FC Bayern:Leichtfertig in Miami

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Bewegungskünstler: Manchesters Riyad Mahrez (rechts) ist vor dem Münchner Franck Ribéry am Ball. (Foto: Michael Reaves/afp)

Der FC Bayern verspielt seine Führung gegen Manchester City und Pep Guardiola - James bleibt.

Die USA-Sommerreise des FC Bayern endete mit einer Niederlage gegen den früheren Münchner Trainer Pep Guardiola. Doch dessen Nach-Nach-Nachfolger zog ein positives Fazit. Trotz einiger Baustellen lächelte Niko Kovac: "Wir haben die Tage sehr gut genutzt und uns körperlich auf ein höheres Niveau gebracht", sagte der neue Chefcoach nach dem 2:3 (2:1) im Test gegen Manchester City.

Die sportliche Zwischenbilanz nach der Marketing-Tour fiel zweigeteilt aus: "Viele gute Offensivaktionen" hatte Kovac in Miami gegen den englischen Meister gesehen, aber: "Wir sind defensiv nicht so stabil, wie ich es mir vorstelle. Wir haben in der Rückwärtsbewegung zu viele leichte Fehler gemacht. Wir müssen uns in der Verteidigung verbessern." So verspielten die Bayern eine 2:0-Führung durch Tore von Talent Meritan Shabani (15.) und Arjen Robben (23.) leichtfertig. Neben der wackligen Defensive sah auch Torhüter Sven Ulreich bei den Gegentreffern von Lukas Nmecha (51.) und Bernardo Silva (70.) nicht gut aus. "Das ist ärgerlich. Wenn du 2:0 führst, darfst du nicht mehr verlieren", sagte Robben. Kovac missfiel besonders Silvas 1:2 (45.+1): "Man darf nicht in der 45. Minute den Anschlusstreffer kassieren."

Im Trainingslager am Tegernsee (2. bis 9. August) wird Kovac erstmals seinen kompletten Kader zur Verfügung haben, weil die WM-Teilnehmer erst seit ein paar Tagen wieder in München trainieren. "Das Schlechte werden wir jetzt aufarbeiten. Wir werden nicht die Nerven verlieren", sagte Kovac. Zuvor hatte es in den USA ein 0:2 gegen Juventus Turin gegeben.

Zudem stehen bei den Bayern wichtige Personalentscheidungen an. Laut dem Sender Sky will Torjäger Robert Lewandowski in einem persönlichen Gespräch mit Kovac noch einmal seinen Wechselwunsch vorbringen. Diesem schieben die Klubbosse mit Verweis auf den bis 2021 laufenden Vertrag bisher einen Riegel vor. Bei Jérôme Boateng (Interesse von Paris) und Arturo Vidal (von Inter Mailand) sind die Münchner hingegen gesprächsbereit.

Zumindest der kolumbianische Nationalspieler James Rodríguez, der auf der US-Tour nur bei Werbeterminen dabei war, hat sich zum Klub bekannt: "Ich weiß, dass es viele Gerüchte gibt, aber ich bin glücklich in München. Das ist meine Gegenwart, und ich denke nur an den FC Bayern", sagte er. Der frisch verpflichtetet junge Kanadier Alphonso Davies, 17, deutete derweil an, warum ihn die Bayern für rund zehn Millionen Euro Ablöse aus Vancouver holen: Beim 4:2 seines Teams in der US-Liga gegen Minnesota erzielte Davies, der im Winter kommen wird, zwei Tore.

© SZ vom 30.07.2018 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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