inter ist immer noch eine absolute Spitzenmannschaft."

Die Partie am Donnerstag (18.55 Uhr/Nitro) ist mit 48 000 Zuschauern ausverkauft. Tausende Fans hatten sich ihr Ticket gesichert, noch bevor der Gegner feststand. Am Mittwoch wurden im Internet Karten zu hohen Preisen zum (illegalen) Weiterverkauf angeboten. Allerdings wächst bei den Fans der Hessen nicht erst seit dem Einzug ins Achtelfinale gegen Schachtjor Donezk die Sehnsucht nach dem Finale am 29. Mai in Baku. "Das ist ein großes Ziel, aber bis dahin sind es noch viele Brocken, die wir aus dem Weg räumen müssen", sagte Hütter.

Sportdirektor Bruno Hübner hatte bereits zu Wochenbeginn gesagt, es sei "legitim", diesen Termin im Kopf zu haben. Und es wäre "Wahnsinn", ein Jahr nach dem Triumph im DFB-Pokal gegen Bayern München "noch einmal einen Titel zu holen", sagte der 58-Jährige. Die Posse um Inters Starstürmer Mauro Icardi, dem die Kapitänsbinde abgenommen worden war und der seitdem kein Spiel mehr gemacht hat (oder machen möchte), könnte der Eintracht helfen. "Natürlich interessiert mich das, aber das ist etwas, was ich nicht beeinflussen kann", sagte Hütter und warnte: "Angeschlagen heißt auch gefährlich." In der Serie A hinkt Inter den eigenen Ansprüchen hinterher. "Die können ruhig noch ein bisschen Unruhe haben", sagte Hübner. "Schön" wäre es sogar, wenn diese den Champions-League-Sieger von 2010 noch bis zum Rückspiel in der kommenden Woche beschäftigen würde. Nach Italien werden mindestens 13 000 Frankfurter reisen, unabhängig vom Ergebnis im Hinspiel. Bereits in den vergangenen Auswärtsspielen hatten die Anhänger der Hessen für eine Heimspiel-Atmosphäre gesorgt. Das Rückspiel müsse "für Inter zu einer Herkulesaufgabe werden", sagte Hübner.

© SZ vom 07.03.2019 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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