FC Bayern:9,8 Millionen Gewinn

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Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: Arne Dedert/dpa)

Trotz rückläufiger Umsätze bilanziert der FC Bayern ein Plus. Doch für das kommende Jahr fallen die Prognosen schlechter aus.

Weniger Umsatz, weniger Gewinn: Der FC Bayern hat in einer sportlich herausragenden Saison mit dem Gewinn der Champions League wegen der Corona-Krise erwartungsgemäß deutlich weniger verdient, aber trotzdem noch ein Plus verbucht. In schwierigen wirtschaftlichen Zeiten für die Fußball-Bundesliga sanken die Einnahmen nach dem Rekordergebnis zwölf Monate zuvor im Geschäftsjahr 2019/20 auf 698 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 9,8 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor hatte der Umsatz 750,4 Millionen Euro betragen, der Jahresüberschuss belief sich auf 52,5 Millionen.

Der finanzkräftigste Bundesligaklub bewertete das Jahresergebnis angesichts der Einbußen durch die Corona-Pandemie als "sogar positiv". Schlechter werden die Zahlen wohl im laufenden Geschäftsjahr. Dieses werde "deutlich stärker betroffen sein. Denn wenn wir die komplette Saison ohne Zuschauer spielen müssen, reden wir von Umsatzeinschlägen im Konzern von eher 150 Millionen als 100 Millionen Euro, das sind 20 Prozent des Umsatzes", sagte Finanzchef Jan-Christian Dreesen im Interview mit der FAZ.

In der Saison 2019/2020 habe der FC Bayern ungefähr 55 Millionen des geplanten Umsatzes verloren, beim Gewinn waren es rund 40 Millionen Euro weniger, da seit dem 8. März vor leeren Rängen gespielt werde, erklärte Dreesen. Durch einen zeitweiligen Gehaltsverzicht von Spielern sowie Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern in Höhe von 20 Prozent wurde ein Teil der Rückgänge aufgefangen.

Dass der FC Bayern trotz der schwierigen Rahmenbedingungen einen Gewinn erzielen konnte, lag nach Ansicht von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge "nicht zuletzt" an den sportlichen Erfolgen. Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick holte zum zweiten Mal nach 2013 das Triple aus Champions-League-Triumph, deutscher Meisterschaft und dem DFB-Pokal-Sieg, der durch einen Erfolg im Berliner Finale mit 4:2 gegen Bayer Leverkusen besiegelt wurde.

In einem Interview mit der italienischen Tageszeitung La Repubblica präzisierte Rummenigge die Lage in den europäischen Fußball-Ligen: "Vom finanziellen Standpunkt ist die Situation für jeden schwierig, vor allem in Europa, wo die Gehälter höher sind, vor allem in den großen Klubs. Viele dieser Vereine galten vor einem Jahr als reich. Heute kann man fast sagen, dass sie verarmt sind."

Diese Probleme beträfen auch die deutschen Vereine - unter anderem wegen der neuen, geringer dotierten TV-Verträge: "Unsere Einnahmen sind um 20 Prozent gesunken. Die Klubs der Bundesliga haben derzeit 280 Millionen Euro weniger in der Tasche. Das ist eine enorme Summe." Ein positiver Aspekt der Krise sei die Bereinigung des überhitzten Transfermarktes. Dieser sei im vergangenen Sommer "um 50 Prozent eingebrochen", meinte Rummenigge: "Das ist eine gute Nachricht für unseren Sport. Vor der Krise hatte der Fußball die Vernunft verloren."

© SZ vom 19.12.2020 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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