FC Bayern:Kritik von Hitzfeld

Ex-Trainer Hitzfeld sagt über Guardiola: "Er ist ein Taktik-Freak, der sich Tag und Nacht mit Spielsituationen beschäftigt, aber im zwischenmenschlichen Bereich hat er sich nicht auf die Mannschaft konzentriert."

Ottmar Hitzfeld, der einstige Trainer des FC Bayern, hat Kritik an Pep Guardiola geübt, der den Klub - wie kurz vor Weihnachten bekannt wurde - zum Saisonende verlassen wird. "Bayern München hat es nicht nötig, enttäuscht zu sein. Die Bayern sind ein Großklub, der sich jeden Trainer der Welt leisten kann. Also, da hat Bayern München überhaupt kein Problem", sagte Hitzfeld in einem Interview mit der Schweizer Zeitung Blick unter Verweis darauf, dass Carlo Ancelotti bereits als Guardiola-Nachfolger benannt wurde.

Die übermittelte Vorliebe des Italieners, ein enges Vertrauensverhältnis zu seinen Profis zu pflegen, wertet Hitzfeld als Kontrastprogramm zu Guardiolas Führungsstil: "Guardiola konzentriert sich nur auf die Taktik. Er ist ein Taktik-Freak, der sich Tag und Nacht mit Spielsituationen beschäftigt, aber im zwischenmenschlichen Bereich hat er sich nicht auf die Mannschaft konzentriert. Er hat fast gar keine Einzelgespräche geführt. Er hat sich abgeschottet - auch gegenüber den Medien."

Hitzfeld, 66, betreute den FC Bayern einst in zwei Etappen (1998 bis 2004, 2007 bis 2008) und gewann mit dem Klub 2001 die Champions League. Guardiola, 44, will dieses Ziel noch erreichen, bevor sein Vertrag beim deutschen Rekordmeister im Sommer nach drei Jahren ausläuft. Unbestätigten Meldungen zu Folge wechselt der Katalane im Sommer 2016 nach England zu Manchester City. Ancelotti, 56, der Nachfolger in München, hatte nach seiner Entlassung bei Real Madrid im Sommer 2015 eine einjährige Pause eingelegt.

© SZ vom 28.12.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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