Eishockey-WM:Maas gegen WM in Belarus

Wegen der massiven Menschenrechtsverletzungen in Belarus hat sich Außenminister Heiko Maas dafür ausgesprochen, dem autoritär regierten Land die Eishockey-WM (21. Mai bis 6. Juni) zu entziehen. "Wer es ernst meint mit der Solidarität mit Belarus, kann in dieser Lage nicht ernsthaft eine Weltmeisterschaft abhalten wollen", sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Das wäre das größte PR-Geschenk für Lukaschenko und ein verheerendes Signal an die Demonstrierenden", erklärte Maas und appellierte an den Eishockey-Weltverband IIHF: "Ich hoffe, dass auch die Organisatoren das einsehen." Seit Monaten geht der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko brutal gegen friedliche Demonstranten vor. Eine Entscheidung könnte am 25. und 26. Januar fallen, wenn das IIHF-Council tagt. Am vergangenen Montag hatte sich IIHF-Präsident Rene Fasel in Minsk mit Lukaschenko getroffen, um über die gemeinsam mit Lettland geplante WM-Ausrichtung zu sprechen. Dabei war es zur innigen Umarmung gekommen. Später gab der Schweizer zu, dass die Geste ihm "peinlich" sei. Mittlerweile hat sich Dänemark, Ausrichter der WM 2018, als möglicher Ersatz-Gastgeber angeboten.

© SZ vom 15.01.2021 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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