FC Bayern München:"Größter Traum"

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500 PS, Dieselmotor, direkt vom Band geholt: Der neue Mannschaftsbus des FC Bayern München gilt als eines der größten Talente seiner Zunft in Deutschland. (Foto: Matthias Balk/dpa)

Der FC Bayern präsentiert auf dem Odeonsplatz in München seinen jüngsten Zugang: den Mannschaftsbus. Der spricht im nicht ganz ernst gemeinten Interview über seine Bedeutung.

Interview von Daniel Böldt

Mitten in der Saison reagiert der FC Bayern auf die Krise: Ein neuer Mannschaftsbus soll den Klub zurück in die Spur führen. Am Donnerstagabend wurde er am Odeonsplatz Fans und Medien vorgestellt. Mit der SZ sprach der Bus exklusiv.

SZ: Herr Bus, so richtig hatte Sie wohl keiner auf dem Zettel für einen Wechsel zum FC Bayern. Wie kam es dazu?

Bus: Ich war ehrlicherweise auch überrascht. So eine Chance bekommt man als junges Fahrzeug ja nicht alle Tage. Die Vertragsverhandlungen mit Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß vergingen dann auch wie im... äh... schnell.

Sportdirektor Hasan Salihamidzic war in die Personalie gar nicht involviert?

Dafür waren Michi Lauerbach und Armin Gritz (Busfahrer des FC Bayern, d. Red.) dabei. Ich denke, alle wichtigen Akteure haben an der Verpflichtung mitgewirkt. Mit Brazzo hatte ich aber auch schon eine gute Fahrt. Keiner versucht hier, irgendwen auszubremsen.

Sie tragen die seltsame Rückennummer M-MR2001. Hat das eine Bedeutung?

Nee, die war einfach noch frei. Das "M" steht wohl für München und geht auf irgendeine neue Vorschrift der DFL zurück. Fragen Sie mich nicht, was das soll.

Sie haben eben schon Ihr junges Alter angesprochen. Sehen Sie sich als Teil des angekündigten Kaderumbruchs?

Der Verein hat mich nicht zufällig direkt vom Band geholt. Aber gerade wir Jungen profitieren auch noch unheimlich von den ganzen Oldtimern, die hier rumfahren beziehungsweise rumstehen. Das sollte man bei aller Kritik nicht vergessen.

Busfahrer Gritz bezeichnete Sie bei der Vorstellung am Donnerstag als "geilsten Bus der Liga". Karl-Heinz Rummenigge sagte, "die Busse werden von Jahr zu Jahr besser". Spüren Sie Druck?

Druck ist immer da, klar. Ich kenne die Busse der anderen Mannschaften. Die haben alle was drauf. Aber ich glaube, dass ich mich mit meinen 500 PS und dem Diesel-Motor nicht verstecken muss.

Die DFL greift bei Diesel immer öfter durch. Haben Sie keine Angst vor Spielverboten?

Die Liga übertreibt maßlos mit ihren Anforderungen. Irgendwann darf bald keiner mehr spielen. Und dann? Ich habe aber einen Euro-6-Spielerpass, da sollte es eigentlich keine Probleme geben.

Sie haben bisher noch keine Bundesligaerfahrung. Ist der Sprung zum FC Bayern nicht etwas groß?

Natürlich werde ich mich erst an die Geschwindigkeit hier gewöhnen müssen. Die Jungs geben in jedem Spiel und auch in jedem Training Vollgas. Aber glauben Sie mir, ich kann jederzeit einen Gang hoch schalten, wenn ich will.

Ihnen wird vorgeworfen, dass es Ihnen insbesondere auf den ersten Metern an Tempo fehlt. Auch Ihre Wendigkeit ist immer wieder ein Thema.

Eine Mannschaft braucht unterschiedliche Typen. Ich weiß, dass ich meine Stärken über längere Distanzen habe. Ich kann locker 50 000 bis 60 000 Kilometer im Jahr abreißen. Aber ich arbeite natürlich auch an meiner Spitzigkeit und habe einen Personal Mechaniker engagiert.

Man munkelt, dass Sie vor allem bei Auswärtsspielen zu längeren Einsätzen kommen sollen.

Der Trainer kennt meine Stärken und wird wissen, wie er sie am besten einsetzt. Ich kann nur sagen: Ich bin bereit, mein Tank ist voll.

Sehen Sie nicht die Gefahr, dass Sie aufgrund der aktuellen Ergebnisse der Bayern einfach im Tor geparkt werden?

Ich helfe der Mannschaft, wo ich kann.

© SZ vom 24.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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