Energie Cottbus:Schmerzensgeld aus der Teamkasse

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Die mitgereisten Fans von Energie Cottbus bekommen nach der 0:4-Pleite auf Schalke ihr Eintrittsgeld zurück. Bei S04 sieht es nach zuletzt drei Siegen wieder besser aus.

Als Geste der Entschuldigung für die 0:4-Pleite bei Schalke 04 bekommen die 600 mitgereisten Anhänger von Energie Cottbus aus der Mannschaftskasse ihr Eintrittsgeld zurück. "Die echte Wiedergutmachung muss in den kommenden Partien folgen", forderte Manager Steffen Heidrich, der deutliche Gegenwehr am Freitagabend vermisste.

Energie-Coach Bojan Prasnikar zeigt sich nach der desolaten Vorstellung seines Teams auf Schalke reichlich verstimmt. (Foto: Foto: Reuters)

"Für uns läuft es hier einfach unglaublich", kommentierte Trainer Bojan Prasnikar die sechste Pleite beim sechsten Auftritt in Gelsenkirchen und die Tore-Bilanz von 0:19. Der verletzte Energie-Kapitän Timo Rost war restlos bedient. "Ich habe bei uns kein Tier gesehen", sagte er zu der desolaten Leistung seiner Kollegen, die sich fast widerstandslos besiegen ließen. "Im Abstiegskampf kann nur bestehen, wer die Zweikämpfe annimmt. Das haben wir vollkommen vermissen lassen", hielt Heidrich fest.

Zumindest ein kleiner Trost blieb den Lausitzern: Die Lizenz für die neue Saison gab es zum dritten Mal hintereinander ohne Auflagen. Energie plant für die 1. Liga mit einem Gesamtetat von 24 Millionen Euro, für die drohende Zweitklassigkeit mit 13,1. Schalke 04 eilt mit seinen Aushilfstrainern derweil von Erfolg zu Erfolg, doch die Vereinsbosse schweigen. "Die Frage stellt sich momentan nicht, es gibt keine Wasserstandsmeldungen", pflegt Vorstandsmitglied und Geschäftsführer Peter Peters über die Zukunft von Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck zu sagen. Doch die Referenzliste des Trainer-Trios wird immer länger. Büskens und Co. feierten den dritten Sieg nacheinander, die Gesamtbilanz der Interims-Lösungen ist mit 25 Punkten aus neun Spielen fast makellos.

Mannschaft steht hinter Trainer-Trio

Die Schalker Sprachdiktion in der Ära nach Fred Rutten ist klar. Die Vereinbarung mit Büskens, Mulder und Reck gelte bis zum Saisonende. Danach würden Entscheidungen verkündet. Die Spieler indes geben ihre Plädoyers für eine weitere Zusammenarbeit mit den drei Muntermachern immer deutlicher hörbar ab. "Die machen bis jetzt eine super Arbeit und bringen eine super Stimmung in die Truppe. Die Mannschaft steht total hinter ihnen", ließ Jermaine Jones vernehmen. "Wenn am Ende alles stimmt und wir unsere Ziele noch erreichen ..." - diesen Satz ließ Jones unvollendet.

Die Ziele sind klar: Schalke will in die neue Europa League und schafft dafür die Voraussetzungen. Das 4:0 gegen Cottbus nach Treffern von Christian Pander (4. Minute), Halil Altintop (23.), Jones (60.) und Kevin Kuranyi (88.) in dessen 222. Erstligaspiel lässt die Hoffnungen der Gelsenkirchener wachsen, obwohl die vierte Aufgabe die vorerst schwerste für Büskens und Kollegen wird.

"Das waren Pflichtsiege", sagte Jones nach den Erfolgen in Bielefeld, gegen Karlsruhe und Cottbus. "Wenn wir am kommenden Samstag bei Bayern München und dann gegen Leverkusen verlieren, sieht alles ganz schnell wieder anders aus." Doch die jüngsten Auftritte machen Mut. Die 60 315 Zuschauer bekamen am Freitag mit das Beste geboten, was in dieser Saison in der heimischen Arena zu sehen war.

© sueddeutsche.de/dpa/jbe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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