FC Bayern Basketball:Sieg mit der Schlusssirene

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Hohes Verkehrsaufkommen vor dem Korb: Danilo Barthel (im roten Trikot) setzt sich gegen Barcelonas Pierre Oriola (links) und Rolands Smits durch. (Foto: Christian Kolbert/imago)

Fast die ganze Partie über liegen die Bayern-Basketballer gegen Barcelona zurück. Dann trifft Petteri Koponen in letzter Sekunde.

Von Ralf Tögel

Die Basketballer des FC Bayern München haben sich dank einer überragenden kämpferischen Darbietung beim 73:71-Triumph gegen den FC Barcelona die Chance auf den Einzug in die Playoffs der Euroleague erhalten. Die Katalanen hatten die Versetzung in die K.o.-Runde bereits vor der Anreise sicher, mussten nun im Kampf um den vierten Platz und damit das Heimrecht in der ersten Playoff-Serie einen empfindlichen Dämpfer einstecken.

Barca-Coach Svetislav Pesic war mit reichlich Applaus empfangen worden, der ehemalige Bayern-Trainer genießt nach wie vor hohes Ansehen im Klub. Schließlich hatte er mit den Bayern drei Jahre nach der Reanimation der Abteilung 2014 den deutschen Meistertitel gewonnen. Mit Zuwendungen sportlicher Art hatte der serbische Erfolgscoach an diesem Abend aber wenig im Sinn, was lange aufging: "Wir haben das Spiel immer kontrollier, in den letzten Sekunden aber Koponen vergessen." Ausgerechnet der ehemalige Barca-Spieler traf mit der Schlusssirene zum Sieg. Dessen Trainer Dejan Radonjic freute sich vor allem über das verbesserte Reboundspiel seiner Mannschaft und den Siegeswillen: "Wir haben nie aufgegeben." In der Tat stemmten sich die Münchner mit aller Macht gegen den Favoriten, galt es doch, dem Publikum in der mit 6500 Zuschauern ausverkauften Arena einmal mehr zu beweisen, dass man auch gegen die Prominenz in der Euroleague mithalten kann. Die Münchner kämpften leidenschaftlich - keine Spur mehr von dem blutleeren Auftritt in Piräus zwei Tage zuvor - und fanden nach ein paar nervösen und fehlerhaften Anfangsminuten schnell den Rhythmus. Und siehe da, plötzlich klappte auch das Reboundspiel. Zwar hatten die Spanier in dem kroatischen 2,17-Meter-Center Ante Tomic den erwartet dominanten Akteur unter den Körben, der bisweilen den Eindruck vermittelte, als spiele er eine Etage höher. Doch diesen Größennachteil machten die Münchner mit immensem Einsatzwillen wett und waren im Reboundspiel mit 34:33 sogar vorne. Zwar legten die Gäste stets vor, die Bayern ließen Barcelona aber nicht enteilen, blieben zur Pause beim 32:36 auf Schlagdistanz. Auch nach der Pause warfen sich die Bayern mit viel Leidenschaft ins Geschehen, glaubten trotz phasenweise zehn Punkten Rückstand immer an ihre Chance und drehten das Spiel in den Schlusssekunden. Auch wenn das Weiterkommen eine vage Theorie bleibt, so boten die Münchner, in deren Reihen Koponen (14), Devin Booker (14), Derrick Williams (11) und Stefan Jovic (10) zweistellig trafen, einmal mehr einen spannungsgeladenen und hochklassigen Euroleague-Abend. Garniert mit der Erkenntnis, dass der FCB an guten Tagen die Großen auch schlagen kann.

© SZ vom 22.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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