Formel 1:Wehrlein muss auf China-Start verzichten

Lesezeit: 4 min

Muss weiter auf seinen ersten Saison-Start in der Formel 1 warten: Pascal Wehrlein. (Foto: dpa)

Der deutsche Formel-1-Fahrer hat mit seinen Unfallfolgen zu kämpfen. BVB-Geschäftsführer Watzke und Schalkes Finanzvorstand Peters sind sich einig in der 50+1-Diskussion.

Formel 1: Pascal Wehrlein bleibt im Wartestand. Der Worndorfer verpasst auch das zweite Rennen der Saison in China. Sein lädierter Nacken hält der vollen Belastung noch immer nicht stand. Für den 22-Jährigen wird wie beim Auftakt in Australien Ferrari-Zögling Antonio Giovinazzi den C36 über den chinesischen Asphalt lenken.

"Das Wichtigste ist für mich, dass ich sehr hart und intensiv trainieren kann, um meine Leistung so schnell wie möglich hundertprozentig abrufen zu können. So bin ich dann gut vorbereitet für meinen ersten vollumfänglichen Grand-Prix-Einsatz für das Sauber F1 Team", sagte Wehrlein. "Ich hoffe, dass dies bereits in Bahrain der Fall sein wird. Spätestens für den Großen Preis von Russland sollte ich aber wieder in bester körperlicher Verfassung sein."

Wehrlein leidet noch immer unter den Nachwehen seines Unfalls beim "Race of Champions" Ende Januar. Der DTM-Champion von 2015 war bei dem Spaßrennen in Miami mit seinem Auto gegen die Streckenbegrenzung gekracht und musste anschließend auf Anraten der Ärzte wochenlang sein Training einschränken, um den lädierten Rücken zu schonen. Eine optimale Vorbereitung ist in der Formel 1 unerlässlich. Nach der Regelreform rasen die neuen Autos schneller durch die Kurven, die höheren Fliehkräfte erfordern von den Piloten eine starke Nackenmuskulatur. Da die Formel 1 nach dem Bahrain-Rennen erst noch zwei Tage in dem Wüstenstaat testet, erscheint Wehrleins Comeback für Sotschi wahrscheinlicher.

Mick Schumacher
:Mehr als nur der Sohn von Michael ...

Mick Schumacher will einfach nur ein Rennfahrer sein. Aber wenn die Leute den 18-Jährigen sehen, denken sie immer auch an seinen Vater.

Von Anna Dreher

Fußball, 50+1: Die Revierrivalen Borussia Dortmund und Schalke 04 bleiben in der Dauerdebatte um die 50+1-Regel im deutschen Profi-Fußball Verfechter des Status quo. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Schalkes Finanzvorstand Peter Peters sprachen sich in einer Podiumsdiskussion in Brilon nachdrücklich gegen Bestrebungen zur Öffnung von Klubs und Kapitalgesellschaften für Mehrheitsinvestoren aus.

"Ich wehre mich dagegen, dass Leute, die Geschäfte mit dem Fußball machen wollen, so tun, als ob man mit der 50+1-Regel keinen Erfolg haben könnte", sagte Watzke beim Hochsauerlandgespräch der Friedrich-Ebert-Stiftung: "In England ist man als Fan Kunde, aber wenn Du Schalker oder Borusse bist, willst Du kein Kunde, sondern Teil des Ganzen sein. Wenn die Menschen nicht mehr das Gefühl haben, dass sie der Puls sind, dann wird der Fußball in Deutschland Probleme mit der Emotionalität und Bindungskraft bekommen."

Peters, in Personalunion auch Liga-Vizepräsident, positionierte sich ähnlich: "Wenn bei den Ligaversammlungen nicht mehr die Vereinsvertreter sitzen, auf die man sich bei allen unterschiedlichen Interessen grundsätzlich immer verlassen kann, sondern Rechtsanwälte, Wirtschaftsprüfer und andere Charaktere und damit auch Gedankengut, das man leider mit ausländischen Investoren verbindet, müssen wir anfangen, uns Gedanken über die Zukunft des Fußballs zu machen."

Bundesliga
:Gomez wird endlich laut

"Mehr Gemurkse als sonst was": Der Stürmer des VfL Wolfsburg musste erst 31 Jahre alt werden, um offen seine Kritik am Fußballgeschäft zu äußern. Häufig hat er recht.

Von Carsten Scheele

Bundesliga, Gladbach: Die erneute Teilnahme an der Champions League und der Transfer von Granit Xhaka zum FC Arsenal haben Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach einen Rekordgewinn beschert. Der fünfmalige deutsche Meister erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2016 einen Überschuss nach Steuern von 26,798 Millionen Euro. Das gab der Klub am Montagabend auf seiner Jahreshauptversammlung im Borussia-Park bekannt. "Wir sind gesund, aber nicht reich. Es war ein sehr gutes Jahr für Borussia Mönchengladbach. Das ist eine wunderschöne Entwicklung", sagte Geschäftsführer Stephan Schippers. Der Umsatz betrug 196,869 Millionen Euro und wurde gegenüber 2015 noch einmal um gut 36 Millionen Euro gesteigert. Das Eigenkapital beläuft sich auf 88,235 Millionen Euro.

Besonders die Teilnahme an der Gruppenphase der Champions League und der Verkauf des Schweizer Nationalspielers Xhaka für rund 45 Millionen Euro zum FC Arsenal ließen die Einnahmen sprudeln. Daher bezeichnete Schippers das erfolgreiche Jahr auch als "einen Ausreißer nach oben". Man dürfe sich perspektivisch von den Zahlen nicht blenden lassen, so Schippers. Gegenüber 2011 (91 Millionen Euro) haben die Gladbacher ihren Umsatz mehr als verdoppelt. "So wird es nicht weitergehen", sagte Schippers.

Italien, Justiz: Skandalarzt Michele Ferrari ist am Montag durch ein Gericht in Bozen zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Dem im Sport lebenslang gesperrten Mediziner wurde die wiederholte Abgabe und Beihilfe zur Verabreichung von Dopingmitteln vorgeworfen. Ferrari wird nicht mehr den Ärzteberuf ausüben können, beschloss das Gericht. Er soll dem Südtiroler Biathleten Daniel Taschler, dem der Staatsanwalt wiederholten EPO-Konsum vorwarf, verbotene Mittel verabreicht haben.Taschler wurde zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Dessen Vater Gottlieb Taschler, der der Beihilfe zum Doping - erschwert durch sein Amt als Vizepräsident des Biathlon-Weltverbandes - beschuldigt wurde, wurde zu einem Jahr Haft verurteilt. Die drei Verurteilten müssen zudem der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA), die als Nebenkläger am Prozess teilgenommen hatte, eine Entschädigung von 15.000 Euro zahlen. Die Verteidiger der Angeklagten kündigten Einspruch gegen die Urteile an. Gegen die beiden Südtiroler waren 2014 Dopingvorwürfe laut geworden. Aus Abhörprotokollen der Staatsanwaltschaft Padua soll hervorgehen, dass Taschler seinem Sohn im Jahr 2010 einen verbotenen Kontakt zu Ferrari vermittelt hat. Taschler lässt sein Amt als Vizepräsident des Weltverbandes IBU seitdem ruhen.

Tennis
:Federer hat sich neu erfunden

Der Tennisprofi aus der Schweiz ist schon 35, doch seine Taktik ist geradezu genial. Für den Fußballer Toni Kroos ist er schon jetzt der "Sportler des Jahres".

Von Gerald Kleffmann

Fußball, Türkei: Auch dank Weltmeister Lukas Podolski darf der türkische Fußball-Rekordmeister Galatasaray Istanbul weiter auf die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation hoffen. Der 31 Jahre alte Angreifer traf am 26. Spieltag der Süper Lig gegen Adanaspor beim 4:0 (1:0) mit seinem sechsten Saisontor zur Führung (25.).Garry Rodrigues (48.) und Selcuk Inan (56./Foulelfmeter, 59./Handelfmeter) erzielten die weiteren Treffer für den Pokalsieger, den Podolski am Saisonende in Richtung Vissel Kobe/Japan verlassen wird. Acht Spieltage vor dem Saisonende schob sich Galatasaray als Tabellendritter auf vier Punkte an den Stadtrivalen Basaksehir heran, der den Qualifikationsplatz zur Königsklasse hält. Der Rückstand auf Meister und Tabellenführer Besiktas Istanbul beträgt weiter neun Punkte.

Fußball, FC Bayern: Noch am Wochenende lief er auf Krücken - doch spätestens im Viertelfinal-Duell der Champions League gegen Real Madrid in gut einer Woche soll Bayern Münchens Torwart Manuel Neuer wieder einsatzbereit sein. Dies sei "zu 100 Prozent sicher", sagte Trainer Carlo Ancelotti am Montag. Der 31-jährige Neuer, der sich vergangene Woche einer Operation am Fuß unterzogen hatte und derzeit von Sven Ulreich vertreten wird, beginne bereits wieder "mit individuellem Training, er hat keine Probleme und ist voll im Plan", sagte Ancelotti. Gegen Real rechnet der Italiener auch wieder fest mit Weltmeister Thomas Müller, der am Dienstag im Bundesligaspiel bei 1899 Hoffenheim ausfällt. Müller hatte sich am Samstag beim 6:0 gegen Augsburg nach einem Foul eine Knöchelverletzung zugezogen und muss in den nächsten Tagen pausieren. Auch Müllers Einsatz am Samstag gegen Dortmund ist deshalb offen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: