Elf des Spieltages:Bayerische Siegertypen

Kroos ist kein Einzelfall: Der FC Bayern ist seit jeher sehr großzügig bei der Verteilung des Siegergens: Hier sind beispielhaft elf Botschafter der Münchner Lehre.

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Gerne wird in der Liga das Feindbild FC Bayern München gepflegt. Dabei wird nach hochklassigen Spielen wie gegen den Hamburger SV klar, dass die Liga ohne den FC Bayern ein mindestens armseliges, wenn nicht ganz und gar baufälliges Konstrukt wäre. Außerdem ist der FC Bayern seit jeher sehr großzügig bei der Verteilung des in München einheimischen Siegergens, wie folgende elf Beispiele beweisen.Markus Babbel, ehemaliger Münchner und inzwischen Trainer des VfB Stuttgart, hat Gerüchten zufolge nur wegen eines drohenden Einreiseverbots in seine Heimat und Quasi-Monarchie Bayern das Pokalspiel gegen die Münchner zuletzt mit 1:5 verloren. Leistet ansonsten derart gute Arbeit in Baden-Württemberg, dass sogar der starre DFB dem ohne Trainerlizenz trainierenden Quasi-Trainer die Trainerlizenz erleichtern möchte.Foto: dpa

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Zugegeben, Felix Magath war mal kein schlechter, oder vielleicht sogar ganz ordentlicher Fußballspieler im Dress des Hamburger SV und auch gar kein so übler Trainer in Stuttgart (wobei nicht zu vergessen ist, dass er damals vom Exil-Bayern Philipp Lahm maßgeblich unterstützt wurde). Aber seine Meisterprüfung hat er selbstredend in München abgelegt. Trimmt jetzt sogar den VfL Wolfsburg europacuptauglich.Foto: AP

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Okay, auch der hier war unter anderem in Hamburg, Kaiserslautern, Köln, Bielefeld und Karlsuhe ein ganz vernünftiger Fußballer, aber wie man sogar mit Bayer Leverkusen richtig jubelt, hat natürlich auch Bruno Labbadia bei den Bayern gelernt.Foto: ddp

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Piotr Trochowski ist wiederum ein Spieler aus der Talentschmiede von Hermann Gerland, Trainer der Bayern-Amateure. Trochowski ist damit gewissermaßen auch der Beweis, dass es Spieler, die für die Amateure der Bayern gerade gut genug sind, in anderen Profi-Teams der Republik bis in die Nationalmannschaft schaffen. Spielt inzwischen vier Jahre in Hamburg und bekam 2006 Unterstützung seines ehemaligen Bayern-Amateure-Kollegen ...Foto: ddp

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... Paolo Guerrero. Wahrscheinlich deshalb, weil der Hamburger SV in der jüngeren Vergangenheit ein besonders schwerer Fall war. Dass die Bayern ihre einstige Großzügigikeit nun wieder korrigieren wollen, zeigt die Verpflichtung von Hamburgs Ivica Olic.Foto: Getty

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Torsten Frings (heute Werder Bremen) muss ein sehr lernfähiger Kerl sein. Hat sich innerhalb nur eines Jahres im Dienste der Bayern nicht nur Siegermentalität - die Lektion "Finalsieg" verpasste er allerdings blöderweise - abgeguckt, sondern auch, wie man sich mit der einzigen anderen Fußballautorität im Lande (=Bundestrainer) nachhaltig und medienwirksam anlegt. Verlor am Wochenende mit Bremen übrigens 1:2.Foto: ddp

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Michael Ballack (heute FC Chelsea) blieb für den gleichen Lehrinhalt wie Frings vier Jahre. Wohl deshalb, weil er als Perfektionist lange das Gefühl hatte, dass ihm noch eine Lektion fehlte. Das Beispiel Ballack - der bislang noch kein großes Finale gewinnen konnte - legt den Verdacht nahe, dass die Bayern bei der Verteilung ihres Siegergens doch einigermaßen selektiv agieren. Ballack verlor am Wochenende mit Chelsea übrigens 0:2.Foto: Getty

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Gerhard Tremmel spielte während seiner Jugend bei den Münchnern und ist so etwas wie der Sozialarbeiter mit FCB-Erfahrung. Versucht sich an der schier hoffnungslosen Aufgabe, das zu seiner Bayern-Zeit (1987 bis 1990) noch rudimentär ausgeprägte Siegergen nach Cottbus zu verpflanzen. Verlor am Wochenende 0:2.Foto: AP

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Alexander Zickler durchlief in München die klassischen Stationen "vielversprechender Stürmer", "ewiges Talent" und "Spieler mit Verletzungspech", ehe er kurz vor dem Absturz zum "hoffungslosen Fall" stand. Sein oft als purer Verzweiflungsakt interpretierter Wechsel zu Red Bull Salzburg entpuppte sich als Reinkarnation. War dort zwei Mal Torschützenkönig und führte Salzburg zum Titel. Wird nächstes Jahr den Klinsmann-Bayern ganz sicher das Leben in Europas Eliteliga schwer machen.Foto: Reuters

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Hoffenheims Mäzen und SAP-Gründer Dietmar Hopp hat das Siegergen angeblich sogar von Bayerns grauer Eminenz Franz Beckenbauer (links) in Privatkursen persönlich vermittelt bekommen. Der FC Bayern bekommt deshalb langsam Angst vor Hoffenheim.Foto: Getty

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Es bleibt spannend: Nachdem schon Lukas Podolski nach mehrjährigem Praktikum zurück nach Köln darf, wurde am Wochenende bekannt, dass Bayern- Azubi Toni Kroos schon bald die Leverkusener bereichert. Aber mal ehrlich: Einen echten Siegertyp würden die Münchner wohl nicht so einfach ziehen lassen.Foto: dpa Text: Dominik Prantl (sueddeutsche.de/mikö)

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