FC Bayern:Ancelottis Bubenlächeln

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David Alaba und Arjen Robben stehen Trainer Carlo Ancelotti in der ersten Runde des DFB-Pokals in Chemnitz wieder zur Verfügung - sollten sie zum Einsatz kommen, dann allerdings wohl erst in der zweiten Halbzeit.

Von Tobias Müller

Nach Verletzungspause wieder bei der Arbeit: Flügelspieler Arjen Robben (Mitte). (Foto: Matthias Balk/dpa)

Ein umkämpfter Sieg im Supercup über Dortmund und eine erfolgreiche Trainingswoche, und schon sind sie beim FC Bayern wieder ganz gelassen. Durchwachsene Vorbereitung? Verletzungssorgen? War da was? Alles nur halb so schlimm. Und so ging es in der Pressekonferenz vor der ersten Runde im DFB-Pokal an diesem Samstag gegen den Chemnitzer FC (15.30 Uhr) um alles Mögliche, nur um eines ging es irgendwie nicht: um die erste Runde im DFB-Pokal gegen den Chemnitzer FC.

Trainer Carlo Ancelotti, ohnehin ein meist prächtig gestimmter Gute-Laune-Onkel, wirkte vor dem Auswärtsduell mit dem Drittligisten noch tiefenentspannter als sonst. Auch darum wohl, weil die zuletzt angeschlagenen Leistungsträger David Alaba und Arjen Robben zurückkehren werden. Beginnen werden sie nicht, verriet Ancelotti, aber für die zweite Halbzeit reicht es wohl. Bei den anderen Verletzten (Neuer, Boateng, Martínez, Thiago, James, Bernat) möchte der Trainer zurzeit noch kein Risiko eingehen. Ob für die Genannten auch der Saisonstart in einer Woche zu früh kommt, wollte Ancelotti offen lassen.

Zur Kritik einiger sogenannter Experten (zum Beispiel der von Dietmar Hamann: "Der Trainer ist unter Druck.") äußerte sich Ancelotti gelassen, linke Augenbraue hoch, verschmitztes Bubenlächeln, überlegte Antwort im eleganten Italodeutsch: "Jeder darf seine Meinung haben, aber ich fühle mich nicht unter Druck." Falls jemand doch noch zweifeln sollte: anhaltendes Ancelotti-Lächeln.

Und so plauderte der Trainer lieber ausgiebig über die aktuellen Verrücktheiten des Weltfußballs. Dass die Mannschaft von Paris Saint-Germain nach dem Neymar-Transfer stärker sei und für die Bayern der Champions-League-Titel nun "noch schwieriger zu gewinnen sein wird". Oder dass er absolut "no problem" darin sehe, wenn Spieler ihre Verträge nicht erfüllen und lieber wechseln wollen, um dort die eine oder andere Million mehr zu verdienen. Ancelotti äußerte sich am Schluss auch noch dazu, dass Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus die Partie gegen Chemnitz leiten wird, sowie in dieser Saison auch Spiele in der Bundesliga, als erste Frau der Geschichte. "Sie hat sich das verdient. Ich hoffe für sie nur das Beste", sagte Carlo Ancelotti. Und lächelte gönnerhaft.

© SZ vom 12.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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