Fechten:Deutsche Säbelfechter ohne WM-Medaille

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Kasan (dpa) - Am Ende ließen sie die Köpfe hängen: Die mit hohen Erwartungen gestarteten deutschen Säbelfechter blieben bei den Weltmeisterschaften im Einzel ohne die ersehnte Medaille.

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Kasan (dpa) - Am Ende ließen sie die Köpfe hängen: Die mit hohen Erwartungen gestarteten deutschen Säbelfechter blieben bei den Weltmeisterschaften im Einzel ohne die ersehnte Medaille.

Der Dormagener Max Hartung scheiterte im russischen Kasan im Viertelfinale an Rumäniens später drittplatziertem Tiberiu Dolniceanu klar mit 5:15. Eine Runde früher erwischte es den Weltchampion von 2009: Hartungs Vereinskollege Nicolas Limbach unterlag Ungarns Olympiasieger Aron Szilagyi mit 13:15 und belegte am Ende Rang 13.

Limbach nahm's gefasst: „Man soll keine Wunder erwarten. Es war ein enges Gefecht, das hätte ich auch gewinnen können.“ Hartung verschwand nach Rang sieben erstmal fünf Minuten, musste zu sich finden, ehe er zu einer Reaktion in der Lage war. Dann resümierte er ganz professionell: „Ich habe gegen Dolniceanu einfach nicht reingefunden. Er geht seine Kämpfe immer ruhig an, wartet, was passiert. Jeden Fehler nutzt er knallhart aus.“ Dass er wieder kurz vor dem Ziel scheiterte, war für Hartung „schon ärgerlich“.

„Das war keine Überraschung. Nico hat zwei Monate nicht gefochten“, begründete Bundestrainer Vilmos Szabo den zähen Limbach-Auftritt. 15:6 in Runde eins gegen den Polen Jakub Ocinski, dann ein 15:13 gegen den Russen Kamil Ibragimow - und der später im Viertelfinale gescheiterte Szilagyi war dann um zwei Trefferchen besser. Szabo: „Da fehlte zum Schluss die Kraft, und dann will auch der Kopf nicht mehr.“ Limbach hatte wegen eines Muskelfaserrisses lange pausiert und auf die EM im Juni verzichten müssen.

Da war eigentlich Hartung endlich einmal mit Edelmetall dran. Der Olympia-Siebte hatte beim 15:14 unter den Top 32 gegen den Ukrainer Dimitri Pundyk Glück, ließ danach dem Vorjahresfünften Enrico Berre (Italien) beim 15:11 indes keine Chance. Gegen den einstigen Europameister Dolniceanu, der unter den besten 32 Bundestrainer-Sohn Matyas Szabo (15:10) besiegt hatte, gingen Hartung aber früh die Ideen aus, mehr als nur die mageren fünf Treffer zu setzen.

Die anderen Dormagener endeten abgeschlagen: Benedikt Wagner auf Rang 27, Matyas Szabo auf Platz 31. Wagner vergab gegen den späteren Finalisten Gu Bongil aus Südkorea beim 12:15 eine zwischenzeitliche 9:3-Führung. Gu Bongil verlor das Gold-Gefecht gegen den neuen russischen Weltmeister Nikolay Kowalew mit 7:15.

Stefanie Kubissa (20.), Anna Limbach (31.), Sibylle Klemm (alle Dormagen/67.) und Alexandra Bujdoso (Koblenz/68.) spielten beim erneuten Titelgewinn von Olga Charlan keine Rolle. Die Europameisterin aus der Ukraine holte mit 15:12 gegen Athen- und Peking-Gewinnerin Mariel Zagunis (USA) abermals Gold.

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