Formel 1 in Silverstone:Starker Regen unterbricht Qualifying

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Wegen Aquaplaning-Gefahr muss der Kampf um die Pole Position im zweiten Zeitabschnitt verschoben werden. Andre Greipel setzt die Tour de France trotz zweier Stürze fort. Golfprofi Tiger Woods verpasst in West Virginia den Cut, Lazios Sportdirektor kritisiert die Verurteilung seines Wunschspielers Breno.

in Kürze

Wetterfeste Formel-1-Fans am Rand der Strecke im englischen Silverstone. (Foto: Getty Images)

Formel 1, Qualifying: Dauerregen hat die Qualifikation zum Formel-1-Rennen in Silverstone ins Chaos gestürzt. Die Rennleitung unterbrach am Samstag den zweiten Durchgang nach knapp neun Minuten, weil die Strecke unter Wasser stand und ein Ende des Regens nicht in Sicht war. Zuvor hatten sich mehrere Fahrer, darunter Michael Schumacher im Mercedes und Ferrari-Pilot Fernando Alonso von der Piste gedreht. WM-Spitzenreiter Alonso und Titelverteidiger Sebastian Vettel machten sich via Boxenfunk für einen Abbruch stark. "Es besteht die Gefahr von Aquaplaning durch das auf dem Asphalt stehende Wasser", erklärte Renndirektor Charlie Whiting. "Es war richtig abzubrechen", befand Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Zunächst war unklar, ob die Qualifikation für den Grand Prix von Großbritannien noch fortgesetzt werden könnte. Schon am Freitag beim Training hatte es in Silverstone die meiste Zeit geregnet.

Formel 1, Silverstone: Die Organisatoren des Formel-1-Rennens in Silverstone haben mehr als 20.000 Kartenkäufer für Samstag wieder ausgeladen. "Wenn Sie ein Ticket für einen öffentlichen Parkplatz haben, empfehlen wir Ihnen dringend, nicht zu kommen", sagte Strecken-Geschäftsführer Richard Phillips vor der Qualifikation zum Grand Prix von Großbritannien. Grund für die ungewöhnliche Aufforderung ist das Regenwetter und die chaotische Verkehrssituation rund um den Traditionskurs in Mittelengland. Schon am Freitag war der Verkehr in Silverstone zusammengebrochen. Tausende verpassten deshalb den ersten Trainingstag der Formel 1. Auslöser für die kilometerlangen Staus war die Sperrung zahlreicher unbefestigter Parkflächen wegen des Dauerregens. Dabei hatten die Veranstalter zuvor knapp 1,3 Millionen Euro für ein neues Verkehrskonzept ausgegeben. Sollte der Regen wie erwartet anhalten, fürchten die Organisatoren für den Renn-Sonntag weitere Probleme. "Ich habe schon vieles erlebt, aber so eine Wetterlage noch nicht", bekannte Streckenchef Phillips. Das Rennen selbst sei jedoch nicht in Gefahr.

Tour de France, Andre Greipel: Der angeschlagene deutsche Sprinter Andre Greipel hat die 99. Tour de France trotz seiner am Freitag erlittenen Verletzungen fortgesetzt. Der gebürtige Rostocker, der auf der sechsten Etappe nach Metz in zwei Stürze verwickelt war, stieg auch am Samstag auf sein Rad und machte sich auf den 199 km langen Weg nach La Planche des Belles Filles. Der 29-Jährige war am Freitag nach 35 und 145 km gestürzt. Beim ersten Mal hatte er sich die linke Schulter ausgekugelt, an der er zuvor bereits operiert worden war. Greipel war nach seinen Stürzen zur genaueren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht worden. "Zwei Stürze, zweiter Platz, zwei Stunden im Krankenhaus. Hoffentlich werden das mehr als zwei Stunden Schlaf", hatte Greipel am späten Freitagabend auf seiner Homepage geschrieben.

Golf, Tiger Woods: Golf-Superstar Tiger Woods ist beim US-Turnier in White Sulfur Springs überraschend am Cut gescheitert. Nur eine Woche nach seinem Sieg in Bethesda spielte der 14-malige Major-Gewinner am zweiten Tag auf dem Par-70-Kurs eine 69. Nach insgesamt 140 Schlägen war für den 36 Jahre alten Kalifornier damit erst zum neunten Mal in seiner Karriere ein PGA-Turnier zur Halbzeit beendet. Auch für seinen Landsmann Phil Mickelson (142 Schläge) war das Turnier frühzeitig beendet. Die Führung übernahm derweil US-Open-Sieger Webb Simpson (USA) durch eine 66 nach seiner starken 65er-Auftaktrunde. Deutsche Golfprofis sind in West Virginia nicht am Start.

Französische Nationalelf, Willy Sagnol: Der ehemalige Bayern-Spieler Willy Sagnol hat als Sportdirektor des französischen Fußballverbandes FFF deutliche Worte zum Verhalten einiger Nationalspieler bei der EM in Polen und der Ukraine gefunden. "Wir werden es nicht hinnehmen, dass bei jedem Turnier einer oder gleich mehrere Spieler ausrasten", sagte Sagnol dem Focus. "Nach der peinlichen WM waren wir überzeugt, dass so etwas nie wieder passieren wird", sagte Sagnol. Samir Nasri vom englischen Meister Manchester City hatte nach dem Viertelfinal-Aus gegen den späteren Europameister Spanien (0:2) einen Reporter beleidigt. Auch gegen Yann M'Vila, Hatem Ben Arfa und Jeremy Menez leitete die FFF Verfahren ein. M'Vila hatte bei seiner Auswechslung dem inzwischen zurückgetretenem Trainer Laurent Blanc den Handschlag verweigert, Ben Arfa und Menez hatten Mitspieler beschimpft. Derweil wartet FFF-Präsident Noel Le Graet nach Angaben des Focus weiter auf die Zusage von Didier Deschamps, die Nachfolge von Blanc anzutreten.

Lazio Rom, Breno: Lazios Sportdirektor Igli Tare hat die Verurteilung von Abwehrspieler Breno, den die Römer unter Vertrag nehmen wollten, stark kritisiert. "Das Urteil ist übertrieben, er hat ja niemanden ermordet", sagte Tare der Sporttageszeitung Gazzetta dello Sport. Der Klub des deutschen Nationalspielers Miroslav Klose bedauert, dass Breno nicht nach Rom wechseln könne. "Ich habe mich bei Nürnberg und bei Bayern München über Breno informiert. Er hat im Team nie Probleme gemacht. Ich wollte ihn schon vor zwei Jahren verpflichten", betonte Tare.

Reitsport, Chio in Aachen: Die deutschen Vielseitigkeits-Reiter haben beim Chio in Aachen den Nationenpreis gewonnen. Nach dem abschließenden Geländeritt waren sie mit 136,40 Strafpunkten vor Großbritannien (141,00) und Schweden (176,80) und zeigten damit eine gelungene Generalprobe für die Olympischen Spiele in London (27. Juli bis 12. August). Weltmeister Michael Jung (40,60) musste sich in der Einzelwertung dem Australier Christopher Burton auf "Underdiscussion" (38,80) geschlagen geben. Dritte wurde die Britin Laura Collett mit "Rayef" (40,60) vor Sandra Auffarth mit "Opgun Louvo" (41,60). Jung und Auffarth hatten ihr Olympia-Ticket bereits vor ihrem Auftritt in Aachen sicher.

NBA, Miami Heat: Shooting Guard Ray Allen wechselt in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA von den Boston Celtics zum amtierenden Meister Miami Heat. Dies gab der Klub aus Florida am Samstag bekannt. In Miami unterschrieb der erfolgreichste Drei-Punkte-Werfer in der Geschichte der NBA einen Vertrag über drei Spielzeiten. Der Kontrakt des 36-Jährigen ist mit 9,7 Millionen Dollar (umgerechnet 7,85 Millionen Euro) dotiert. 2008 hatte Allen mit den Boston Celtics den Titel gewonnen.

© Süddeutsche.de/sid/dpa/dapd/mane - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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