FC Bayern München:Wiiiillys Heimkehr

Der frühere FCB-Profi Sagnol wird neuer Assistent von Trainer Ancelotti. Er bekommt einen Zweijahresvertrag. Bei den Fans erfreut er sich immer noch großer Beliebtheit.

Wenn man sich die Verlautbarungen anhört, muss man sich fragen, warum beide Parteien nicht schon früher auf die Idee gekommen sind, gemeinsame Sache zu machen. "Dass Carlo Ancelotti, einer der besten und erfahrensten Trainer des Weltfußballs, sich für mich entschieden hat, macht mich glücklich", wird Willy Sagnol, der neue Co-Trainer des FC Bayern, vom Klub zitiert. Ancelotti wiederum habe sich als Assistenten "ausdrücklich" einen früheren Bayern-Profi mit Trainer-Erfahrung gewünscht, teilt der FC Bayern mit. Ancelotti freue sich "sehr auf die Zusammenarbeit".

Tatsächlich darf man davon ausgehen, dass die neuen Partner sich mit Wohlwollen begegnen, aber etwas Vereins-PR darf man aus den feierlichen Statements ruhig herausrechnen. Denn wahr ist auch, dass den Klubverantwortlichen daran gelegen ist, der italienischen Fraktion eine quasi neutrale Instanz zur Seite zu stellen. Nachdem Ancelottis Assistent Paul Clement im Winter zu Swansea City wechselte, hat Ancelotti fast ausschließlich auf seinen Sohn Davide vertraut. Weil jetzt auch noch Hermann Gerland (Leiter des Nachwuchszentrums) den Trainerstab verlässt, haben die Bayern nun also Willy Sagnol mit einem Zweijahresvertrag als Assistent ausgestattet. Der 40-Jährige, der von 2000 bis 2009 beim FC Bayern die berühmten Halbfeldflanken schlug und mit "Wiiiilly"-Sprechchören gefeiert wurde, wird bis heute von den Fans verehrt. Sagnol war bis März 2016 Trainer bei Girondins Bordeaux und zuvor im französischen Verband für den Nachwuchs zuständig.

© SZ vom 10.06.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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