FC Augsburg:Comeback gegen Leipzig

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„Es ist mit den Ärzten besprochen, dass ich wieder voll dabei sein kann“: Ein Pneumothorax, eine Ansammlung von Luft zwischen Lunge und Brustwand, hatte Heiko Herrlich in eine Pause getrieben. (Foto: Klaus Rainer Krieger/imago images)

Augsburgs Trainer Herrlich nach Lungenerkrankung wieder dabei.

Eine lange Verschnaufpause hat sich Heiko Herrlich nicht genehmigt. Schon wenige Stunden nach seiner Entlassung aus der Klinik stand der Trainer des FC Augsburg wieder auf dem Platz. Nach seiner Lungenerkrankung freut sich der 48 Jahre alte Fußball-Lehrer nun auf sein Stadion-Comeback zum Bundesliga-Spitzenspiel gegen RB Leipzig am Samstag. "Ich fühle mich gut", versichert der Coach. "Es ist mit den Ärzten besprochen, dass ich wieder voll dabei sein kann."

Ein Pneumothorax, eine Ansammlung von Luft zwischen Lunge und Brustwand, hatte Herrlich Anfang Oktober in eine mehr als einwöchige Pause gezwungen. Ein wegen eines Stechens in seiner Brust durchgeführter Test zeigte, "dass ein Lungenflügel quasi nicht mehr da war", berichtete er. Weil die Ärzte ihm versichert hätten, dass die Erkrankung gut behandelt werden könne, habe er sie aber "nicht als etwas ganz Schlimmes wahrgenommen". Im Krankenhaus bekam er eine Drainage gesetzt, es folgte eine Operation. Am Montag konnte er dann die Klinik verlassen.

Seiner Rückkehr auf die Trainerbank des Tabellenzweiten Augsburg gegen Spitzenreiter Leipzig stehe zwar nichts im Wege, sagte Herrlich: "Ich werde voll aktiv an der Linie sein. Wenn mir mal die Luft weg bleibt, habe ich sehr gute Stellvertreter." Eines müsse er nach der Erkrankung aber beachten: "Ich soll schauen, dass ich nicht zu häufig schreie." Vor wenigen Tagen im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg hatte Herrlich-Assistent Iraklis Metaxas seinen Chef an der Seitenlinie vertreten. Beim 0:0 hatte die Augsburger Elf nach zwei Siegen zum Saisonauftakt die ersten Punkte liegen gelassen. Es war nicht die erste Begegnung seiner Augsburger gegen die Wölfe, die Herrlich nicht von der Bank aus verfolgen konnte: Im Mai hatte der zwei Monate zuvor als Trainer verpflichtete 48-Jährige sein Debüt bei den Schwaben zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach der Corona-Pause verpasst - wegen einer selbst auferlegten Zwangspause nach einem Verstoß gegen die Pandemie-Regeln. Jetzt zwang ihn die Gesundheit zu einer Pause.

Schon früh merkte Geschäftsführer Stefan Reuter in dieser Zeit, dass dem Coach "fast schon etwas langweilig ist". Und mit ein bisschen Abstand kann auch Herrlich sogar etwas scherzen. Von einem Pneumothorax seien häufig junge Männer betroffen, die groß und schlank sind, sagte er: "Ich empfinde das als Kompliment."

© SZ vom 16.10.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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