Eishockey:Zurück aus der Zwangspause

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Nach einer elftägigen Corona-Auszeit kann sich der EHC München auch über einen spät errungenen 2:0-Erfolg über Bietigheim ausgelassen freuen.

Von Christian Bernhard

Es war ein stinknormales Ligator, doch der emotionale Jubel der Münchner Spieler verriet, dass es ein besonderes war. Dank eines spät errungenen 2:0-Heimerfolges über die Bietigheim Steelers ist der stark dezimierte EHC Red Bull München am Dienstag mit einem Sieg aus seiner elftägigen Corona-Zwangspause in den Spielbetrieb der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zurückgekehrt.

22 Personen aus dem Münchner Mannschafts-, Trainer- und Betreuerkreis waren zuletzt positiv auf das Coronavirus getestet worden. Zahlreiche davon sind noch in Quarantäne oder Isolation, am Dienstag konnte der EHC neben seinen Torhütern Danny aus den Birken und Daniel Fießinger nur 14 Feldspieler aufbieten. Normalerweise stehen 19 Akteure im Kader eines Profiteams. Unter diesen waren nun gleich drei DEL-Debütanten: die Angreifer Thomas Heigl (18 Jahre alt) und Marlon Wolf (19) sowie Verteidiger Daniel Schwaiger (19). Maximilian Kastner, der in Abwesenheit von Kapitän Hager das Kapitäns-C auf der Brust trug, kehrte nach einer knapp vierwöchigen Verletzungspause aufs Eis zurück.

Und da auch Cheftrainer Don Jackson nicht in der Münchner Olympia-Eishalle war, rückte sein Assistent Steve Walker an seine Stelle. Neben ihm stand der langjährige Münchner Spieler Niklas Hede, der mittlerweile als "Director of Development" für den EHC tätig ist, an der Bande. Münchens Manager Christian Winkler teilte vor der Partie mit, dass die Verläufe der Corona-Infektionen "allergrößten Teils sehr human waren".

Schon nach dem Führungstor entladen sich die Emotionen

Nachdem aus den Birken nach neun Minuten einen Alleingang von Mitchell Heard vereitelt hatte, kamen auch die Münchner zu guten Chancen: Konrad Abeltshauser traf die Scheibe nicht richtig, als das Gäste-Tor nach einem Konter frei war (10.), Schütz schlenzte sie an den Pfosten (15.). Auch als die Bietigheimer erstmals in Überzahl waren, wurde der EHC gefährlich. Abermals vergab Abeltshauser, als er alleine vor dem Steelers-Tor an Cody Brenner scheiterte (18.).

"Wir haben ein ganz gutes Drittel gespielt", sagte Kastner nach den ersten 20 Minuten bei Magentasport. "Auch wenn wir so wenige sind, wollen wir aggressiv spielen. Ich glaube, wir haben die Lunge dafür." Im Mitteldrittel bestätigte sich Kastners Vermutung. Im Mittelpunkt stand erneut Bietigheims Torwart Brenner, der gegen Austin Ortega (27.), Schütz (36.) und Kastner (37.) stark hielt. Gegen einen Nachschuss von Ortega in Überzahl hatte Brenner dann keine Chance (49.). Nach dem Treffer zum 1:0 entluden sich die Münchner Emotionen, Ortega wurde von seinen Teamkollegen frenetisch bejubelt. Maximilian Daubner machte zweieinhalb Minuten vor Spielende mit seinem Treffer ins leere Steelers-Tor alles klar.

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