FC Augsburg:Wie aus dem Nichts

Lesezeit: 2 min

Mit viel Mühe hat der FC Augsburg eine erneute Erstrundenpleite im DFB-Pokal abgewendet. Der Regionalligist Steinbach bringt den FCA an den Rand einer Niederlage, bis Rückkehrer André Hahn für Erleichterung sorgt.

Der FC Augsburg hat mit viel Mühe eine erneute Erstrundenpleite im DFB-Pokal abgewendet. Trotz eines dürftigen Auftritts kam der Fußball-Bundesligist am Sonntag beim Regionalligisten TSV Steinbach zu einem glücklichen 2:1 (1:0)-Sieg. Vor 4204 Zuschauern trafen Marco Richter in der 14. Minute und André Hahn (65.) für die Augsburger. Nico Herzig (55.) hatte den couragierten Viertligisten mit dem zwischenzeitlichen Ausgleich kurzzeitig von einer Pokal-Überraschung träumen lassen. "Wir haben uns das Spiel genau so vorgestellt", sagte Augsburgs Trainer Manuel Baum. "Es war für mich unerklärlich, dass wir die Vorgaben bei Standards nicht umsetzen. Durch den Gegentreffer haben wir Steinbach wieder ins Spiel geholt."

Nach dem frühen K.o. im Vorjahr in Magdeburg wollten es die Augsburger bei ihrer 25. Pokal-Teilnahme besser machen. Nicht helfen konnte Torjäger Alfred Finnbogason, der wegen einer Entzündung der Patellasehne fehlte und von Dong-Won Ji ersetzt wurde. Neben dem zuletzt ausgeliehenen Südkoreaner durfte in Hahn ein weiterer Rückkehrer von Beginn an spielen. Ji hatte dann noch vor Richters Treffer die erste Chance (10.), als er nach einem missglückten Rückpass alleine auf Steinbachs Torhüter Frederic Löhe zulief. Dabei brachte er den Ball jedoch nicht rechtzeitig unter Kontrolle, Löhe griff zu und beruhigte erstmal die Partie. Die nächste Chance aber nutzte dann Richter, der Löhe mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze düpierte.

Der frühe Gegentreffer schockte den Außenseiter kurzzeitig, in den ersten 20 Minuten erarbeitete sich Augsburg ein Übergewicht und einige Chancen. Hahn (15.), der den Ball aus Nahdistanz knapp über das Tor hob, und Michael Gregoritsch (17.), der in letzter Sekunde von Löhe gestoppt wurde, hatten weitere Gäste-Treffer auf dem Fuß. Doch dann fing sich der Hessen-Pokalsieger und wurde mit zunehmender Spielzeit mutiger. Ernsthaft eingreifen musste FCA-Torwart Andreas Luthe, dessen Nominierung laut Trainer Baum noch kein Fingerzeig für die gesamte Bundesliga-Saison war, in der ersten Halbzeit aber noch nicht.

Das änderte sich im zweiten Durchgang, zu dessen Beginn einige Augsburg-Anhänger mit dem Zünden von Rauchbomben für eine zweiminütige Spielunterbrechung sorgten. Nach einem Eckball von Sascha Marquet gelang Herzig per Kopf der umjubelte Ausgleich. Das Tor beflügelte Steinbach, doch im Abschluss fehlte den Hessen die Cleverness. Nikola Trkulja schoss aus Nahdistanz am leeren Tor vorbei, Fatih Candan scheiterte frei an Luthe. Das rächte sich, denn Hahn brachte die Gäste mit einem Kopfball wie aus dem Nichts wieder nach vorne. Den neuerlichen Ausgleich vereitelte Luthe, der einen fulminanten Freistoß von Candan aus etwa 30 Metern aus dem Eck fischte und Augsburg den Sieg rettete. "Wir sind unglaublich stolz, vor allem auf die zweite Halbzeit. Das war außerordentlich, was wir dort auf den Platz gebracht haben", sagte Matthias Mink, Trainer des TSV Steinbach. "Wir haben gezeigt, dass wir den Bundesligisten an den Rand einer Niederlage bekommen wollen."

© SZ vom 20.08.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: