FC Augsburg:Lesen im Kaffeesud

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Thorsten Fink ist im Gespräch als neuer Trainer des Bundesligisten - bei Austria Wien soll er bereits um eine Vertragsauflösung gebeten haben.

Am Dienstagnachmittag stand für Thorsten Fink ein wichtiges Gespräch an. Der Trainer des österreichischen Fußball-Erstligisten Austria Wien traf sich mit Franz Wohlfahrt, dem Sportdirektor von Austria. Das Treffen hatten die beiden schon länger miteinander ausgemacht, auch die Themen waren eigentlich klar: Analyse der nun vergangenen Saison, Bestandsaufnahme des Kaders, mögliche Maßnahmen, um die nächste Saison nicht wieder auf dem dritten Rang zu beenden, sondern doch eher wieder dort, wo sie sich bei der Austria traditionell sehen: ganz oben. Ein Thema kam dann jedoch noch kurzfristig dazu: Ob diese Maßnahmen überhaupt noch der Trainer Fink ausführen würde.

Nach Informationen mehrerer Medien hat der 48-Jährige den Vorstand des Vereins darum gebeten, seinen Vertrag aufzulösen; dieser läuft noch bis Sommer 2017, zudem besitzt Austria eine Option auf eine Verlängerung um ein weiteres Jahr. Fink ist, einerseits, unzufrieden mit den Möglichkeiten in Wien, seit Wochen schon beschwert er sich öffentlich darüber. Fink soll zudem auch in Gesprächen mit dem FC Augsburg stehen - der Bundesligist ist auf der Suche nach einem potenziellen Nachfolger für Markus Weinzierl, den es dem Vernehmen nach zu Schalke 04 zieht.

Nicht nur in Gelsenkirchen erwarten sie daher gespannt die Antrittspressekonferenz von Christian Heidel, dem neuen Schalker Manager, an diesem Mittwoch. Auch in Augsburg und in Wien erhoffen sie sich dadurch endgültige Erkenntnisse. In Augsburg wollten sie all die Spekulationen wie schon in den vergangenen Wochen nicht kommentieren. Auch Wohlfahrt, der Vorstand von Austria, war am Dienstag nicht zu sprechen. Aus dem Verein ist jedoch zu hören, dass Finks Abwanderungsgedanken durchaus registriert worden seien. Ob er tatsächlich gehen wird, ob er nur um eine bessere Position in Wien pokert - das alles, sagt ein Mitarbeiter, sei nicht mehr "als Kaffeesudleserei". Sicher sei nur, dass die Austria ihren Trainer nicht verschenken wird. Augsburg müsste also eine Ablöse bezahlen - diese dürfte allerdings etwas niedriger liegen als die Summe, die der FCA selbst aus Gelsenkirchen für Weinzierl erwarten kann.

Fink, der seit einem Jahr in Wien arbeitet und von 2011 bis 2013 in der Bundesliga bereits den Hamburger SV betreute, ist nicht der erste Name, über den als möglicher Nachfolger für Weinzierl nachgedacht wird. Zuletzt wurde auch häufiger Dirk Schuster, der aktuelle Trainer von Darmstadt 98, genannt.

© SZ vom 18.05.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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