Eisschnelllauf:Pechstein nach Platz neun im Eis-Mekka: «Ein guter Tag»

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Heerenveen (dpa) - Claudia Pechstein gab sich locker. "Es war ein guter Tag. Ich habe alle meine Ziele erfüllt", meinte die fast 44 Jahre alte Olympiasiegerin nach ihrem neunten Platz über 3000 Meter beim Weltcup der Eisschnellläufer in Heerenveen.

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Heerenveen (dpa) - Claudia Pechstein gab sich locker. „Es war ein guter Tag. Ich habe alle meine Ziele erfüllt“, meinte die fast 44 Jahre alte Olympiasiegerin nach ihrem neunten Platz über 3000 Meter beim Weltcup der Eisschnellläufer in Heerenveen.

Ihre Miene verdunkelte sich erst, als sie erfuhr, dass sie erneut zur Doping-Kontrolle ausgelost worden war. Ihr Lebensgefährte Matthias Große hatte zuvor mit ihr voller Sarkasmus um eine Tafel Schokolade gewettet, dass sie auch im niederländischen Eis-Mekka erneut zur Probe ran müsse. Er gewann. Bereits vor zwei Wochen hatte sich Pechstein heftig über die zahlreichen Dopingkontrollen - insgesamt nahezu 660 - in ihrer langen Karriere beklagt.

Mit dem sportlichen Teil war sie aber nicht unzufrieden. „Ich wollte meine Gegnerin Ivanie Blondin besiegen und in den Rundenzeiten unter 33 Sekunden bleiben. Und wenn das einmal nicht klappt, wollte ich auf der nächsten Runde kontern“, sagte die Berlinerin. Klar ist ihr, dass sie auf dieser Strecke in ihrem Alter keine WM-Medaille mehr gewinnen kann. Doch auf ihrer Spezialstrecke 5000 Meter will sie es im russischen Kolomna im Februar noch einmal wissen.

„Sie hat die Runden zwei, drei und vier etwas verschlafen, ist aber zum Schluss noch einmal stark aufgekommen. Das stimmt mich zuversichtlich für die WM“, meinte ihr Heimtrainer Uwe Hüttenrauch, der eigentlich Platz sechs bis acht als Zielkorridor ausgegeben hatte. „Ob Platz acht oder neun, das ist nicht wichtig. Aber dass ich die letzten drei Runden noch mal meine Zeiten gedrückt habe, das stimmt mich zufrieden“, sagte Pechstein.

In 4:10,43 Minuten musste sie insgesamt fünf jungen Niederländerinnen den Vortritt lassen, der Sieg ging aber erneut an die überragende Tschechin Martina Sablikova, die sich in 4:03,50 Minuten vor der Niederländerin Anouk van der Weijden (4:05,39) und der Russin Olga Graf (4:06,57) durchsetzte. Stephanie Beckert aus Erfurt stürzte in der B-Gruppe und zog sich Verletzungen am Kopf und am Schienbein zu.

Für die deutschen Herren gab es zum Auftakt Licht und Schatten. Während sich Nico Ihle nach langer Formkrise mit Rang drei in der B-Gruppe (35,27 Sekunden) endlich wieder in die A-Gruppe der 20 besten 500-Meter-Läufer zurückkämpfte, kam das ersatzgeschwächte Herren-Trio ohne den am Knöchel verletzten Patrick Beckert nicht über Platz zehn hinaus und verpasste das Ticket zur Weltmeisterschaft.

Auch Ihles Steigerung kommt für die WM im russischen Kolomna wahrscheinlich zu spät. Zu groß ist der Rückstand des Chemnitzers auf die ersten 14 Weltcupplätze, die zur WM-Teilnahme berechtigen. „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen. Ich wusste, dass ich es kann. Die Zeit war egal“, meinte Ihle dennoch erfreut.

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