FC Bayern:Ulreich bleibt, Starke mit neuer Aufgabe

Lesezeit: 4 min

Ein seltenes Bild: der Münchner Ersatztorhüter Sven Ulreich in Aktion. Trotzdem bleibt er wohl auch in der kommenden Saison bei den Bayern. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Der Torhüter wird laut Karl-Heinz Rummenigge auch in der kommenden Saison in München bleiben. Tom Starke bleibt dem Verein in anderer Funktion erhalten.

Fußball, Ulreich und Starke: Sven Ulreich bleibt beim deutschen Fußball-Meister Bayern München offenbar zweiter Torwart hinter Manuel Neuer. "Wir gehen mit drei Torhütern in die neue Saison: Manuel Neuer, Sven Ulreich und Christian Früchtl", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Mittwoch bei einem Termin im neuen Nachwuchsleistungszentrum der Bayern. Der frühere Stuttgarter Ulreich hatte zuletzt immer wieder Abwanderungsgedanken geäußert, da er kaum zum Einsatz gekommen war. Früchtl wird künftig Routinier Tom Starke ersetzen, der seine Karriere beendet. "Wir halten extrem viel von dem jungen Mann", sagte Rummenigge über den 17 Jahre alten Nachwuchskeeper Früchtl.

Tom Starke (36) bleibt dem Rekordmeister aber dennoch erhalten. Er wird Torwart-Koordinator und - Trainer im neuen "FC Bayern Campus". Die Münchner stellen sich in diesem Bereich komplett neu auf. Starke hatte zuletzt wieder für die Bayern-Profis gespielt, nachdem sich Neuer und Ulreich beide verletzt hatten. Auch am Samstag zum Saisonausklang gegen den SC Freiburg wird der 36-Jährige wieder im Tor stehen.

Fußball, U17: Die deutsche U17-Nationalmannschaft hat nach einem Elfmeterkrimi gegen Spanien das EM-Finale verpasst und muss weiter auf ihren ersten Titel seit 2009 warten. Die Nachwuchs-Fußballer unterlagen dem starken Vorjahresfinalisten am Dienstagabend im Elfmeterschießen mit 2:4 (0:0, 0:0) und scheiterte wie schon 2016 im Halbfinale an Spanien. "Die Enttäuschung ist sehr groß, wenn man ein Spiel im Elfmeterschießen verliert" sagte Trainer Christian Wück. Erik Majetschak und Lars Lukas Mai vergaben ihre Versuche im Elfmeterschießen. Spanien trifft im Endspiel am Freitag auf England, das die Türkei mit 2:1 besiegte. Die deutsche Elf kann sich mit der Teilnahme an der WM in Indien vom 6. bis 28. Oktober 2017 trösten, für die sich die besten fünf der EM qualifiziert haben. "‎Im Moment sind wir niedergeschlagen, aber wir nehmen mit, dass wir definitiv ein gutes Turnier gespielt haben", sagte Wück.

Die DFB-Auswahl zeigte gegen die ballsicheren Spanier wie schon beim 2:1 im Viertelfinale gegen die Niederlande eine schwächere erste Halbzeit. Nach ausgeglichenem Beginn ließen sich die DFB-Junioren immer weiter in die Defensive drängen. Die größte Chance für die Iberer vergab Kapitän Abel Ruiz (25. Minute). Nach der Halbzeit wurden die DFB-Junioren stärker, Offensivspieler Dennis Jastrzembski von Hertha BSC traf nur den Außenpfosten (51.). Keeper Luca Plogmann bewahrte Deutschland mit einer starken Parade vor dem Rückstand (66.). Fünf Minuten später schoss Ruiz einen Elfmeter nach Foul von Kilian Ludewig an José Alonso an die Latte. Spanien war nun klar das dominante Team und hätte die Führung verdient gehabt. Mit etwas Glück retteten sich die DFB-Junioren aber ins Elfmeterschießen, wo allerdings nur Angreifer Jann-Fiete Arp und Yannik Keitel trafen.

SZ.de-App
:Die wichtigsten Sport-News - direkt auf Ihrem Smartphone

Neu in der SZ.de-App: Analysen und Ergebnisse im Fußball und bei wichtigen Sportereignissen direkt als Push-Mitteilung auf Ihrem Smartphone.

Basketball, Playoffs: Titelverteidiger Brose Bamberg und Mitfavorit Bayern München haben in den Playoffs der Basketball-Bundesliga das mit Spannung erwartete Halbfinal-Duell perfekt gemacht. Die Franken gewannen am Dienstagabend bei den Telekom Baskets Bonn mit 76:67 und entschieden die Best-of-Five-Serie des Viertelfinals mit 3:1-Siegen für sich. Die Bayern setzten sich bei ALBA Berlin mit 87:82 durch und holten damit ebenfalls den dritten Sieg. Der Hauptrunden-Erste ratiopharm Ulm muss dagegen nachsitzen. Die Ulmer verloren bei den MHP Riesen Ludwigsburg mit 76:84, so dass die Entscheidung im fünften Spiel am Donnerstag in Ulm fallen muss.

Fußball, Falcao und Coentrão: Die spanische Staatsanwaltschaft klagt gegen die Fußballer Radamel Falcao (AS Monaco) und Fabio Coentrão (Real Madrid) wegen mutmaßlicher Steuerhinterziehung. Zwischen 2012 und 2014 sollen der kolumbianische Stürmer und der portugiesische Linksverteidiger zusammen etwa sieben Millionen Euro am spanischen Fiskus vorbeigeschleust haben. Dazu seien unter anderem Firmen auf den Jungferninseln, in Panama und in Irland benutzt worden, berichtete die Zeitung El País am Dienstag unter Berufung auf die zuständige Steuerbehörde in Madrid. Falcao, der von 2011 bis 2013 bei Atletico Madrid spielte, soll demnach knapp 5,7 Millionen Euro an Steuergeldern hinterzogen haben. Coentrão, der seit 2011 beim Rekordmeister Real Madrid spielt, soll 1,3 Millionen Euro nicht angegeben haben. Eine Reaktion der Clubs oder der Spieler gab es zunächst nicht.

Fußball, Philipp Lahm: Bayerns Ex-Trainer Jupp Heynckes kann nicht verstehen, dass Weltmeister Philipp Lahm in seiner Karriere noch nie zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt worden ist. "Philipp ist einer der außergewöhnlichsten Spieler des deutschen Fußballs. Ich würde mir wünschen - und er hätte es wahrlich verdient - dass er zum Ende seiner großartigen Karriere jetzt auch noch Deutschlands Fußballer des Jahres werden würde", sagte Heynckes dem Sport-Informations-Dienst.

Für Hermann Gerland, Assistent beim FC Bayern von Trainer Carlo Ancelotti und Förderer von Lahm, ist die fehlende Auszeichnung gar "unbegreiflich", Lahm sei der "perfekte" Spieler. "Ich habe seit den 1970er-Jahren, seitdem ich die Bundesliga hautnah erlebe, noch nie so einen Spieler gesehen. Was mir deshalb überhaupt nicht in den Kopf will: Dass Philipp von den Journalisten noch nie zum Fußballer des Jahres gewählt worden ist. Er spielt zwar nicht spektakulär und er schießt auch keine Tore, aber er spielt seit 2001 immer auf einem unglaublichen Niveau", sagte Gerland im Sid-Interview.

Selbst Lahms Kollege Manuel Neuer plädiert ausdrücklich dafür. "Philipp hatte eine sensationelle Karriere. Ich finde es schade, dass er nie zum Fußballer des Jahres gewählt wurde. Für das, was er für den deutschen Fußball geleistet hat, hätte er es zumindest einmal verdient gehabt. Das wurde verpasst", sagte Neuer. Lahm, der am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Freiburg sein letztes Spiel als Profi bestreiten wird, ist bei der Wahl zum Fußballer des Jahres 2004 Zweiter geworden und 2006 Dritter. 2013, als er die Bayern als Kapitän zum Triple geführt hatte, wurde der 33-Jährige auf Platz fünf gewählt, ebenso 2014 als Kapitän des Weltmeisters.

© Sz.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: