Sicherheit im Fußball:Spanischer Clásico soll stattfinden

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Real und Barcelona treffen am Samstag aufeinander. (Foto: REUTERS)

Trotz der aktuell schwierigen Lage will der spanische Fußballverband das Spiel Real gegen Barcelona am Wochenende austragen. Bayern-Profi Thiago fällt einige Wochen aus.

Fußball, Spanien: Die spanischen Behörden denken auch nach den Bombenanschlägen von Paris nicht an eine Absage des anstehenden Fußball-Topspiels zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. "Derzeit liegen keine objektiven Beweggründe vor, die eine Absage rechtfertigen würden", sagte Spaniens Innenminister Jorge Fernández Díaz am Mittwoch dem Radiosender RAC1. "Ich verstehe die Aufregung, aber die Leute können Vertrauen haben in die Sicherheitskräfte und deren Kampf gegen den Terrorismus." Der Minister kündigte für den Clásico an diesem Samstag im Madrider Bernabéu-Stadion umfassende Sicherheitsvorkehrungen an. "Es werden nicht nur die Zugänge zum Stadion kontrolliert, sondern auch die Umgebung der Arena", sagte er.

Die Madrider Präfektin Concepción Dancausa kündigte an: "Man wird sogar die Brötchen kontrollieren müssen, die die Zuschauer mit ins Stadion nehmen." Der spanische Staatssekretär für Sport, Miguel Cardenal, betonte: "Die Lage in Spanien hat sich in den vergangenen zwei Wochen nicht geändert." Es sei das Beste, an die Möglichkeit einer Absage des Clásico gar nicht erst zu denken. Der sozialistische Oppositionsführer Pedro Sánchez kritisierte die Entscheidung der Behörden in Belgien, das für Dienstag angesetzte Länderspiel gegen Spanien aus Sicherheitsgründen abzusagen. "Die Terroristen wollen erreichen, dass wir unsere Lebensweise ändern, und in diese Falle dürfen wir uns nicht locken lassen."

FC Bayern, Thiago: Mittelfeldspieler Thiago wird dem FC Bayern München zum wiederholten Male für einen längeren Zeitraum fehlen. Der 24 Jahre alte Spanier erlitt beim Länderspiel der spanischen Nationalmannschaft gegen England am vergangenen Freitag (2:0) eine Kapselverletzung im rechten Knie und muss drei bis vier Wochen pausieren. Seit seinem Wechsel vom FC Barcelona zum FC Bayern im Sommer 2013 hat Thiago den Münchnern wegen Verletzungen und Krankheiten in 65 von 127 möglichen Pflichtspielen nicht zur Verfügung gestanden. Der deutsche Rekordmeister wies in einer Mitteilung am Dienstag aber darauf hin, dass die neue Blessur "nichts mit den langwierigen Problemen Thiagos in der Vergangenheit zu tun" habe.

Fußball, U-21-Nationalmannschaft: Die deutsche U-21-Nationalmannschaft bleibt klar auf EM-Kurs. Das Olympia-Team von Trainer Horst Hrubesch gewann zum Jahresabschluss das prestigeträchtige Gipfeltreffen gegen Österreich verdient mit 4:2 (2:1) und bleibt nach dem fünften Sieg im fünften Qualifikationsspiel Spitzenreiter der Gruppe 7. Die DFB-Junioren liegen nun drei Punkte vor dem Erzrivalen aus Österreich. Der Gruppensieger qualifiziert sich erstmals direkt für die EM-Endrunde 2017 in Polen. Österreich ging in der 21. Minute durch Michael Gregoritsch vom Hamburger SV verdient in Führung. Der Offensivspieler verwandelte einen Foulelfmeter, den DFB-Keeper Timon Wellenreuther an ihm selbst verursacht hatte. Der Schalker Max Meyer glich mit einem herrlichen Heber vor 7852 Zuschauern in der 39. Minute aus. Kapitän Leon Goretzka drehte vor der Pause per Kopf nach Freistoß von Meyer das Spiel (42.), Davie Selke sorgte kurz nach der Pause für die Vorentscheidung (50.), ehe Leroy Sané (76.) alles klar machte. Gregoritsch (86.) verkürzte noch einmal.

Tennis, ATP-Finale: Rekordchampion Roger Federer hat die Siegesserie seines Dauerrivalen Novak Djokovic beendet. Der sechsmalige Turniersieger aus der Schweiz gewann im zweiten Gruppenspiel des ATP-Saisonfinals in London gegen den Weltranglistenersten aus Serbien 7:5, 6:2 und steht vorzeitig in der K.o.-Runde. Djokovic kassierte seine erste Niederlage nach 23 Siegen in Folge. Unter dem Hallendach hatte er seit vier Jahren nicht mehr verloren. Vor dem abschließenden Gruppenspiel am Donnerstag gegen Tomas Berdych (Tschechien) hat Djokovic, der das Turnier zuletzt dreimal in Folge gewonnen hat, allerdings die Qualifikation für das Halbfinale noch selbst in der Hand.

Federer spielt in seinem dritten Match gegen Kei Nishikori. Der Japaner wahrte seine Halbfinalchance durch den Erfolg über Berdych (7:5, 3:6, 6:3). Federer und Djokovic trafen bereits zum 43. Mal aufeinander - häufiger hat in der Geschichte des Profitennis nur das Duell Djokovic gegen den Spanier Rafael Nadal (45) stattgefunden. Federer führt in der "ewigen" Bilanz gegen Becker-Schützling Djokovic 22:21. In diesem Jahr gewann Federer bereits zum dritten Mal, allerdings verlor er die wichtigen Duelle in den Endspielen der Grand-Slam-Turniere in Wimbledon und New York.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat die Dallas Mavericks vor einer Pleite in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA bewahrt. Beim 92:86 bei den weiter sieglosen Philadelphia 76ers sorgte der Würzburger am Montagabend (Ortszeit) mit sieben Punkten hintereinander in der Schlussphase der Partie für den Auswärtssieg. Mit einem erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf zum 90:84 gelang Nowitzki rund eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene der wichtigste Treffer. "Das war der Killer-Wurf des Spiels. Einfach nur groß. Das macht er nun seit zwei Jahrzehnten, du bist also gar nicht mehr schockiert, wenn es passiert", sagte Trainer Rick Carlisle nach dem siebten Saisonsieg der Texaner. Insgesamt war der 37-Jährige Nowitzki vor 11 555 Zuschauern im Wells Fargo Center von Philadelphia mit 21 Zähler auch erfolgreichster Werfer der Partie.

Hockey, DHB: Eine Woche nach dem Abschied von Bundestrainer Markus Weise hat sich der Deutsche Hockey-Bund (DHB) auf den U21-Trainer Valentin Altenburg als Nachfolger bis zu den Olympischen Spielen 2016 geeinigt. Der 34-Jährige soll die Herren-Nationalmannschaft in die letzten neun Monate der Vorbereitungen führen und wird am Sonntag mit zum World-League-Finalturnier (27. November bis 6. Dezember) ins indische Raipur fliegen. "Ich bin froh, dass wir mit Valentin Altenburg so kurzfristig jemanden gefunden haben, der nicht nur unser Vertrauen, sondern auch das der Mannschaft genießt", sagte DHB-Präsident Wolfgang Hillmann am Dienstag.

Niemand erwarte von ihm, dass er wie ein zweiter Weise die Rolle als Cheftrainer des Olympiasiegers ausfülle. Nach Rio soll Altenburg zur U21 zurückkehren. Auch DHB-Sportdirektor Heino Knuf sieht in der Personalie Altenburg gute Chancen für die Entwicklung der Mannschaft: "Er kennt insbesondere die jungen Spieler im Team hervorragend und hat zudem auch selbst bereits als Co-Trainer in den A-Nationalteams bei großen Turnieren Erfahrungen gesammelt." Gleichzeitig stehe er auch für frischen Wind, "der einer Mannschaft, welche so lange Jahre auf solch hohem Niveau in der Weltspitze agiert, gut tun kann". Der Hamburger wird damit jüngster Nationaltrainer in der Geschichte. "Ich freue mich auf die Jungs und den Staff. Wir wollen gemeinsam nach ganz oben", sagte Altenburg.

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