Eisschnelllauf:Eisschnelllauf: Beckert holt WM-Bronze - Pechstein Fünfte

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Heerenveen (dpa) - Mit der ersten Herren-Einzelmedaille seit 15 Jahren hat Patrick Beckert den deutschen Eisschnellläufern schon am WM-Auftakttag den sehnlichen Wunsch nach Edelmetall erfüllt. Ein Jahr nach dem Olympia-Debakel ohne Medaille wurde der Erfurter Dritter über 10 000 Meter.

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Heerenveen (dpa) - Mit der ersten Herren-Einzelmedaille seit 15 Jahren hat Patrick Beckert den deutschen Eisschnellläufern schon am WM-Auftakttag den sehnlichen Wunsch nach Edelmetall erfüllt. Ein Jahr nach dem Olympia-Debakel ohne Medaille wurde der Erfurter Dritter über 10 000 Meter.

„Das ist einfach nur eine Riesenfreude. Endlich ist das große Ziel geschafft“, sagte Beckert, nachdem er in Heerenveen in 13:10,95 Minuten nur gut 2,5 Sekunden über seinem eigenen deutschen Rekord geblieben war.

Für die deutschen Herren ist es die erste WM-Medaille seit Bronze im Team 2008. „Das ist ganz wichtig am ersten Tag, so ein Erfolg mit einer Medaille“, sagte der neue Verbands-Sportdirektor Robert Bartko. Zuvor hatte Claudia Pechstein als Fünfte über 3000 Meter bewiesen, dass bei der Einzelstrecken-WM auch mit ihr noch zu rechnen ist.

Beckert kam nach seinem fulminanten Rennen kaum noch die Treppen zur Umkleidekabine hoch, so sehr schmerzten ihn die Beine. „Ich hab's mal anders probiert und versucht, die Rundenzeiten zu halten, anstatt hinten schneller zu werden. Sechs, sieben Runden vor Schluss war ich soo blau“, berichtete Beckert, nachdem er im Innenraum die letzten beiden Läufe verfolgt hatte und warten musste. Auf dem Siegertreppchen pustete der 24-Jährige erst durch und strahlte dann beim Siegerfoto aus allen Knopflöchern. Zuletzt hatte 2000 der Chemnitzer Frank Dittrich ebenfalls über 10 000 Meter Bronze geholt.

Nach seinem überstandenen Bänderriss im Knöchel schlug Beckert im Duell mit dem neuntplatzierten Chemnitzer Alexej Baumgärtner (13:30,24) von Beginn ein hohes Tempo an. „Wenn man eine Medaille gewinnen will, muss man mal ein Risiko eingehen“, meinte Beckert. Für eine Überraschung sorgte auch der zweitplatzierte Erik Jan Kooiman (13:02,57), der erst nach der Absage von Star Sven Kramer nachrückte. Eine Klasse für sich war wie erwartet Olympiasieger und Titelverteidiger Jorrit Bergsma (12:54,82).

Claudia Pechstein fehlten davor nur 0,44 Sekunden zu Bronze. „Mit fast 43 mal wieder eine Superleistung“, meinte Pechstein, nachdem sie Martina Sablikova geherzt hatte. Ihre tschechische Freundin entthronte im letzten Lauf in 4:02,17 Minuten Titelverteidigerin Ireen Wüst (4:03,46) aus den Niederlanden und gilt nun auch für die 5000 Meter an diesem Freitag als Favoritin. Dort scheint für Pechstein wie vor zwei Jahren nun eine Medaille möglich, doch auf Prognosen mochte sie sich nicht einlassen.

Die fünfmalige Olympiasiegerin war erst einmal mit dem WM-Start sehr zufrieden. „Ich kann sehr stolz darauf sein“, sagte Pechstein auch angesichts von Rückenproblemen im WM-Vorfeld, über die sie bislang nicht gesprochen hatte. Nach Platz acht vor knapp zwei Wochen beim Weltcup in Hamar sei sie nicht auf dem Zettel der anderen gewesen. „Und deswegen haben die sich vorn glaube ich ein bisschen erschrocken“, meinte sie. In 4:05,95 Minuten war Pechstein nicht weit weg von der drittplatzierten Niederländerin Marije Joling (4:05,51).

Die Berlinerin Bente Kraus belegte in 4:09,74 Minuten den starken sechsten Rang. Kraus strahlte, nachdem sie unter der Marke von 4:10 Minuten geblieben war. „Heute ist etwas passiert, womit ich in dieser Saison nicht mehr gerechnet hatte“, sagte Kraus. Isabell Ost, ebenfalls aus Berlin, kam in 4:15,34 Minuten auf Rang 15.

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