FC Bayern:Harter Zweikämpfer

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Jalen Reynolds (li.) prophezeite Braunschweigs Gavin Schilling nach dem direkten Duell eine große Karriere. Der US-Amerikaner ist nun bei Maccabi Tel Aviv, Schilling nimmt seinen Platz ein. (Foto: Susanne Hübner/Imago Images)

Die FCB-Basketballer verpflichten den wuchtigen Center Gavin Schilling aus Braunschweig und holen Leihspieler Marvin Ogunsipe aus Hamburg zurück.

Von Ralf Tögel

An Gavin Schilling dürften die Basketballer des FC Bayern noch recht lebhafte Erinnerungen haben: Im Trikot der Löwen Braunschweig bereitete ihnen der wuchtige Center in beiden Vergleichen der vergangenen Saison einige Probleme. Besonders die harten Duelle mit Jalen Reynolds blieben in Erinnerung, der dem Braunschweiger nach dem Spiel in Niedersachsen eine große Karriere prophezeite: "Das war ein hartes Duell und eine gute Vorbereitung auf unsere Euroleague-Spiele." Während Reynolds inzwischen zu Maccabi Tel Aviv zurückgekehrt ist, soll sich der 25-jährige Deutsch-Amerikaner genau auf diesem elitären Parkett nun beweisen: Er wechselt nach München, in seine Geburtsstadt.

Der 2,06 Meter große Athlet punktete in der vergangenen Saison im Schnitt zweistellig, sammelte 7,5 Rebounds und zählte zu den besten Brettspielern der gesamten Bundesliga (BBL). Schilling, Absolvent der Michigan State University, spielte seine ersten Profijahre von 2018 bis 2020 bei Ratiopharm Ulm, vergangene Saison machte er mit konstant starken Leistungen für die Löwen dann besonders auf sich aufmerksam. Nun haben sich die Bayern seine Dienste für ein Jahr gesichert: "Gavin ist ein sehr talentierter, physischer und harter Spieler, den ich seit seinem ersten Jahr am College genau verfolge", erklärt Bayern-Sportdirektor Daniele Baiesi. "Er hat noch viel Raum, sich zu verbessern, und wird unseren Frontcourt mit seinem Rebounding und Scoring verstärken. Gavin hat außerdem Münchner Wurzeln, was eine schöne Fügung ist, aber nicht nur deshalb sind wir sehr froh, ihn bei uns zu haben."

Sein Vater war Handballprofi, unter anderem beim Europapokal-Sieger TSV Milbertshofen

Schillings Vater war Handballprofi, unter anderem spielte er in München für den Europapokal-Sieger TSV Milbertshofen. Die Karriere des Sohnes begann bei der Talentschmiede des Basketball-Internats Urspring, mit dem er die deutsche U16-Meisterschaft 2016 gewann und im Finale gegen Alba Berlin 32 Punkte erzielte. Mit 17 wechselte der Center in die Staaten, spielte ab 2012 in Nevada an der Findlay Prep, in einem der angesehensten High-School-Programme. Nach seiner College-Zeit in der NCAA debütierte der bullige Verteidiger als Profi für Ulm. Wie kompromisslos seine Arbeitsauffassung ist, bekamen die Münchner bei der 83:85-Heimniederlage gegen Braunschweig zu spüren, als er sich mit Vladimir Lucic ein derart intensives Duell lieferte, dass beide Nase an Nase Nettigkeiten austauschten. Fortan werden sie gemeinsam um Siege kämpfen.

Besonders wertvoll wird der Center für die Bayern, weil er einen deutschen Pass besitzt und somit nicht das Ausländer-Kontingent belastet. Die Qualität der deutschen Akteure hatte sich in den BBL-Playoffs als Münchner Achillesferse erwiesen, neben Nationalspieler Andreas Obst kommt nun ein weiterer starker deutscher Akteur. Das gilt auch für Power Forward Marvin Ogunsipe, der in der vergangenen Saison an die Hamburg Towers verliehen war. Der Vertrag des 25-Jährigen in München läuft noch bis 2022. Im Ausbildungsprogramm des FCB entwickelte sich Ogunsipe zum österreichischen Nationalspieler. Auch er besitzt einen deutschen Pass.

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