Eklat im Stadion:Türkischer Torwart flüchtet vor den eigenen Fans

Volkan Demirel. (Foto: AP)
  • Der türkische Nationaltorwart Volkan Demirel ist wegen Beschimpfungen durch Fans vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan vom Platz gestürmt.
  • Grund für die Pfiffe war eine Provokation von Demirel (Fenerbahce) gegenüber Melo (Galatasaray) in einem Ligaspiel im August.
  • Nach Spielende griffen Sicherheitskräfte Journalisten an, die Demirel zu dem Vorfall befragen wollten.

Aus dem Stadion gestürmt

Vor dem EM-Qualifikationsspiel gegen Kasachstan wurde der türkische Nationaltorwart Volkan Demirel von Fans ausgepfiffen und beschimpft - und stürmte von Platz. Demirel signalisierte der Trainerbank noch während der Aufwärmphase am Sonntagabend in Istanbul, dass er ausgewechselt werden wolle, meldet die Nachrichtenagentur Dogan. Demirel wurde in der Partie dann durch Ersatztorhüter Volkan Babacan ersetzt. Er verließ das Stadion.

Zwischenfall im August

Im August war es zwischen Demirel, der für Fenerbahce Istanbul spielt, und dem Mittelfeldspieler des Erzrivalen Galatasaray Istanbul, Felipe Melo, nach einem Elfmeterschießen zum Eklat gekommen. Demirel war nach einem verschossenen Strafstoß Melos aus dem Tor gerannt und sprang gegen Melos Körper. Der Schiedsrichter musste die Streithähne trennen.

"Er war sehr aufgebracht"

Nationalcoach Fatih Terim berichtete der Zeitung Hürriyet nach dem Spiel, was Demirel ihm gesagt habe: "Trainer, mir geht es nicht gut, sie haben meine Mutter und meine Frau beschimpft." Trainer Terim ersetzte den 33-Jährigen durch Volkan Babacan. Demirel, der zunächst noch versucht hatte, die Wogen zu glätten, sei nicht mehr in der Lage gewesen, zu spielen. "Er war natürlich sehr aufgebracht", betonte Terim.

Sicherheitskräfte greifen Journalisten an

Als Demirel und einige Mitspieler von Fenerbahce nach Spielende das Stadion verließen, wurden sie von Sicherheitskräften des Vereins begleitet. Ein Video zeigt, wie sie wahllos auf Journalisten einprügeln, die Demirel zu den Vorkommnissen im Stadion befragen wollten. Noch in der Nacht wurden fünf Sicherheitskräfte festgenommen.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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