FC Bayern München:Boateng scheitert

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Der FCB verliert das Finale des Audi-Cups gegen Tottenham im Elfmeterschießen. Die viel wichtigere Nachricht ist allerdings: Kingsley Coman, nach einem Tritt aufs Knie ausgewechselt, verhält sich nicht wie einer, der sich schwer verletzt hat.

Von bwa, München

Kingsley Coman ging ein paar Schritte, begleitet vom aufmunternden Applaus der Anhänger. Er stoppte. Er humpelte hinter die Torauslinie. Der Außenstürmer des FC Bayern erinnerte an einen Schauspieler, der sich in einem Action-Film mit letzten Kräften hinter eine Mauer schleppt, bevor das Auto, in dem er soeben saß, explodiert. Coman aber humpelte weiter, bis zur Ersatzbank seiner Mannschaft, begleitet von Mannschaftsarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt. Er sprach mit Trainer Niko Kovac. Dann humpelte Coman in Richtung Kabine, mit jedem Schritt schien sein Gang flüssiger zu werden. Auf den letzten Metern, die auch über Treppen führen, begleitete ihn der Arzt nicht mehr.

Coman, der sich kurz zuvor nach einem Tritt auf sein linkes Knie von Juan Foyth noch vor Schmerzen auf dem Rasen gekrümmt hatte, verließ das Spielfeld in der 76. Minute dieser Testpartie gegen Tottenham Hotspur also nicht wie einer, der sich schwer verletzt hat, das war die wichtigste Nachricht an diesem Mittwochabend für den FC Bayern. Dass die Mannschaft zugleich im sog. Finale des sog. Audi Cups 5:6 (2:2, 0:1) im Elfmeterschießen verlor, war dabei nur eine Nebensache.

Der Abend lieferte Kovac vor allem eine Erkenntnis: die, dass die Startelf für das erste Pflichtspiel in dieser Saison, den Supercup am Samstag in Dortmund, schon stehen dürfte. Es handelt sich dabei zum Großteil wohl um jene Spieler, die gegen Tottenham nicht in der Startelf standen. Mit Ausnahme von Torwart Manuel Neuer und Innenverteidiger Niklas Süle begann eine zusammengewürfelte Elf, die gegen die dynamischeren Gäste nicht dagegenhalten konnte. Erst als Kovac nach und nach seine mutmaßlichen Startkräfte einwechselte, gewannen die Aktionen der Bayern an Sicherheit und Geschwindigkeit. Nachdem Erik Lamela (19.) und Christian Eriksen (59.) für Tottenham getroffen hatten, glichen Jann-Fiete Arp (61.) und Alphonso Davies (81.) aus. Den entscheidenden Elfmeter im Elfmeterschießen verschoss Jérôme Boateng.

© SZ vom 01.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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