Entscheidung des Olympischen Komitees:Ringer kommen Olympia-Comeback näher

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Zwei Ringer auf der Bodenplatte einer Statue im Archäologischen Museum von Athen. (Foto: dpa)

Im Kampf um die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2020 sind die Ringer einen Schritt vorangekommen. Die jahrtausendealte Disziplin überstand die letzte Ausscheidungsrunde vor der entscheidenden Abstimmung. Fünf Sportarten haben aber schon jetzt keine Chance mehr.

Neue Chance für die Ringer im olympischen Überlebenskampf: 106 Tage nach dem vorläufigen Aus durch das Internationale Olympische Komitee steht Ringen wieder auf der Liste der möglichen Events für 2020. Die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) legte in St. Petersburg die Sportarten fest, die sich in Buenos Aires ein letztes Mal vor dem Votum präsentieren dürfen. Endgültig entschieden wird erst bei der 125. IOC-Session in der argeninischen Hauptstadt Anfang September.

"Das ist eine gute Mischung zwischen Kampfsport, Mannschaftssport und Teamsport. Ringen hat seine Reformen sehr überzeugend vorgestellt", erklärte IOC-Vize Thomas Bach. Nur dreieinhalb Monate nach der umstrittenen Empfehlung der IOC-Exekutive, Ringen von 2020 an den Olympia-Status abzuerkennen, bekamen die Comeback-Hoffnungen der Mattenkämpfer einen großen Schub. Mit einem Reformpaket, Neuwahlen und einer weltweiten PR-Kampagne hatte sich der Weltverband Fila innerhalb kürzester Zeit runderneuert.

Jeder Verband hatte 20 Minuten Zeit, sich vor der 15-köpfigen IOC-Exekutive zu präsentieren. Die Ringer bekamen insgesamt drei Nachfragen zu ihrer Athletenkommission, der stärkeren Einbindung von Frauen und den neuen Regeln. "Der Verband hat die Gründe für die Streich-Empfehlung verstanden und gut reagiert. Das garantiert ihnen keinen Platz im Programm, aber sie haben ihre Probleme adressiert", hatte IOC-Präsident Jacques Rogge bereits vor dem Votum in St. Petersburg gelobt.

Schäuble, Putin und Ahmadinedschad setzen sich für Ringen ein

Am Donnerstag kann er sich bei einem Treffen mit Kampfsport-Fan Wladimir Putin über die Zukunftsaussichten des traditionsreichen Sports austauschen. Der Kremlchef hatte sich persönlich für die Ringer stark gemacht. Auch Wolfgang Schäuble, Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad, Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und sogar Franz Beckenbauer zürnten dem IOC. Jetzt hat die internationale Ringerfamilie wieder berechtigte Hoffnungen, doch im Programm bleiben zu dürfen. Ohne die olympischen IOC-Gelder wäre die Zukunftsfähigkeit des Sports auch massiv gefährdet. Die Ringer kassierten aus dem Pool der IOC-Einnahmen für den Olympia-Zyklus von 2008 bis 2012 immerhin elf Millionen Dollar.

Bis zur Entscheidung dürfen sich auch Baseball/Softball Hoffnungen auf eine Rückkehr und Squash auf ein Debüt bei den Spielen 2020 Jahren machen. Keine Chance auf die Aufnahme ins olympische Programm erhielten in St. Petersburg dagegen Klettern, Karate, Wushu, Rollschuhsport und Wakeboarden.

In Argentiniens Olympiastadt wird im September zwischen Istanbul, Madrid und Tokio auch die Stadt der Sommerspiele 2020 gewählt, drei Tage später ein Nachfolger für den scheidenden IOC-Präsidenten Jacques Rogge. Neben Thomas Bach gibt es fünf weitere Kandidaten.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/jasch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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