Formel 1:Pole Position für Bottas, Frust bei Vettel

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In Silverstone nicht aufzuhalten: Valtteri Bottas fährt auf die Pole Position. (Foto: Getty Images)

Die beiden Mercedes-Fahrer starten in Silverstone aus der ersten Reihe, Nico Hülkenberg holt überraschend Platz drei. Gesa Krause muss bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften aufgeben.

Meldungen im Überblick

Motorsport, Formel 1: Valtteri Bottas hat den sechsmaligen Weltmeister Lewis Hamilton die Pole Position für das Formel-1-Rennen zum 70. Geburtstag der Rennserie in Silverstone weggeschnappt. Der Finne verwies den Briten im Mercedes-Teamduell am Samstag um 63 Tausendstelsekunden auf den zweiten Platz. Dritter wurde Nico Hülkenberg. Der 32-Jährige aus Emmerich ersetzt bei Racing Point den Mexikaner Sergio Perez, der zum zweiten Mal positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Hier geht es zu den Ergebnissen des Qualifyings.

Sebastian Vettel erlebte den nächsten schweren Frustmoment in seiner Ferrari-Abschiedssaison. Der viermalige Weltmeister schied als Zwölfter bereits vor dem entscheidenden Durchgang um die besten zehn Startplätze für das Rennen an diesem Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) aus.

Leichtathletik, DM: Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Trier) hat ihr Abo auf den deutschen Meistertitel über 3000 m Hindernis im Glutofen von Braunschweig völlig überraschend verloren. Die WM-Dritte musste bei den ersten Geistermeisterschaften der Leichtathleten in Braunschweig nach rund 6:30 Minuten völlig entkräftet aufgeben. "Das ist für mich gerade schwer in Worte zu fassen", sagte Krause und sprach von einer "großen Enttäuschung".

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Von Marija Latković

Topfavoritin Krause war für ihren ersten Start in diesem Jahr direkt aus einem Höhentrainingslager in der Schweiz nach Braunschweig gereist. Den Titel sicherte sich schließlich Elena Burkard (Calw) in 9:50,31 Minuten. "Es lief von Anfang an nicht", berichtete Krause, der offenbar die Hitze von deutlich über 30 Grad zu schaffen machte: "Ich hatte schwere Beine." Irgendwie sei "alles zusammengekommen. Unschön, so einen Tag hat man nicht gerne", sagte Krause, die betonte, sich nicht verletzt zu haben.

Lange Zeit war wegen der Corona-Pandemie nicht klar, ob die Mittel- und Langstrecken wegen geltender Hygienemaßnahmen in das Programm der Titelkämpfe aufgenommen werden können. Krause hatte geschockt reagiert und sich wortstark dafür eingesetzt. Nach einer neuen Corona-Verordnung in Niedersachsen wurden die längeren Strecken schließlich wieder ins Programm aufgenommen.

Fußball, Manuel Neuer: Bayern-Torhüter Manuel Neuer hat sich erstmals zu einer umstrittenen Gesangseinlage während seines Kroatien-Urlaubs geäußert. Vor Kurzem tauchte ein Video auf, in dem Neuer am Strand ein Lied der Band "Thompson" mitsingt, deren Sänger rechtsnational auftritt. Viele kritisierten, dass der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft sich nicht dazu äußerte, unter anderem der Obmann des Sportausschusses des Bundestages. Das Management des Torwarts sagte früh, dass Neuer gar kein Kroatisch spreche. "Was andere fordern, ist mir egal", sagte der 34-Jährige nun auf der Vereins-Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen den FC Chelsea. "Ich habe meinen Urlaub genossen. Als ich hier nach dem Urlaub begonnen habe, hat mich keiner darauf angesprochen, sondern eher den Kopf über die Berichterstattung geschüttelt."

Das Achtelfinal-Rückspiel gegen den FC Chelsea betrachtet Neuer bereits als Einstieg des FC Bayern München in die Endrunde. "Es ist für uns ein Re-Start in das Champions-League-Turnier. Das Ziel ist, Chelsea zu schlagen", sagte er am Freitag.

Die Bayern gehen mit einem 3:0-Vorsprung aus dem Hinspiel in London in die zweite Partie gegen Chelsea am Samstagabend (21.00 Uhr) in der zuschauerlosen Allianz Arena. Bei einem Viertelfinaleinzug würden die Bayern schon einen Tag später nach Portugal reisen, um sich in einem Trainingslager an der Algarve auf das "Final-8-Turnier" vom 12. bis 23. August in Lissabon vorzubereiten.

Dass die Bayern im Gegensatz zu Chelsea aus einer Wettspielpause in den Königsklassenendspurt starten, stimmt Neuer nicht bedenklich. "Wir sind voll im Saft und gut vorbereitet", sagte der 34-Jährige. Der von Trainer Hansi Flick bestätigte Ausfall des angeschlagenen Außenstürmers Kingsley Coman sei auch nicht zu problematisch. Man habe auf den Flügeln noch "genug Alternativen", etwa Philippe Coutinho oder Ivan Perisic.

Eishockey, NHL: Der deutsche Nationalspieler Leon Draisaitl ist mit seinen Edmonton Oilers überraschend schon in der Qualifikationsrunde zu den NHL-Playoffs ausgeschieden. Der Kandidat für die beiden wichtigen Auszeichnungen als MVP und als herausragender Spieler der Hauptrunde verlor mit den Oilers am Freitag (Ortszeit) Spiel vier gegen die Chicago Blackhawks 2:3 und die Best-of-five-Serie damit 1:3. "Wir haben zu viele kleine Fehler gemacht, die einfach nicht passieren dürfen zu dieser Zeit des Jahres. Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden. Das ist offensichtlich sehr frustrierend", sagte Draisaitl.

Als Fünfter der Western Conference waren die Oilers gegen die auf Rang zwölf stehenden Blackhawks trotz der langen Corona-Pause favorisiert. Mancher Experte sah das Team unter anderem wegen der starken Angreifer um Draisaitl und Connor McDavid sogar mit Chancen auf den Stanley Cup. "Es ist frustrierend. Es ist frustrierend, weil wir mehr erwartet haben", sagte Trainer Dave Tippet. Die Oilers führten schon nach 45 Sekunden durch ein Tor von Josh Archibald, gerieten aber noch vor dem Ende des ersten Drittels in Rückstand. Nach dem Ausgleich im zweiten Drittel durch Ryan Nugent-Hopkins traf Dominik Kubalik 11:30 Minuten vor dem Ende zur erneuten Chicago-Führung. Edmonton erholte sich von dem 2:3 nicht mehr und konnte auch keines seiner insgesamt fünf Powerplays für einen eigenen Treffer nutzen. "Wir hatten definitiv genug Chancen, um in dieses Spiel zurückzukommen", sagte der 24 Jahre alte Draisaitl.

Die NHL hatte ihre Hauptrunde wegen der Corona-Krise abgebrochen. Statt der üblichen 16 Mannschaften waren 24 Teams für die erweiterten Playoffs qualifiziert, die in zwei Blasen in Edmonton und Toronto ausgetragen werden. Die besten vier Teams der Western und Eastern Conference sind für die regulären Playoffs qualifiziert. Die anderen Teams müssen sich in der Qualifikationsrunde beweisen. Die Oilers haben das nun überraschend nicht geschafft.

Basketball, NBA: Die Playoffs werden ohne die deutschen Profis Isaac Bonga und Moritz Wagner ausgetragen. Drei Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde besiegelte am Freitag (Ortszeit) die 107:118-Niederlage gegen die New Orleans Pelicans das vorzeitige Aus der Washington Wizards. Die Hauptstädter konnten seit dem Einzug in das Walt Disney Resort Orlando, in dem die am 11. März zwischenzeitlich unterbrochene Saison zu Ende gespielt wird, keines ihrer fünf Spiele für sich entscheiden. Damit stehen die acht Mannschaften, die sich in der Eastern Conference für die Playoffs qualifiziert haben, fest. Gegen die Pelicans kostete Washington ein schwaches drittes Viertel den Sieg. Bonga kam in 25 Minuten auf sieben Punkte, Wagner steuerte in zehn Minuten zwei Punkte bei.

Einen erfolgreichen Abend erlebten dagegen Daniel Theis und die Boston Celtics, die sich mit 122:100 gegen den Meister Toronto Raptors durchsetzten. Theis überzeugte mit elf Punkten und elf Rebounds und erreichte somit ein sogenanntes Double-Double. Die Celtics sind für die Endrunde qualifiziert und belegen im Osten den dritten Platz. Außerdem kassierten die Oklahoma City Thunder ohne den deutschen Nationalspieler Dennis Schröder eine 92:121-Niederlage gegen die Memphis Grizzlies. Während es für Memphis der erste Sieg in der Bubble war, fehlte Schröder zum dritten Mal in Folge. Der 26-Jährige hatte das Gelände verlassen, um bei der Geburt seines zweiten Kindes dabei zu sein. Auch die Thunder sind als Sechster im Westen bereits sicher in den Playoffs.

PSG, Verletzung: Trainer Thomas Tuchel hat sich wenige Tage vor dem Viertelfinalspiel der Champions League gegen Atalanta Bergamo am Fuß verletzt. Wie der französische Fußballmeister Paris Saint-Germain am Freitag via Twitter mitteilte, verstauchte sich der 46-Jährige beim Sporttraining am Donnerstagabend den linken Knöchel. Ein Mittelfußknochen sei gebrochen. Der Regionalzeitung "Le Parisien" zufolge ist immer noch unklar, ob der am Knöchel verletzte PSG-Stürmer Kylian Mbappé am Mittwoch in Lissabon gegen Atalanta zur Verfügung stehen wird. Der Weltmeister war am 24. Juli im Finale um den französischen Fußball-Pokal (1:0 gegen AS Saint-Etienne) brutal gefoult worden.

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