Eisschnelllauf:Eisschnelllauf-WM: Ihle forsch, Hesse bescheiden

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Heerenveen (dpa) - Auch fast eine Woche nach ihrem bislang schönsten Sieg ist Judith Hesse die gute Laune anzumerken. Mit einem Dauerlächeln läuft sie durch die Thialf-Halle im niederländischen Heerenveen, wo sie am vergangenen Wochenende ihren ersten Sieg im Eisschnelllauf-Weltcup über 500 Meter feierte.

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Heerenveen (dpa) - Auch fast eine Woche nach ihrem bislang schönsten Sieg ist Judith Hesse die gute Laune anzumerken. Mit einem Dauerlächeln läuft sie durch die Thialf-Halle im niederländischen Heerenveen, wo sie am vergangenen Wochenende ihren ersten Sieg im Eisschnelllauf-Weltcup über 500 Meter feierte.

Auf diesem Eis würde die 32-Jährige gern auch bei der WM noch einmal das Gefühl vom vorigen Sonntag auskosten. „Träumen kann man immer, manchmal werden Träume wahr“, sagt Hesse vor allem mit Blick auf den Sprint an diesem Samstag. Die 1000 Meter am Freitag sollten der Olympia-Elften helfen, sich an die Anspannung bei den Einzelstrecken-Weltmeisterschaften zu gewöhnen.

Trotz des jüngsten Triumphes an gleicher Stelle mag Hesse nicht von einer 500-Meter-Medaille sprechen, während sie am Rande des Eis-Ovals die pinkfarbenen Kufenschoner mit Leopardenmuster von den Schlittschuhen streift. „Einen Top-Sechs-Platz wünsche ich mir, das ist auch realistisch. Es gibt locker zehn Frauen, die da reinschießen können“, gibt Hesse zu bedenken.

Außerdem sind zwei fehlerfreie Läufe notwendig. Am vorigen Samstag gelang ihr der erste im Weltcup nicht, damit landete sie nur auf Platz acht. Doch: „Die Form stimmt, die Stimmung stimmt“, betont Hesse fröhlich. So locker, gelöst und redefreudig war sie vor einem Jahr in Sotschi nicht. Ausgerechnet bei Olympia passierten ihr zwei Fehlstarts, der zierlichen Sprinterin war nach der Disqualifikation zum Heulen.

Auf den 500 Metern der Damen gab es 2011 in Inzell den bislang letzten deutschen WM-Titel durch die nicht mehr aktive Jenny Wolf. „Sie war ein Ruhepol im Team. Ich persönlich finde es schade, dass sie nicht mehr da ist“, sagt Hesse.

Womöglich gelingt Nico Ihle ja am Samstag auf den 1000 Metern der Herren der ganz große Coup. Ein Jahr nach Platz vier bei den Olympischen Winterspielen beeindruckte der Chemnitzer Anfang Dezember mit seinem ersten Weltcupsieg vor dem Olympia-Fünften Samuel Schwarz, den im Januar eine Magen-Darm-Erkrankung in der WM-Vorbereitung zurückwarf. Am vergangenen Wochenende raste Ihle dreimal auf Rang drei und überzeugte auch auf den 500 Metern.

An Selbstbewusstsein mangelt es dem 29-Jährigen nicht. „An diesem Wochenende müssen auf jeden Fall Medaillen für das deutsche Lager herausspringen. Das können wir auch“, meint Ihle. Seine persönlichen Ambitionen sind klar: „Mein Ziel ist, bei der Weltmeisterschaft eine Medaille zu holen. Ob es dann hier bei der WM ist oder in zwei Wochen bei der Sprint-WM, ist mir eigentlich egal. Es wäre klasse, wenn das hier schon funktioniert“, sagt Ihle.

Cheftrainer Markus Eicher ist nach den bitteren Erfahrungen bei den medaillenlosen Spielen von Sotschi lieber vorsichtig und neigt der Einschätzung von Judith Hesse zu. „Mit dem vorigen Wochenende von Heerenveen bin ich sicher sehr optimistisch. Man sieht aber auch, wie eng das ist“, sagt Eicher.

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