Fortuna Düsseldorf:Freie Sicht

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Kapitän und Trainer: Kaan Ayhan und Uwe Rösler feiern. (Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images)

Eine Weile lang sah es nach einem Knockout aus - doch der späte Punktgewinn in Leipzig verbessert Düsseldorfs Lage im Tabellenkeller.

Von Javier Cáceres, Leipzig

Im Hochgefühl des späten Punktgewinns bei RB Leipzig (2:2) beschlich Uwe Rösler augenscheinlich ein Glücksgefühl. Und er ließ kaum einen Zweifel daran, dass er nicht nur stolz war auf seine Mannschaft. Sondern auch auf sich. "Wir haben taktisch sehr, sehr gut gestanden", freute sich Rösler nach der Partie - und suggerierte, dass die Leipziger im Grunde nur durch die "individuelle Qualität" in Führung gegangen waren. Wobei die Tore von Kevin Kampl (60.) und Timo Werner (63.) von ausnehmender Schönheit waren. "Dafür haben sie halt auch so viel investiert - um die Champions League zu gewinnen", sagte Rösler. Dass sich Düsseldorf zurückkämpfte und durch Steven Skrzybski sowie André Hoffmann zum 2:2 kam, habe an der Moral seiner Mannschaft, aber natürlich auch daran gelegen, dass er gemäß Matchplan die richtigen Wechsel vorgenommen hatte: "Es war wichtig, dass wir vorne mit drei Stürmern mehr Druck bekamen."

Durch ein 0:2 wäre die Fortuna als Tabellen-17. in die letzten beiden Spielrunden der Saison gegangen. So aber kann der Verein wohl schon mal ein paar Altbier-Fässer kalt stellen. Der Relegationsplatz ist zwar noch nicht sicher, aber aufgrund des Restprogramms alles andere als unwahrscheinlich. Und den Sprung auf den rettenden 15. Platz kann man eher als noch "in Reichweite" apostrophieren denn als völlig absurd. "Für uns hat sich im Grunde nichts geändert", sagte Rösler dennoch. Trotz ziemlich freier Bahn.

Der Grund: Die Düsseldorfer empfangen am Samstag den Tabellen-14. Augsburg, der fast gesichert ist. Denn der FCA kann nur noch von Fortuna abgefangen werden, wenn er nicht nur die beiden ausstehenden Spiele verliert, sondern dabei auch noch eine Tordifferenz von elf Treffern auf Düsseldorf preisgibt. Am 34. Spieltag beschließt die Fortuna die Spielzeit beim 1. FC Union Berlin, der den Klassenerhalt geschafft hat und an Urlaub denken kann. Mainz (15.) und Bremen (17.) wiederum nehmen sich am Samstag im direkten Duell die Punkte ab. Danach spielt Mainz in Leverkusen, Werder daheim gegen den nicht endgültig geretteten 1. FC Köln. Trotz dieser Piste, die plötzlich als Autobahn ins Ziel erscheint, sieht Rösler natürlich im Duell mit Augsburg "ein Must-win-game". Sein Englisch erinnerte daran, dass es ihn einst als Profi zu Manchester City verschlagen hatte. Weiterer Schwenk in Röslers Vergangenheit: Er betonte dieser Tage, als Coach noch nie abgestiegen zu sein.

© SZ vom 19.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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